Letzte inhaltliche Überarbeitung dieses Artikels Januar 2023.
Um das Coronavirus kursieren viele Informationen im Internet, nicht alle davon entsprechen der Wahrheit. Deswegen haben wir gemeinsam mit unseren ÄrztInnen die häufigsten Fragen zum Coronavirus und der COVID-19-Erkrankung beantwortet.
Was ist das Coronavirus?
SARS-CoV-2 ist ein neuartiges Coronavirus. Wichtig dabei: Es gibt nicht das eine Coronavirus, sondern viele verschiedene. Durch Mutationen kommt es zu sogenannten Virusvarianten, wie z. B. Omikron B.1.1.529. Das Coronavirus SARS-CoV-2 kann eine COVID-19-Erkrankung auslösen. Die Symptome unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, wobei auch die Art der Virusvariante einen Einfluss auf die Symptome und deren Ausprägung hat.
Wie gefährlich ist das Coronavirus?
Die Symptome einer COVID-19-Erkrankung ähneln denen einer Grippe. Infektionen mit dem Coronavirus können sowohl unbemerkt und symptomlos als auch sehr schwer bis tödlich verlaufen. Es gibt Risikopersonen, wie etwa ältere PatientInnen, solche mit schlechtem Immunsystem oder chronischen Vorerkrankungen, die anfälliger sind und im Falle einer Infektion auch schwerere Verlaufsformen erfahren. Jedoch können auch junge gesunde Menschen einen schweren Verlauf zeigen. Deshalb ist nicht nur Eigenschutz wichtig, sondern auch der Schutz der Menschen in Ihrer Umgebung.
Welches Desinfektionsmittel für Händedesinfektion?
Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind Mittel zur Desinfektion geeignet, welche die Eigenschaft
"begrenzt viruzid" (d. h. wirksam gegen behüllte Viren),
"begrenzt viruzid PLUS" oder
"viruzid" haben.
Das RKI stellt eine Liste geprüfter und anerkannter Desinfektionsmittel online zur Verfügung. Der Verbund für angewandte Hygiene (VAH) bietet ebenfalls online eine Desinfektionsmittel-Liste an.
Welche Symptome treten bei Corona auf?
Die Symptome einer COVID-19-Erkrankung ähneln sehr denen einer Grippe. Zu den Corona-Symptome gehören laut WHO und RKI:
Abgeschlagenheit und Müdigkeit
Eventuell auch Atemprobleme wie Atemnot
Halskratzen oder Halsschmerzen
Verstopfte Nase und Schnupfen
Wie lange ist man krank?
Die Zeit von der Erstinfektion bis zum Ausbruch kann laut RKI bis zu 14 Tage dauern. Im Schnitt handelt es sich aber um 4 bis 5 Tage. Wie lange Sie dann tatsächlich krank sind, ist von Ihrer Vorgeschichte und der Verlaufsform abhängig. Bei schwereren Verlaufsformen kann sich die Genesung verzögern. Es wird davon ausgegangen, dass man nicht mehr ansteckend ist, wenn man 48 Stunden lang keine Symptome mehr hatte und einen negativen Schnelltest aufweisen kann. Halten die Symptome 4 Wochen nach Infektion an, so spricht man von Long-COVID. Um ein sogenanntes Post-COVID-Syndrom (PCS) handelt es sich, wenn
Die Symptome länger als 12 Wochen nach Ansteckung bestehen,
die Symptome mindestens 2 Monate andauern und
keine andere Ursache für die Symptome auszumachen ist.
Wie wird Corona therapiert?
Es gibt laut RKI momentan keine genau auf das Virus zugeschnittene Therapie. Man versucht die Symptome der PatientInnen je nach Krankheitsbild zu lindern, beispielsweise durch Sauerstoff- oder Flüssigkeitsgabe und behandelt Begleitinfektionen und -erkrankungen. In einigen Fällen ist es sinnvoll, antivirale Medikamente einzusetzen. Sie können den Verlauf der Erkrankung abschwächen, wenn sie frühzeitig Anwendung finden.
Gibt es Medikamente gegen Corona?
Es gibt drei Arten von Medikamenten, die gegen das Coronavirus wirken können:
Impfungen (weiterführende Informationen gibt es hier)
Antivirale Medikamente bzw. Virustatika, welche die Vermehrung des Virus hemmen (Remdesivir und Molnupiravir)
Antikörper-Medikamente, welche ein Eindringen der Viren in Körperzellen verhindern (Sotrovimab)
Was muss man bei einer geplanten Reise beachten?
Sie sollten vor Reiseantritt unbedingt die Sicherheit Ihres Ziellandes überprüfen. Auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes finden Sie entsprechende Reise- und Sicherheitshinweise.
Ist es richtig, dass man die Großeltern nicht als Kita-Ersatz nehmen soll?
