Ein junger Mann hält sich vor Schmerzen die Hände in den Schoß.
  1. Wie entstehen Feigwarzen beim Mann?
  2. Ursachen und Übertragungsmöglichkeiten
  3. Symptome der Genitalwarzen beim Mann
  4. Diagnose von Genitalwarzen
  5. Möglichkeiten der Therapie von Feigwarzen
Ein junger Mann hält sich vor Schmerzen die Hände in den Schoß.

Feigwarzen, fachsprachlich Condylomata acuminata oder Kondylome, gehören in den Bereich der Geschlechtskrankheiten, da sie durch ein überwiegend sexuell übertragbares Virus ausgelöst werden.

Wie entstehen Feigwarzen beim Mann?

Bei diesem Virus handelt es sich um die humanen Papillomviren, abgekürzt HPV. Es gibt verschiedene Typen von HPV, die unterschiedliche Erkrankungen auslösen können, unter anderem auch die Feigwarzen. Vor allem ist das HPV-Virus als Auslöser von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen bekannt.

Eine Infektion mit HPV muss jedoch nicht zwingend eine bösartige Entartung in Form von Krebsvorstufen oder Krebs oder Genitalwarzen hervorrufen. Das Virus kann sich auch latent im Körper befinden. In den meisten Fällen ist es asymptomatisch und wird vom Immunsystem eingedämmt oder eliminiert.

Ein sexueller Kontakt mit einer infizierten Person reicht aus, um das Virus an den Mann zu übertragen. Ist dieser infiziert, können sich Feigwarzen bilden. Beim Mann können Feigwarzen am Penis, im Scham- oder Analbereich auftreten. Von der Virusübertragung selbst merken Sie nichts. Die Infektion wird erst mit dem Durchbruch der Warzen auf der Haut offensichtlich.

Wie kann man(n) sich vor einer Ansteckung mit Feigwarzen schützen?

Eine Impfung gegen das HPV-Virus wird Jungen und Mädchen vor dem ersten Sexualkontakt empfohlen, macht aber auch danach noch Sinn. Sie schützt sowohl vor Hochrisiko HPV-Typen, die nicht nur Gebärmutterhalskrebs verursachen können, sondern auch Karzinome am Penis, After und Mundbereich, als auch Niedrigrisiko-Typen wie HPV 6 und 11, die für die Entstehung von Feigwarzen verantwortlich sind.

Ursachen und Übertragungsmöglichkeiten

Die humanen Papillomviren sind hochgradig ansteckend. Bei den Auslösern von Genitalwarzen handelt es sich mit über 90 Prozent um HPV 6 und 11. Diese zählen zu Niedrigrisiko-HPV-Typen, da das Risiko einer bösartigen Entartung gering und selten ist. Sie werden vorwiegend durch Geschlechtsverkehr übertragen.

Da die Warzen und das Virus sich im gesamten Genital- und Analbereich befinden können, kann die Übertragung sowohl bei vaginalem, analem und seltener auch orogenitalem Sexualkontakt stattfinden. Besonders gefährdet sind Männer, die häufig wechselnde Sexualkontakte haben. Dies liegt darin begründet, dass einfach die Möglichkeiten der Ansteckung erhöht sind. Besonders wenn diese Sexualpartner wiederum viele Sexualpartner haben, steigt das Risiko konsequenterweise auch an.

Es gibt über sexuelle Kontakte hinaus noch weitere Möglichkeiten der Ansteckung. So können Feigwarzen als Schmierinfektion über engen Hautkontakt oder Gegenstände übertragen werden. Bei bekanntem Befall durch Feigwarzen sollten Handtücher, Körperbürsten und Badeschwämme deshalb nicht geteilt werden. Das Gleiche gilt für Sexualspielzeuge.

Symptome der Genitalwarzen beim Mann

Wie es der Name schon sagt, bilden sich die Warzen im anogenitalen Bereich aus, d. h. im Intimbereich, an Penis und Hoden, After und dem verbindenden Damm. Beim Mann ist häufig der Bereich um den Penisschaft betroffen. Sie können sich aber auch auf weitere Bereiche des Penis ausbreiten. Auch am After bilden sich oftmals die Warzen aus.

