Muttermilch in Flaschen in einem Kühlschrank oder Gefrierfach. Muttermilchspenden werden eingefroren.
  1. Wer darf Muttermilch spenden?
  2. Wie läuft eine Muttermilchspende ab?
  3. Kann ich Muttermilch verkaufen?
  4. Wo kann man Muttermilch spenden?
  5. Häufige Fragen zu Muttermilchspende
Muttermilch in Flaschen in einem Kühlschrank oder Gefrierfach. Muttermilchspenden werden eingefroren.

Viele Frühchen benötigen sie, um zu überleben: Muttermilchspenden sind wichtig, um Frühgeborene zu versorgen, deren Mütter selbst nicht über ausreichend Milch verfügen.

Die Frauenmilchbank-Initiative FMBI setzt sich dafür ein, dass bis 2023 in jedem Bundesland mindestens eine Frauenmilchbank existiert.

Muttermilch enthält viele Vitamine, Enzyme und Antikörper, die für die Ernährung und gesunde Entwicklung der Neugeborenen wichtig sind. Kommen Kinder zu früh zur Welt, verfügt die Mutter in vielen Fällen noch nicht über ausreichend Muttermilch. Diese Frühchen sind dann auf die überschüssige Muttermilch einer Spenderin angewiesen. Menschliche Milch kann Frühgeborene optimal versorgen und vor schwerwiegenden Darmerkrankungen schützen.

Wer darf Muttermilch spenden?

Muttermilch dürfen Frauen spenden, die sie sich in den ersten Stillmonaten befinden, je nach Einrichtung innerhalb der ersten 3 bis 6 Stillmonate. Die Zusammensetzung der Muttermilch verändert sich mit dem Alter des eigenen Babys. Zudem müssen die Spenderinnen einen Überschuss an Muttermilch haben.

Voraussetzungen für eine Muttermilchspende:

  • Die Spenderin wird vorher einer Untersuchung unterzogen

  • Sie darf keine Drogen oder bestimmte Medikamente nehmen

  • Die Spenderin darf weder rauchen noch Alkohol trinken

Wie läuft eine Muttermilchspende ab?

Vor der Spende ist eine Blutuntersuchung Pflicht, um bestimmte Krankheiten auszuschließen. Der Ablauf der Spende unterscheidet sich von Klinik zu Klinik. Die Spende kann vor Ort mithilfe einer elektronischen Pumpe erfolgen oder die Spenderin erhält eine Milchpumpe für zu Hause. Das Abpumpen wird dann unter Einhaltung bestimmter Hygieneregeln von den Spenderinnen selbst durchgeführt. In beiden Fällen muss man direkt nach dem Abpumpen die Muttermilch einfrieren. Bei Spenderinnen, die zu Hause die Muttermilch aufbewahren, gibt es einen wöchentlichen Abholdienst.

Die gespendete Muttermilch wird zunächst auf Bakterien untersucht. In einem schonenden Verfahren werden Muttermilchspenden pasteurisiert, um eine Übertragung von Keimen zu verhindern.

Da Frühgeborene oft Probleme beim Schlucken, Saugen und Atmen haben, wird die Muttermilch per Magensonde zugeführt. Generell benötigen die Babys die Spendermilch in den ersten 5 bis 10 Tagen nach der Geburt. Anschließend verfügt die Mutter meist über genug Milch, um das Kind selbst zu versorgen.

Kann ich Muttermilch verkaufen?

In den meisten Fällen ist die Spende von Muttermilch an eine Milchbank unvergütet. Dies soll verhindern, dass Frauen ihre Muttermilch verkaufen, obwohl sie über keine überschüssige Milch verfügen – und ihr eigenes Kind so möglicherweise unterversorgt sein könnte.

Manche Milchbanken bieten eine klein Aufwandsentschädigungen und Präsente oder bezahlen den Spenderinnen die An- und Abreise.

Im Internet kann man über diverse Angebote Muttermilch kaufen. Private Spenden können, im Gegensatz zu Milchbanken in Kliniken, nicht für eine einwandfreie Qualität der Milch garantieren. So können Keime mit der Muttermilch auf das Baby übertragen werden und im schlimmsten Fall zu schweren Erkrankungen führen.

Wo kann man Muttermilch spenden?

Frauen, die ausreichend Muttermilch produzieren, können diese an Frauenmilchbanken spenden. Deutschlandweit gibt es 34 Kliniken, die über eine Muttermilchbank bzw. Milchküche verfügen. Laut Angaben der Frauenmilchbank-Initiative sind mit Stand Dezember 2021 über 20 weitere Milchbanken in Deutschland geplant.

Die Frauenmilchbank-Initiative, die am 2. Mai 2018 beschlossen wurde, hat sich das Ziel gesetzt, die Anzahl der Milchbanken in Deutschland auszubauen. Bis 2023 soll jedes Bundesland über mindestens eine Muttermilchbank verfügen. Aktuell (Mai 2022) fehlt zum Erreichen dieses Ziels noch eine Frauenmilchbank in Rheinland-Pfalz.