Es wird allgemein davon abgeraten, die Großeltern als Kita-Ersatz zu nutzen, da ältere Menschen möglicherweise zu den Risikogruppen zählen können. Insbesondere solche, die zusätzliche Erkrankungen haben wie Lungen- oder Herzerkrankungen, gehören zur Risikogruppe und sollten deshalb nicht unbedingt potentiellen Infektionsmöglichkeiten ausgesetzt werden. Kinder gelten als Virusträger, die selten Symptome entwickeln.
Allerdings ist nicht jeder Mensch über 50 automatisch lungenkrank und immunschwach. Schätzen Sie mit Ihrer Familie gemeinsam ein, wie hoch das Risiko bei Ihren Verwandten ist, an dem Virus zu erkranken und wie der mögliche Verlauf unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen etc. aussehen könnte. Wägen Sie dann ab, ob eine Betreuung durch die Großeltern möglich ist oder nicht. Generell ist das oberste Gebot: Eine Infektion und weitere Verbreitung zu vermeiden und insbesondere Risikogruppen zu schützen.
Ist man mit Erkrankungen wie Psoriasis erhöht gefährdet?
Virusinfektionen betreffen vor allem Personen mit geschwächtem Immunsystem oder solche mit Vorerkrankungen, insbesondere des Herz-Kreislaufsystems und der Lunge. Mit Schuppenflechte (Psoriasis) haben Sie primär kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren. Allerdings ist es so, dass eine Infektion oder anderweitige Schwächung des Immunsystems bedingt durch das Virus als Triggerfaktor Psoriasis auslösen kann, sowie zu einer Verschlechterung weiterer Vorerkrankungen führen kann.
Ist bei Schwangeren das Risiko besonders hoch?
Nein, Schwangere haben keine Prädisposition am Coronavirus zu erkranken. Jedoch haben schwangere Frauen generell ein eingeschränktes Immunsystem, sodass sie ein größeres Risiko für schwere Verläufe einer COVID-19-Erkrankung haben. Weiterhin geht es dabei nicht nur um die eigene Gesundheit, sondern auch um die des ungeborenen Babys. Auch Schwangere und Kinder ab 6 Monaten können bereits durch eine Impfung vor einem schweren Verlauf der Infektion geschützt werden.
Soll ich mich gegen Lungenentzündung impfen lassen?
Da das Coronavirus sich auf die Atemwege auswirkt und sie anfälliger für weitere Infektionen macht, raten die Behörden zu einer Impfung gegen Pneumokokken, Influenza und Keuchhusten, insbesondere für Risikogruppen.
Die Wahrscheinlichkeit, an weiteren Infektionen zu erkranken, sollte generell so niedrig wie möglich gehalten werden. Bedenken Sie jedoch, dass ein Impfung Sie nicht immun macht. Eine Lungenentzündung beispielsweise kann durch viele verschiedene Bakterienstämme oder Viren ausgelöst werden, weshalb Sie auch nach erfolgter Impfung vorsichtig sein sollten.
Was bringt die Pneumokokken-Impfung gegen COVID-19?
Die Pneumokokken-Impfung schützt nicht vor COVID-19. Allerdings können Pneumokokken-Infektionen unter anderem zu schweren Lungenentzündungen und Sepsis führen und die Versorgung der PatientInnen auf einer Intensivstation ggf. mit Beatmung erfordern. Dies gilt es gerade bei einem ohnehin schon über die Maßen belasteten Gesundheitssystem zu vermeiden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt – unabhängig von der COVID-19-Pandemie – für alle Personen, die ein erhöhtes Risiko für Pneumokokken-Erkrankungen haben, eine entsprechende Impfung. Es ist zudem plausibel, dass die Pneumokokken-Impfung eine bakterielle Superinfektion durch Pneumokokken bei PatientInnen mit COVID-19 verhindern kann. Bei Influenza-Erkrankungen sind bakterielle Superinfektionen durch Pneumokokken eine bekannte Komplikation.
Laut Empfehlung der STIKO sollen Säuglinge im ersten Lebensjahr mit einem Konjugatimpfstoff gegen Pneumokokken geimpft werden. Ab dem 60. Lebensjahr ist die Impfung mit einem Polysaccharidimpfstoff gegen Pneumokokken vorgesehen. Auch Menschen mit Risikofaktoren für Lungenentzündung erhalten die Impfung, unabhängig vom Alter.
Quellen
Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Coronavirus SARS-CoV-2 / Krankheit COVID-19. Robert Koch-Institut (RKI). 2021. https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/gesamt.html (zugegriffen 10. Januar 2023)
Coronavirus. https://www.who.int/health-topics/coronavirus (zugegriffen 10. Januar 2023)
Coronavirus disease (COVID-19) pandemic. World Health Organization (WHO). https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019 (zugegriffen 10. Januar 2023)
Epidemiologisches Bulletin 7/2020. SARS-CoV-2 in Deutschland und Ziele von Infektionsschutzmaßnahmen. Robert Koch-Institut (RKI). 2020.
Medikamente bei Corona: Was hilft wirklich? BARMER. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/coronavirus/medikamente-corona-1072300 (zugegriffen 10. Januar 2023)