Im Anfangsstadium sind die Warzen sehr klein, oft als stecknadelkopfförmig beschrieben. Sie werden oftmals gar nicht bemerkt. Sie vergrößern sich langsam und werden zu hautfarbenen bis bräunlichen Knötchen, die sich beetartig vereinigen und in der Regel keine Beschwerden verursachen.

Erst wenn Feigwarzen größer werden, können sie bei der Berührung ein unangenehmes Gefühl auslösen. Seltener kommt es vor, dass sich die Warzen entzünden, einreißen oder Schmerzen bereiten. Viele Männer empfinden allein das Vorhandensein der Warzen im Intimbereich als unangenehm und wünschen sich eine schnelle Therapie. Angst, Scham und ein verändertes Selbstbild beeinflussen die Lebensqualität der Betroffenen.

Da von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Feigwarzen mindestens 2 Wochen, oftmals aber auch mehrere Monate vergehen können, werden die Warzen oft anfangs nicht wahrgenommen. Ein Zusammenhang mit der Ansteckung wird aufgrund der langen Inkubationszeit von bis zu acht Monaten in der Regel nicht gestellt.

Diagnose von Genitalwarzen

Bei der Diagnose von Genitalwarzen empfiehlt es sich, die Sexualpartner der letzten 6 Monate zu informieren.

Bei einem Arztbesuch werden die Hautveränderungen inspizieren und abtasten. Bei Unsicherheiten besteht die Möglichkeit, die betroffenen Areale mit 3- bis 5-prozentiger Essigsäure zu betupfen und auf eine weißliche Verfärbung zu achten oder eine Gewebeprobe zu entnehmen, die unter einem Mikroskop betrachtet wird.

Möglichkeiten der Therapie von Feigwarzen

Für PatientInnen stehen zwei verschiedene Arten der Therapien zur Verfügung. Die gewählte Variante ist letztlich von der Größe der Warzen, den Beschwerden und der Präferenz abhängig.

Wenn die Genitalwarzen zum ersten Mal behandelt werden, noch klein und Sie beschwerdefrei sind, werden meist rezeptpflichtige Cremes, Salben und Lösungen eingesetzt. Diese werden täglich oder auch wöchentlich auf die Warzen aufgetragen. Die Wirkstoffe in den Präparaten sorgen dafür, dass sich die Warzen auflösen. Diese Art der Therapie nimmt einen längeren Zeitraum in Anspruch, da sich die Warzen hartnäckig auf der Haut halten können. Diese Form der Selbstbehandlung kann sich über mehrere Monate ziehen.

Sind die Warzen groß, bereiten Schmerzen, liegen an einer ungünstigen Stelle, etwa am After, oder war die vorherige Behandlung nicht erfolgreich, so ist es möglich, eine chirurgische Entfernung durch einen Arzt vornehmen zu lassen. Chirurgische Eingriffe erfolgen unter örtlicher Betäubung oder Allgemeinnarkose. Ansonsten stehen noch eine Kryotherapie, bei der Kälte an den betroffenen Stellen angewandt wird, oder der Einsatz von Trichloressigsäure (80 bis 90 %) durch einen Arzt bzw. eine Ärztin zur Verfügung. .

Der Vorteil hierbei liegt in der kurzen Therapiedauer, denn die Genitalwarzen können je nach Verfahren bereits nach einmaliger oder mehrfacher Anwendung erfolgreich entfernt werden. Nachteile dabei sind, dass man für die Dauer der Behandlung ggf. mehrmals und regelmäßig eine Arztpraxis aufsuchen muss. Weiterhin sind Schmerzen und Narbenbildung möglich.

Quellen

  • Amboss (22.01.2020). Infektion mit humanen Papillomviren, unter: https://www.amboss.com/de/wissen/Infektion_mit_humanen_Papillomavirenb (abgerufen am 21.05.2020)

  • Drolet M., Brisson M., Maunsell E. (2011). The impact of anogenital warts on health-related quality of life: a 6-month prospective study. Sex Transm Dis, 38(10):949‐956.

  • Gross GE, Werner R.N., Becker J.C. (2018). S2k Leitlinie „HPV-assoziierte Läsionen der äußeren Genitalregion und des Anus – Genitalwarzen und Krebsvorstufen der Vulva, des Penis und der peri- und intraanalen Haut“. AWMF; AWMF-Registernummer: 082-008.

  • Robert Koch-Institut (28.06.2018). Humane Papillomviren, unter: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HPV.html (abgerufen am 21.05.2020)

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