Die häufigste genitale Infektionskrankheit bei Frauen, die mit Juckreiz im Intimbereich einhergeht, ist Scheidenpilz und betrifft 3 von 4 Frauen im Lauf ihres Lebens.
Juckreiz im Intimbereich ist bei vermehrtem Auftreten in der Regel Zeichen einer Entzündung. Die Therapie richtet sich nach der Ursache, meist sind lokale Medikamente und eine angepasste Intimhygiene ausreichend.
- Wiederkehrender oder intensiver Juckreiz im Intimbereich kann Zeichen einer Entzündung sein.
- Häufige Ursachen sind Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose.
- Die Behandlung erfolgt meist mit lokalen Präparaten.
- Entsprechende Intimhygiene hilft zur Vorbeugung.
Wenn es "unten juckt"
Juckreiz im Genitalbereich kann ohne besondere Ursache gelegentlich auftreten. Sollte dieser Juckreiz gehäuft auftreten und belastend sein, könnte es Zeichen einer behandlungsbedürftigen Erkrankung sein.
Ursachen für Juckreiz im Intimbereich
Juckreiz (Pruritus) kann Symptom einer Entzündung im Genitalbereich sein.
Bei der nicht infektiösen Form, d. h. ohne auslösenden Erreger, kann es zu einer allergischen Reaktion im Genitalbereich kommen. Diese kann z. B. ausgelöst sein durch:
Seifen
Waschmittel
Intimsprays
Arzneimittel
Infektiöse Formen der Genitalentzündung können durch Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden und mit Juckreiz einhergehen:
Bakterielle Vaginose durch Veränderung der natürlichen bakteriellen Zusammensetzung der Scheide
Scheidenpilz durch Candida-Pilze
Chlamydien als häufige sexuell übertragbare Erkrankung
Typische Symptome
Diagnose
Die Ursache von Juckreiz im Intimbereich kann oft bereits anhand der Symptomatik und einer gynäkologischen Untersuchung gefunden werden. Weiterführend können Abstriche dazu dienen, Erreger ausfindig zu machen.
Was hilft bei Juckreiz im Intimbereich?
Die Behandlung von Juckreiz im Intimbereich richtet sich nach der Ursache. Bei Erkrankungen durch Erreger genügen in der Regel entsprechende lokale Präparate, d. h. Antibiotika bei bakteriellen Erkrankungen, Antimykotika bei Pilzen und Virostatika bei Viren. Bei schweren oder schwer behandelbaren Verläufen kann eine systemische Therapie notwendig sein.
Bei Verdacht auf eine allergische Ursache des Juckreizes sollte der Auslöser identifiziert und gemieden werden. Dabei können Betroffene Produkte wie Seifen oder Waschmittel einzeln weglassen und schauen, ob sich die Beschwerden jeweils bessern.
Die besten Hausmittel bei Jucken im Intimbereich
Bei anhaltendem Juckreiz im Intimbereich sollte ärztlicher Rat eingeholt werden, um die Ursache ausfindig zu machen und zu behandeln. Hausmittel können eventuell helfen, den Juckreiz zu lindern.
Was Sie selbst tun können:
Bäder mit Zusätzen, z. B. 100 ml Apfelessig oder ein kleiner Beutel mit Haferflocken, den man in das Badewasser hinzugibt
Tragen von Unterwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle
Kühlung des Intimbereichs durch eingewickelte Kühlpacks
Bei Anwendung dieser Hausmittel sollte darauf geachtet werden, dass keine offenen Stellen vorhanden sind. Außerdem sollte weder zu heiß gebadet noch zu kühl gekühlt werden, da sonst thermische Verletzungen auftreten können.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Sollte ein Juckreiz im Intimbereich wiederkehrend auftreten und belastend sein, so empfiehlt sich das Aufsuchen eines Arztes oder einer Ärztin. Auch bei zusätzlichen Symptomen wie Rötung, Schwellung, allgemeinen körperlichen Symptomen oder einer generellen Verschlechterung der Symptomatik ist ein ärztliches Gespräch ratsam.
