Verantwortlich für die Ausbreitung von Genitalwarzen sind sogenannte humane Papillomaviren (HPV). Von diesem Virus sind heute bereits über 200 Subtypen bekannt. Für Genitalwarzen sind in 90 % der Fälle HPV Typ 6 oder 11 verantwortlich, die meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden.
Genitalwarzen, auch Feigwarzen, Feuchtwarzen, anogenitale Warzen oder Condylomata acuminata genannt, sind gutartige Wucherungen der Haut. Ausgelöst werden sie durch bestimmte Subtypen des humanen Papillomvirus (HPV), welches vor allem sexuell übertragen wird. Sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.
- Verantwortlich für die Ausbreitung sind humane Papillomaviren (HPV).
- Die Warzen treten meistens an Vulva, Penis und/oder After auf.
- Die Warzen sind oft beschwerdefrei und sind bleiben deswegen häufig unbemerkt.
Sobald eine infizierte Person das humane Papillomvirus auf eine andere Person überträgt, nisten sich die Viren in den oberen Hautschichten und beim Mann in den Schleimhautschichten rund um den Penis ein. Neben Scheide und Penis kann auch der After betroffen sein. Aus diesem Grund wird auch häufig von „anogenitalen Warzen“ gesprochen.
Seltener kommen die Papeln im Bereich des Kehlkopfes vor. Dies kann bei Erwachsenen durch oralen Geschlechtsverkehr geschehen. Auch Kindern können davon betroffen sein, wenn die Viren während der Geburt übertragen werden.
Wie erkennt man Feigwarzen?
Von der Ansteckung bis zur Entstehung der Warzen vergeht meist einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen. Zunächst sind die ersten Genitalwarzen als kleine, weiche, stecknadelkopfgroße Knoten mit roter, bräunlicher und weißer Färbung zu erkennen. Anfangs treten sie einzeln auf, vermehren sich aber im Verlauf und es bilden sich vereinigende Formationen aus.
Vor allem im Frühstadium sind sie nicht immer eindeutig zu identifizieren. Gerade wenn es sich um weiße Warzen auf der Haut handelt, werden diese in der ersten Zeit oft übersehen. Erst wenn die Warzen wachsen oder sich vermehren, sind sie deutlich sichtbar.
Dadurch ist das Infektionsrisiko auch zusätzlich erhöht, denn Betroffene können andere Menschen bereits anstecken bevor der Virus sichtbar wird.
Genitalwarzen bleiben oft beschwerdefrei
Ein weiterer Grund, warum Feigwarzen anfangs oft übersehen werden, ist, dass sie nahezu beschwerdefrei auftreten. Nur sehr selten gibt es Beschwerden wie Brennen oder Jucken, während Schmerzen so gut wie nie vorhanden sind.
Falls die Warzen in Zusammenhang mit Juckreiz auftreten, können durch das Kratzen kleine Risse entstehen. Dies begünstigt die Ausbreitung der Warzen zusätzlich.
Neben kosmetischen Folgen können Genitalwarzen auch psychische Probleme hervorrufen. So wecken die Warzen oft Schamgefühle und können zu vermindertem Selbstwertgefühl und Problemen in der Partnerschaft führen.
"Intime Behandlungen sind oft mit Scham verbunden, ein Grund warum manche Menschen ihre Medikamente lieber online bestellen. In welchen Fällen können also Geschlechtskrankheiten telemedizinisch überhaupt behandelt werden? Eine telemedizinische Beratung und Behandlung kann bei bekannten Infektionen des Partners, vorliegenden positiven Testergebnissen oder sehr eindeutigen Symptomen einer Geschlechtskrankheit stattfinden."
Typische Symptome bei Feigwarzen
Die typischen Symptome bei Feigwarzen bzw. Genitalwarzen sind:
- Warzenbildung im Genitalbereich oder After
- Zunächst kleine, weiche, stecknadelkopfgroße Knötchen
- Rote, bräunliche und weiße Färbung
- In seltenen Fällen Juckreiz oder Brennen
- Normalerweise keine Schmerzen
Feigwarzen bei Männern erkennen
Symptome für Feigwarzen bei Männern
- Warzen meist am Penisschaft, der Vorhaut, dem Vorhautbändchen oder am Hodensack sichtbar
- Auch ein Auftreten an der Harnröhrenöffnung, der Harnröhre selbst und dem After ist möglich
- Wenn sie nicht medikamentös behandelt werden, können die Warzen sich bis in den Enddarm ausbreiten
Feigwarzen bei Frauen erkennen
Symptome für Feigwarzen bei Frauen
- Die Feigwarzen erscheinen meist an den Schamlippen und im Scheideneingang sowie im Bereich des Dammes
- Auch hier ist ein innerer Befall, das heißt in Harnröhre und After, möglich
- Zusätzlich kann der Gebärmutterhals betroffen sein; hier besteht ein erhöhtes Risiko, bösartige Tumore am Gebärmutterhals zu entwickeln
Gesundheitliche Risiken von Feigwarzen
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Warzen zu bösartigen Wucherungen entwickeln, ist gering. Die HPV-Subtypen 6 und 11 die in der Regel für Feigwarzen verantwortlich sind zählen zu den “Low-Risk-Subtypen”, stellen als meist kein gesundheitliches Risiko dar.
Dennoch sollte beachtet werden, dass auch die vermeintlich harmloseren Subtypen Krebs verursachen können.
Leider ist die Rezidivrate bei Feigwarzen recht hoch, was bedeutet, dass die Warzen nach einer Behandlung häufig wieder auftreten. Daher ist eine effektive Therapie besonders wichtig.
Quellen
Deutsche STD-Gesellschaft: S1-Leitlinie „Condylomata acuminata und andere HPV-assoziierte Krankheitsbilder von Genitale, Anus und Harnröhre". AWMF-Register Nr. 059-001. 2006.
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Willacy H, Tidy C: Anogenital Warts (Causes, Symptoms, Treatment, Prevention). 2021. https://patient.info/doctor/anogenital-warts-pro (zugegriffen 18. Januar 2022)