Ein Paar liegt im Bett und führt ein Gespräch.
  1. 1. Zwischenblutungen oder Schmierblutungen
  2. 2. Infektionen der Scheide
  3. 3. Gutartige Veränderungen des Gebärmutterhalses und Gebärmutterhalskrebs
  4. 4. Blutungen nach langem oder intensivem Sex
  5. 5. Scheidentrockenheit
  6. 6. Spirale oder Kupferkette
Ein Paar liegt im Bett und führt ein Gespräch.

Bei schätzungsweise 0,7 bis 9 Prozent der menstruierenden Frauen kommt es zu Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr.

Frauen sind Blutungen während der Periode gewohnt. Treten jedoch Blutungen außerhalb der Regel nach dem Geschlechtsverkehr auf, kann das für viele Betroffene erst einmal ein Schock sein. In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge.

Bei dem Phänomen der genitalen Blutung nach dem Geschlechtsverkehr spricht man von post-koitalen Blutungen. In der Medizin wird dieser Begriff für Blutungen aus der Vagina verwendet, die relativ häufig vorkommen können. Durch welche Faktoren diese verursacht werden können und wann man sich an ÄrztInnen wenden sollte, erklärt der folgende Artikel.

1. Zwischenblutungen oder Schmierblutungen

Im Zyklus kann es hormonbedingt zu harmlosen Zwischenblutungen kommen. Diese können zufällig nach dem Sex auftreten. Deswegen verbinden die Betroffenen die Blutung aus der Scheide oft mit dem vorangegangenen Geschlechtsverkehr. Zwischen- oder Schmierblutungen sind nicht gefährlich, sollten diese aber öfter auftreten ist ein Besuch bei dem oder der GynäkologIn ratsam.

2. Infektionen der Scheide

Durch Ungleichgewicht der Vaginalflora kann es zur Entzündung der Schleimhaut durch verschiedene Erreger kommen, wodurch die Scheide anfälliger für Verletzungen wird. Dazu gehören häufig Scheidenpilzinfektionen, Beckenentzündungen, Gebärmutterhalsentzündungen, Vaginitis und sexuell übertragbare Infektionen wie Chlamydien und Gonorrhö.

3. Gutartige Veränderungen des Gebärmutterhalses und Gebärmutterhalskrebs

Ursachen für regelmäßige Blutungen können auch gutartige oder bösartige Veränderungen des Gebärmutterhalses sein. Zu den gutartigen Veränderungen gehören beispielsweise Polypen oder Ektopie, bei denen die Betroffenen meist unter einem blutigen Ausfluss nach dem Sex leiden. Bei einer Ektopie ragt die Uterusschleimhaut weiter aus dem Gebärmutterhals als normalerweise. Dies kann ebenfalls eine Vorstufe zu einer malignen Entartung (bösartige Tumore) sein.

Blutungen nach dem Sex können jedoch auch auf bösartige Veränderungen wie beispielsweise auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen. Deswegen ist es ratsam den oder die GynäkologIn aufzusuchen, um eine Erkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen oder zu bestätigen, dass es sich nicht um eine bösartige Veränderung handelt. Aus diesem Grund führen GynäkologInnen einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung mit Zellabstrich durch, um bereits mögliche Vorstufen von Gebärmutterhalskrebses zu ermitteln.

4. Blutungen nach langem oder intensivem Sex

Der häufigste Grund für Blutungen nach dem Sex ist der Geschlechtsverkehr selbst. Besonders bei langem und intensivem Sex können durch die starke Reibung im Inneren der Vagina kleine Gefäße oder die Schleimhaut verletzt werden. Diese Blutungen treten meist nach den ersten Malen Geschlechtsverkehr oder auch manchmal bei einem neuen Sexualpartner auf. Die Blutungen beim Geschlechtsverkehr sind in den meisten Fällen jedoch nicht gefährlich.

5. Scheidentrockenheit

Oft wird die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen beim Geschlechtsverkehr durch eine nicht ausreichend feuchte Vagina erhöht. Die Ursachen für die Scheidentrockenheit sind vielfältig. Ein Gleitmittel kann für die Betroffenen Abhilfe schaffen.

Mögliche Ursachen für Scheidentrockenheit sind:

  • Hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren

  • Stillen oder Geburt eines Kindes

  • Psychische Probleme wie Stress oder Depression

  • Störungen des Immunsystems

  • Krebsbehandlungen, wie Bestrahlung des Beckens, Hormontherapie oder Chemotherapie

  • Chirurgische Entfernung der Eierstöcke

  • Übermäßige Intimhygiene

6. Spirale oder Kupferkette

Spiralen und Kupferpräparate erhöhen beide das Risiko für unbedenkliche Zwischenblutungen. Zudem können Kupferpräparate starke und unregelmäßige Regelblutungen verursachen, die auch als Blutung nach dem Sex verkannt werden können.

Eine falsch sitzende Hormonspirale, Kupferspirale oder Kupferkette kann die Gebärmutter reizen und folglich zu Blutungen führen. Falls der Verdacht besteht, dass bei einem eingesetzten Verhütungsmittel etwas nicht stimmt, sollten die Ärztin oder der Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Carrington ER: The adolescent vagina and "vaginitis". Clin Obstet Gynecol 1966; 9: 730–9.

  • Tarney CM, Han J: Postcoital bleeding: a review on etiology, diagnosis, and management. Obstet Gynecol Int 2014; 192087.

  • Neumann G, Feucht HH, Becker W, Späth M: Gynäkologische Infektionen: Das Handbuch für die Frauenarztpraxis - Diagnostik - Therapie - Prävention. Berlin, Heidelberg: Springer 2010.

  • Santoro N, Epperson CN, Mathews SB: Menopausal Symptoms and Their Management. Endocrinol Metab Clin North Am 2015; 44: 497–515.

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