Junge Frau mit kariertem Hemd streckt sich in der Sonne. Im Hintergrund ist die Skyline einer Stadt zu sehen.
  1. Vitamin D und die Psyche
  2. Vitamin D und Depression
  3. Körperliche Vitamin-D-Mangel-Symptome
  4. Häufige Fragen zu Vitamin D und Psyche
Junge Frau mit kariertem Hemd streckt sich in der Sonne. Im Hintergrund ist die Skyline einer Stadt zu sehen.

Kennen Sie ihn: den Winterblues? Im Winter kommen wir oft nur schwer aus dem Bett, sind ständig müde und unmotiviert. Sobald die Tage wieder länger werden und es mehr Sonnenstunden gibt, kommt bessere Laune auf und wir haben wieder mehr Energie. Verantwortlich dafür ist unter anderem Vitamin D, das unser Körper bei Sonneneinstrahlung im Körper produziert. Bei welchen Prozessen ist Vitamin D beteiligt? Wie schlägt sich Vitamin-D-Mangel auf die Psyche nieder? Fernarzt informiert über Vitamin D und seine Wirkung auf die Psyche.

Vitamin D und die Psyche

Vitamin D wird hauptsächlich durch UV-Einstrahlung auf die Haut im Körper produziert. Daher wird es oft als Sonnenhormon bezeichnet. Es hat Einfluss auf verschiedene hormonelle Prozesse im Körper, die Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Vitamin D ist an der Aktivität von Tyrosin-Hydroxylase beteiligt, ein wichtiges Enzym der Nebennieren. Dieses hat Einfluss auf die Neurotransmitter Dopamin, Adrenalin und Noradrenalin. Diese Botenstoffe wirken sich auf die Stimmung, Lebensfreude sowie den Umgang mit Stress aus.

Ist nicht ausreichend Vitamin D in den Nebennieren, werden die genannten Neurotransmitter verstärkt ausgeschüttet, was den Körper in eine Stresssituation versetzt. Dies kann chronische Müdigkeit und Erschöpfung zur Folge haben. Vitamin-D-Mangel kann außerdem Schlafprobleme hervorrufen – in Kombination mit der Erschöpfung eine sehr ungünstige Symptomatik.

Wer im Winter vermehrt schlechte oder gar depressive Verstimmung aufweist, könnte an Lichtmangeldepression bzw. der Seasonal affective disorder (SAD) leiden. Neben Stimmungsschwankungen kann Vitamin-D-Mangel Konzentrationsschwäche und Leistungsabfall zur Folge haben.

Vitamin D und Depression

In einigen Beobachtungsstudien wurde ein scheinbarer Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und Depressionen erkannt. So wurde bei Personen, die an Depressionen erkrankt waren, häufig auch ein Vitamin-D-Mangel festgestellt. Es wird angenommen, dass Vitamin-D-Mangel bestehende Depressionen verstärken kann. Die Andockstellen von Vitamin D sind in den gleichen Arealen des Gehirns, die auch bei einer Depression betroffen sind.

Es konnte jedoch in einer aktuellen Langzeitstudie mit über 18.000 TeilnehmerInnen nachgewiesen werden, dass eine Vitamin D-Supplementierung nicht vor einer Depression schützt. Die Behandlung mit einem Vitamin D-Präparat bei Depression zeigte sich als unwirksam.

Die Einnahme von Vitamin D soll jedoch helfen PMS (Prämenstruelles Syndrom) vorzubeugen.

Körperliche Vitamin-D-Mangel-Symptome

Vitamin D wirkt nicht nur auf unsere Psyche, sondern ist an einer Vielzahl von körperlichen Prozessen beteiligt. Da die körperliche Gesundheit ebenfalls Einfluss auf unsere psychische Verfassung hat, werden hier auch die physischen Auswirkungen von Vitamin-D-Mangel aufgeführt.

Vitamin-D-Mangel kann sich auf das Hautbild auswirken. Fehlt Vitamin D kann Akne auftreten und mit dem veränderten Erscheinungsbild auch das Selbstbewusstsein sinken. Zudem hat Vitamin-D-Mangel eine schlechtere Wundheilung zur Folge, sodass Entzündungen der Gesichtshaut, Pickel und Mitesser länger brauchen, um abzuheilen.

Vitamin D fördert die Calcium-Aufnahme und ist wichtig für den Knochenstoffwechsel. Der Knochenaufbau sowie die Stabilität des Knochengewebes sind von Vitamin D abhängig. Die Einnahme eines Präparats bei Vitamin-D-Mangel kann das Risiko für Knochenbrüche senken. Vitamin-D-Mangel kann zu Knochen- und Rückschmerzen führen, die uns im alltäglichen Leben belasten. Besonders häufig bei Frauen in der Menopause kann der Mangel sogar Osteoporose hervorrufen.

Vitamin D hat auch Einfluss auf die Muskelkraft und -funktion. Zusätzlich ist das Sonnenhormon beim Muskelaufbau beteiligt. Es hat also auch körperliche Ursachen, dass wir uns bei Vitamin-D-Mangel schwächer fühlen. Sie sollten außerdem auf ausreichend Vitamin D achten, da es Entzündungen und Fetteinlagerungen der Gelenke reduziert. Vitamin-D-Mangel kann Ablagerungen in Gefäßen begünstigen und so zu Herz-Kreislauf-Problemen führen.

Vitamin D stärkt das Immunsystem, schützt vor Infekten, Darmerkrankungen sowie chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose oder Asthma. Bei Vitamin-D-Mangel sind wir besonders anfällig für Krankheiten. Häufig wurde Vitamin-D-Mangel bei Migräne-PatientInnen festgestellt.

Häufige Fragen zu Vitamin D und Psyche

Vitamin D hat Einfluss auf einige Hormone und wirkt sich so auf die Stimmung, Vitalität und das Stressmanagement aus. Auch die Konzentrationsfähigkeit kann bei Vitamin-D-Mangel gemindert sein.

Viele Menschen mit Vitamin-D-Mangel fühlen sich müde, erschöpft, unmotiviert und haben eine gedrückte Stimmung.

Die Ursachen von Depressionen sind vielseitig und gehen oft auf eine Vielzahl von Faktoren zurück. Depressive Symptomatik kann in manchen Fällen auf eine organische Ursache zurückgeführt werden. Daher sollten Nährstoffmängel überprüft werden. Jedoch gibt es nicht ein typisches Vitamin, dessen Mangel zu Depression führt.

Es ist recht individuell, wie schnell Vitamin D vom Körper aufgenommen werden kann. Die Aufnahmefähigkeit wird beispielsweise von der Hautfarbe oder dem Alter beeinflusst. Es kann daher einige Wochen in Anspruch nehmen, bis der Vitamin D-Spiegel wieder aufgefüllt ist.

Eine Langzeitstudie hat nachgewiesen, dass Vitamin D nicht zur Behandlung von Depressionen geeignet ist.

Mithilfe von Vitamin-D-Präparaten kann der Vitamin D-Speicher in den kalten Monaten aufgefüllt werden. Das beste Mittel, um die Produktion von Vitamin D anzuregen, ist jedoch Sonnenexposition. Verbringen Sie Zeit im Freien, machen Sie einen Spaziergang und gönnen Sie Ihrer Haut regelmäßig etwas Sonnenlicht.

Quellen

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