Feigwarzen Übertragung
  1. Ursachen von Feigwarzen
  2. Von der Infektion zur Feigwarze – so entstehen Kondylome
  3. Wie kann man eine Übertragung von Feigwarzen verhindern?
Feigwarzen Übertragung

Feigwarzen werden auch Genitalwarzen, Feuchtwarzen, anogenitale Warzen oder Condylomata acuminata genannt.

Feigwarzen sind gutartige Wucherungen der Haut. Ausgelöst werden sie durch bestimmte Subtypen des humanen Papillomvirus (HPV), welches vor allem sexuell übertragen wird. Sie gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen.

Auf einen Blick
  • Feigwarzen können durch Hautkontakt, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr, seltener aber auch über Schmierinfektionen übertragen werden.
  • Kondome bieten den besten Schutz vor HPV-Infektionen, können eine Übertragungen aber nicht immer verhindern.
  • Die HPV-Impfung schützt sowohl Feigwarzen als auch Gebärmutterhalskrebs.

Ursachen von Feigwarzen

Verantwortlich für die Ausbreitung von Genitalwarzen sind sogenannte humane Papillomaviren. Bis heute sind davon über 200 Subtypen bekannt. Für die Entstehung von Feigwarzen sind in 90 Prozent der Fälle HPV Typ 6 oder 11 verantwortlich. Diese und andere Subtypen können außerdem zu Karzinomen, wie zum Beispiel zu Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs führen. Daher werden HPV häufig in „Low-Risk-Subtypen“ und „High-Risk-Subtypen“. Da jedoch nicht nur “High-Risk-Subtypen” Krebs auslösen können, gilt diese Einteilung heute als nicht mehr aktuell. Bei den HPV-Subtypen 6 und 11 handelt es sich jeweils um “Low-Risk-Subtypen”. Feigwarzen sind zwar sehr unangenehm, stellen in der Regel aber kein gesundheitliches Risiko dar.

Von der Infektion zur Feigwarze – so entstehen Kondylome

Die Übertragung der Viren erfolgt in der Regel direkt von einem Menschen zum anderen, meist beim Geschlechtsverkehr. HPV sind hoch ansteckend (Kontagiosität), es reicht häufig bereits der Hautkontakt mit einer infizierten Stelle. Es kommt daher auch vor, dass die Viren über gemeinsam genutzte Gegenstände wie Handtücher übertragen werden (Schmierinfektion). Auch eine Übertragung während einer Geburt von der Mutter auf das Neugeborene ist möglich.

Da die Viren also nicht ausschließlich beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, bieten Kondome keinen hundertprozentigen Schutz. Sie können allerdings einen großen Teil der Infektionen verhindern und werden daher als Schutzmaßnahme empfohlen. Ein früher erster Sexualkontakt und häufig wechselnde SexualpartnerInnen stellen ein erhöhtes Risiko für die Ansteckung mit den Viren dar. Daher sind besonders junge, sexuell aktive Menschen von Genitalwarzen betroffen.

Ein weiterer Risikofaktor für eine Infektion ist ein geschwächtes Immunsystem. Auslöser dafür könnten beispielsweise eine HIV-Infektion, bestimmte Medikamente oder eine Chemotherapie sein. Außerdem erhöht sich das Risiko, wenn bereits eine andere Infektion, wie zum Beispiel Herpes simplex, vorliegt. Von der Ansteckung mit HPV bis zur Entstehung der Warzen vergehen meist 2 bis 4 Wochen. Sollten Sie also Feigwarzen bei sich entdecken, informieren Sie vergangene GeschlechtspartnerInnen über die Viruserkrankung, damit auch diese sich untersuchen und behandeln lassen können.

Wie kann man eine Übertragung von Feigwarzen verhindern?

HPV wird in den meisten Fällen beim Geschlechtsverkehr übertragen. Da die Warzen nicht nicht nur im Intimbereich, sondern zum Beispiel auch rund um den Anus auftreten können, ist eine Infektion auch abseits des klassischen Geschlechtsverkehrs möglich.

Den besten Schutz gegen eine HPV-Übertragung bieten Kondome. Sie können eine Ansteckung aber nicht vollständig verhindern können, da auch unbedeckte Hautareale infiziert sein können. Auch während und nach einer erfolgreichen Behandlung von Feigwarzen sollte für bis zu 6 Monate ein Kondom genutzt werden um das Infektionsrisiko zu minimieren. Außerdem kann eine gründliche Hand- und Intimhygiene helfen Schmierinfektionen zu vermeiden. Auch sollte man vermeiden, sowas wie Handtücher zu teilen.

Die HPV-Impfung schützt vor fast allen Risikotypen

Seit 2006 gibt es eine Impfung gegen Humane Papillomviren, welche auch von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird. Diese Empfehlung gilt mittlerweile sowohl für Mädchen als auch Jungen. Die Impfung sollte im Alter von 9 bis 14 Jahren und am besten vor dem ersten Geschlechtsverkehr erfolgen. Die Impfung kann auch noch bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden.

Quellen

  • Gross et al.: HPV-assoziierte Läsionen der äußeren Genitalregion und des Anus – Genitalwarzen und Krebsvorstufen der Vulva, des Penis und der peri- und intraanalen Haut. PEG (Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. ). Stand November 2017; aufgerufen am 08.08.2019

  • https://www.amboss.com/de/wissen/Infektion_mit_humanen_Papillomaviren, aufgerufen am 08.08.2019

  • Dr. Cloe Borton, Dr. Laurence Knott: Human Papillomavirus and Genital Warts, 19. Juli 2013, aufgerufen am 08.08.2019

  • Was sind Feigwarzen und wie häufig kommen sie vor?, Geschlechtskrankheiten.de – Das Informationsportal für sexuell übertragbare Krankheiten https://www.geschlechtskrankheiten.de/feigwarzen/, aufgerufen am 08.08.19

  • Condom Use and the Risk of Genital Human Papillomavirus Infection in Young Women. In: The new england journal of medicine

  • What you need to know about genital warts; MedicalNewsToday, 21.12.2017

  • https://www.medicalnewstoday.com/articles/155236.php, aufgerufen am 08.08.19

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