“[...] in Zukunft alle bedürftigen Frühgeborenen und kranken Neugeborenen in allen Teilen Deutschlands mit Spenderinnenmilch aus Frauenmilchbanken ernährt werden können“

Dr. Corinna Gebauer
- FMBI-Vorstandsmitglied und Ärztliche Leiterin der Frauenmilchbank am Universitätsklinikum Leipzig

Interessierte Spenderinnen können hier eine Frauenmilchbank in ihrer Nähe finden:

Muttermilch spenden in Freiburg im Breisgau: Universitätsklinikum Freiburg

Muttermilch spenden in Lörrach: St. Elisabethen-Krankenhaus Lörrach

Muttermilch spenden in Stuttgart: Klinikum Stuttgart, Katharinenhospital

Muttermilch spenden in Ulm: Universitätsklinikum Ulm

Muttermilch spenden in Winnenden: Rems-Murr-Klinikum Winnenden

Muttermilch spenden in Augsburg: Josefinum Augsburg

Muttermilch spenden in München: Klinikum der Universität München, Campus Großhadern

Muttermilch spenden in Passau: Kinderklinik Dritter Orden Passau

Muttermilch spenden in Regensburg: KUNO Klinik St. Hedwig

Muttermilch spenden in Berlin: Charité Universitätsmedizin Berlin

Muttermilch spenden in Cottbus: Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Muttermilch spenden in Frankfurt (Oder): Klinikum Frankfurt (Oder)

Muttermilch spenden in Potsdam: Klinikum Westbrandenburg Potsdam

Muttermilch spenden in Bremen: Klinikum Links der Weser

Muttermilch spenden in Hamburg: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Muttermilch spenden in Frankfurt am Main: Universitätsklinikum Frankfurt (Main)

Muttermilch spenden in Greifswald: Universitätsklinikum Greifswald

Muttermilch spenden in Neubrandenburg: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg

Muttermilch spenden in Schwerin: Helios Kliniken Schwerin

Muttermilch spenden in Hannover: Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult Hannover

Muttermilch spenden in Vechta: St. Marienhospital Vechta

Muttermilch spenden in Wolfsburg: Klinikum Wolfsburg

Muttermilch spenden in Bielefeld: Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB)

Muttermilch spenden in Detmold: Universitätsklinikum Ostwestfalen-Lippe

Muttermilch spenden in Dortmund: Klinikum Dortmund

Muttermilch spenden in Essen: Universitätsklinikum Essen

Derzeit gibt es in Rheinland-Pfalz leider keine Frauenmilchbank.

Muttermilch spenden in Homburg: Universitätsklinikum des Saarlandes

Muttermilch spenden in Saarbrücken: Klinikum Saarbrücken

Muttermilch spenden in Chemnitz: Klinikum Chemnitz

Muttermilch spenden in Dresden: Universitätsklinik Carl Gustav Carus Dresden

Muttermilch spenden in Görlitz: Städtisches Klinikum Görlitz

Muttermilch spenden in Leipzig: Universitätsklinikum Leipzig

Muttermilch spenden in Halle (Saale): Universitätsklinik Halle (Saale)

Muttermilch spenden in Magdeburg: Universitätsmedizin Magdeburg

Muttermilch spenden in Itzehoe: Klinikum Itzehoe

Muttermilch spenden in Kiel: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel

Muttermilch spenden in Lübeck: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck

Muttermilch spenden in Eisenach: St. Georg Klinikum Eisenach

Muttermilch spenden in Erfurt: Helios Klinikum Erfurt

Muttermilch spenden in Jena: Universitätsklinikum Jena

Nicht alle Einrichtungen nehmen zu jeder Zeit Muttermilch von externen Spenderinnen an. Aktuelle Informationen finden Sie auf den Webseiten der jeweiligen Klinik.

Häufige Fragen zu Muttermilchspende

Derzeit gibt es deutschlandweit 34 sogenannte Frauenmilchbanken. Viele freuen sich über Muttermilchspenden, jedoch nehmen einige Kliniken auch keine Fremdspenden an. Oft wird der Bedarf durch stillende Mütter gedeckt, wie selber Patientinnen in der jeweiligen Klinik sind. Aktuelle Informationen sind auf den Webseiten der Kliniken zu finden. Diese Deutschlandkarte zeigt alle Standorte und Links zu deren Webseiten.

Muttermilch, die gespendet werden soll, muss direkt nach dem Abpumpen eingefroren werden – entweder in einer Klinik oder zu Hause. So ist die Muttermilch bis zu 6 Monate haltbar.

Aufbereitete Muttermilch kostet 50 bis 100 Euro pro Liter. Für die Versorgung von Frühgeborenen innerhalb von Kliniken müssen die Eltern nichts bezahlen. Der hohe Preis kommt daher, dass Spenderinnen und Proben untersucht werden müssen, damit keine Keime mit der Milch auf die Babys übertragen werden. Auch Lagerung und Aufbereitung von Muttermilchspenden sind kostenintensiv. Günstige Angebote aus dem Internet sind keine Alternative, da die Muttermilch bei privaten Spenden keiner Qualitätskontrolle unterliegt.

Quellen

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