Weltweit ist Eisenmangel die häufigste aller Nährstoff-Mangelerscheinungen.
Sie fühlen sich regelmäßig müde, schlapp und abgeschlagen? Beim Sport können Sie schon lang nicht mehr die gewohnte Leistung bringen? Die Haut ist blass, vielleicht sogar rissig und die Haare waren auch schon einmal voller? Mit diesen Symptomen sind Sie bei weitem nicht allein. Ursache kann ein Eisenmangel sein. Doch was tun gegen Eisenmangel? Wichtiger noch, was hilft schnell gegen Eisenmangel-Symptome? Fernarzt gibt Antworten auf diese und weitere Fragen.
- Frauen sind fünf Mal häufiger von Eisenmangel betroffen als Männer
- Die Anämie (Blutarmut) durch Eisenmangel ist mit 80 Prozent die häufigste aller Anämieformen
- Schätzungsweise leiden weltweit 20 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter unter Eisenmangel
Eisenmangel-Symptome
Symptome des Eisenmangels sind überwiegend zurückzuführen auf eine Anämie (Blutarmut). Der Körper benötigt Eisen, um rote Blutkörperchen herzustellen. Diese sind unter anderem für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Fehlen rote Blutkörperchen durch Eisenmangel, kommt es zu folgenden Symptomen:
Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Verminderte Leistungsfähigkeit
Kopfschmerzen, nachlassende Konzentrationsfähigkeit
Blasse Haut und Schleimhaut
Weitere Symptome, die mit Eisenmangel einhergehen, sind brüchige Nägel und Haare. Auch trockene Haut und Schleimhäute mit Schleimhautrissen und Aphten (schmerzhafte Schleimhautdefekte) sind typisch.
Auswirkungen von Eisenmangel auf den Körper
Ständige Müdigkeit durch Nährstoffmangel, verminderte Belastbarkeit und schnelle Erschöpfung – all das sind Auswirkungen von Eisenmangel auf den Körper. Doch damit nicht genug: diese direkten Auswirkungen des Eisenmangels können darüber hinaus Folgen für Gewicht, Lebensstil und Geist haben. Ist weniger körperliche Bewegung möglich, sammeln sich schnell unerwünschte Pfunde an und Muskeln bauen sich ab. Mangelnde Bewegung verstärkt darüber hinaus die negativen Auswirkungen von Eisenmangel auf die Psyche. Eisenmangel verursacht Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen und nachlassende kognitive Fähigkeiten.
Eisenmangel wird normalerweise durch eine Blutentnahme festgestellt. Dafür werden Hämoglobin, Volumen der roten Blutkörperchen (MCV), Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen (MCH) und eisenspezifische Marker im Blut untersucht.
Vermuten Sie, von Eisenmangel betroffen zu sein und möchten sich das Warten auf einen Arzttermin sparen, gibt es die Möglichkeit zum Eisenmangel-Selbsttest. Mithilfe des Selbsttests können Sie einfach von zu Hause einen Mangel feststellen. Sie erhalten außerdem eine Anleitung, wie Sie mit dem Testergebnis umgehen.
Eisenmangel – Was tun?
Ist der Eisenmangel einmal diagnostiziert, muss er behandelt werden. Dabei kann man selbst aktiv werden und dem Eisenmangel mit Ernährung entgegentreten. Zunächst sollte die Ursache des Eisenmangels gefunden und Ernährungsgewohnheiten genau überprüft werden. Liegt dem Eisenmangel eine Erkrankung oder körperliche Ursache zugrunde, ist diese zu therapieren. Bewusste Ernährung mit eisenreichen Zutaten ist bei Mangelernährung eine hilfreiche Maßnahme. Es gibt viele Lebensmittel mit hohem Eisengehalt, diese sollten in die Ernährung eingebaut werden.
- Hülsenfrüchte: Sojabohnen, Linsen, Erbsen, Kichererbsen, weiße Bohnen
- Obst: Trockenobst (Rosinen, Aprikosen, Dörrpflaumen), Fruchtsäfte
- Gemüse: Spinat, Kohlrabi, Schwarzwurzel, Kohl
- Tierische Produkte: Eigelb, Blutwurst, Leber, Fleisch, andere Innereien, Austern, Ölsardinen
Wurde ein ausgeprägter Eisenmangel festgestellt, führt kein Weg um eine Eisensubstitution herum. Diese kann mit Eisentabletten, in Ausnahmefällen auch mit Eisenspritzen oder im Krankenhaus über eine Infusion erfolgen.
Geduld ist das Schlüsselwort beim Eisenhaushalt. Eisenspeicher leeren sich in der Regel über einen längeren Zeitraum, der Ausgleich erfolgt somit auch nicht von einem Tag auf den nächsten. Mit ausgewogener Ernährung und Substitution von Eisen steigt der Eisenspiegel langsam an und die Symptome lassen nach.
Tipp: Der Körper nimmt Eisen in Kombination mit Vitamin C besser auf.
Häufige Fragen zu Auswirkungen von Eisenmangel
Die häufigsten Symptome von Eisenmangel sind Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, blasse Haut, brüchige Haare und Nägel sowie Einrisse und Aphten der Schleimhaut.
Bei Eisenmangel sind Geduld und ein langsames Auffüllen der Eisenspeicher gefragt. Ausgewogene Ernährung und die regelmäßige Einnahme von Eisentabletten sind die schnellste Möglichkeit, einen Mangel auszugleichen.
Zum Eisenverlust kommt es vor allem durch Blutungen. Bei Frauen ist der häufigste Grund eine starke Regelblutung. Weitere Blutungsquellen sind Darmentzündungen, Hämorrhoiden oder Tumore.
Die Symptome eines Eisenmangels sind nicht abhängig vom Geschlecht. Frauen sind jedoch aufgrund der Menstruationsblutung häufiger betroffen. Symptome sind Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, brüchige Haare und Nägel, trockene Haut und Schleimhäute sowie Einrisse und Aphten der Schleimhaut.
Quellen
Eisenmangel. AMBOSS. 2022. https://www.amboss.com/de/wissen/Eisenmangel/ (zugegriffen 28. Juli 2022)
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO): S1-Leitlinie “Eisenmangel und Eisenmangelanämie”. Langversion. AWMF-Register-Nr. 025-021. 2021.