So können Sie Juckreiz im Intimbereich vorbeugen
Die Scheide besitzt natürliche Schutzmechanismen gegen mechanische Reize und Infektionen. Sind diese beeinträchtigt, kann es zu Entzündungen mit Juckreiz kommen. Um die natürliche Abwehr zu unterstützen, ist eine entsprechende Intimpflege hilfreich:
- Der Intimbereich sollte am besten nur mit Wasser oder einer speziellen Intimwaschlotion gereinigt werden, um das natürliche Gleichgewicht nicht zu stören. Es ist ausreichend, nur die äußere Intimregion zu reinigen.
- Erreger mögen ein feuchtes und warmes Klima. Das Tragen atmungsaktiver Unterwäsche hilft, dieses zu vermeiden. Idealerweise sind Unterwäsche, Handtücher, etc. aus Materialien, die bei mindestens 60 °C gewaschen werden können. Dies tötet die Erreger in den allermeisten Fällen ab.
- Ein bestehender Diabetes mellitus sollte so eingestellt werden, dass der Blutzucker im erwünschten Rahmen liegt. Ansonsten ist mir einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen zu rechnen.
- Ein starkes Immunsystem hilft bei der Abwehr von Erregern.
- Stress sollte, soweit möglich, vermieden werden.
- Weiterhin schützen Kondome vor sexuell übertragbaren Erkrankungen, die mit Juckreiz einhergehen können.
Häufige Fragen zu Juckreiz im Intimbereich
Bei einem Ungleichgewicht der natürlichen Scheidenflora kann es zu einer Überbesiedlung durch krankhafte Erreger kommen. Häufige Ursachen von Juckreiz im Intimbereich sind die bakterielle Vaginose und der Scheidenpilz. Andere mögliche Ursachen sind allergische Reaktionen, virale Infektionen oder auch sexuell übertragbare Erreger.
Um Juckreiz im Intimbereich zu lindern sollte die Ursache ausfindig gemacht und behandelt werden. Bei einer infektiösen Ursache können die Erreger meist durch ein lokales Medikament, z. B. eine Creme oder Salbe beseitigt und der Juckreiz gelindert werden. Es empfiehlt sich bei Juckreiz auch atmungsaktive Unterwäsche aus Baumwolle zu tragen.
Es gibt keine pauschale Empfehlung für eine Creme bei Juckreiz im Intimbereich. Es kommt darauf an, was der Auslöser ist. Bei Scheidenpilz eignet sich z. B. eine antimykotische Creme.
Gegen Jucken im Intimbereich helfen je nach Ursache meist Cremes oder Salben, die mehrfach auf die betroffenen Regionen aufgetragen werden. Um das richtige Präparat auszuwählen, ist ein ärztliches Gespräch nützlich.
Bei Juckreiz sollte man die Ursache ausfindig machen. Gegebenenfalls kann es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung handeln, sodass eine Ansteckungsgefahr besteht. Außerdem ist die Mitbehandlung von Partnern oder Partnerinnen manchmal angezeigt, um eine gegenseitige Reinfektion zu verhindern. Außerdem ist es wichtig, die Ursache konsequent zu behandeln, da einige Erreger auch in die inneren Geschlechtsorgane, also Gebärmutter, Eileiter und Ovarien aufsteigen und dort zu Entzündungen führen können. Diese können langfristig auch zu Unfruchtbarkeit führen.
Quellen
Dathe O, Grubert T: Gynäkologische Entzündungen und sexuell übertragbare Erkrankungen. In: Weyerstahl T, Stauber M, ed. Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. 4. vollständig überarbeitete Auflage. 2013. Thieme, Stuttgart, 172-199.
Eczema and Bathing. National Eczema Association. https://nationaleczema.org/eczema/treatment/bathing/ (zugegriffen 09. Juni 2021)
Entzündungen des weiblichen Genitaltrakts. Amboss. 2020. https://www.amboss.com/de/wissen/entzundungen-des-weiblichen-genitaltrakts (zugegriffen 09. Juni 2021)