Die Speiseröhre wird am Übergang zum Magen von einem Muskel verschlossen, der sich nur während des Schluckens öffnet und so im Normalfall den Rückfluss des Mageninhalts in die Speiseröhre verhindert. Bei der Refluxkrankheit ist diese Funktion vermindert, was dazu führt, dass die Speiseröhre vermehrt dem sauren Mageninhalt ausgesetzt wird.

Die Refluxkrankheit wird in zwei Gruppen eingeteilt, den nicht-erosiven und den erosiven Reflux. Bei der erosiven Form können in einer endoskopischen Untersuchung Schleimhautveränderungen der Speiseröhre infolge der Säureexposition nachgewiesen werden.

Einige Faktoren können dazu führen, dass der Schließmuskel vorübergehend erschlafft und Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Dazu zählen:

• Hoher Konsum von Kaffee, Nikotin und/oder Alkohol
• Stress
• Erhöhte Magensäureproduktion durch eine Besiedlung mit dem Bakterium Helicobacter pylori
• Eine gestörte Funktion der Speiseröhrenmuskulatur (Speiseröhrenlähmung) oder
• des Zwerchfells (Zwerchfellbruch).

Die Speiseröhrenlähmung (Achalasie) ist eine seltene Erkrankung, die durch eine Störung der Speiseröhrenmuskulatur gekennzeichnet ist und oft mit Schluckstörungen einhergeht. Durch das fehlende Erschlaffen des Schließmuskels staut sich die geschluckte Nahrung vor dem Eingang zum Magen auf, wodurch es paradoxerweise zu Sodbrennen kommen kann. Ursächlich hierfür können Karzinome sein, viel häufiger noch ist die Ursache jedoch nicht zu identifizieren.

Das Zwerchfell trennt die Brust- von der Bauchhöhle. Bei einem Bruch ist die natürliche Öffnung des Zwerchfells, durch die die Speiseröhre durchtritt, erweitert, so dass ein Teil des Magens in den Brustkorb übertreten kann. In der Regel ist diese Veränderung allerdings ungefährlich und kann auch ohne Symptome auftreten.

Auch ein erhöhter Druck im Bauchraum aufgrund von Übergewicht, einer Schwangerschaft, zu enger Kleidung oder Verengungen des Mageneingangs oder -ausgangs (durch angeborene Verengungen, Geschwülste oder Tumore) begünstigen eine Refluxkrankheit.

Operationen am Magen bei Magentumoren oder Magenverkleinerungen können ebenfalls zu vermehrtem Sodbrennen führen.

In seltenen Fällen kann auch die Krankheit Sklerodermie Reflux verursachen. Die systemische Sklerodermie gehört zu einer bestimmten Form von Autoimmunerkrankungen, den Kollagenosen, und kann die Beweglichkeit der Speiseröhre vermindern. Aufgrund dieser „Starre“ können die Patienten sowohl unter Sodbrennen als auch unter Schluckstörungen leiden. Es treten häufig gleichzeitig Hautveränderungen, typischerweise an den Händen, auf. Andere Autoimmunerkrankungen, die eine verminderte Speichelproduktion auslösen, führen teilweise ebenfalls zu Sodbrennen.