Ein Mann liegt auf dem Sofa und hält sich den schmerzenden Genitalbereich.
  1. Was sind die Symptome von Genitalherpes?
  2. Wie wird Genitalherpes diagnostiziert?
  3. Wie wird Genitalherpes behandelt?
  4. Wie kann man Genitalherpes vorbeugen?
Ein Mann liegt auf dem Sofa und hält sich den schmerzenden Genitalbereich.

Menschen mit ständig wechselnden Sexualkontakten haben ein deutlich erhöhtes Risiko, sich mit Herpes-simplex-Viren zu infizieren. Ist das Virus einmal im Körper, so kann es nicht mehr geheilt werden. Die Behandlung von Genitalherpes ist symptomatisch. Bestimmte Auslöser wie z. B. Stress oder Fieber können zu einem erneuten Ausbruch von Genitalherpes führen.

Auf einen Blick
  • Genitalherpes wird meist durch das Herpes-simplex-Virus 2 (HSV-2) verursacht.
  • Bestimmte Faktoren können ein Wiederauftreten der Krankheit begünstigen.
  • Genitalherpes wird topisch (mit Cremes oder Salben) und systemisch (mit Tabletten oder Infusionen) behandelt.

Was sind die Symptome von Genitalherpes?

Über die Epithelzellen der Schleimhäute im Genitalbereich gelangen die Viren in den Körper. Dort vermehren sie sich und zerstören im Anschluss daran ihre Wirtszellen. Folge sind die typischen Symptome von Genitalherpes. Diese zeigen sich etwa 3 bis 7 Tage nach Übertragung der Viren. In seltenen Fällen kann die Inkubationszeit länger dauern.

Es bilden sich juckende, leicht schmerzhafte und kribbelnde Bläschen auf der Haut im Genitalbereich, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Schon vor der Bläschenbildung bemerken Betroffene ein unangenehmes Jucken und Brennen in der Region und berichten auch von einem allgemein unwohlen Gefühl im Genitalbereich.

Ferner leiden PatientInnen unter einem allgemeinen Unwohlsein mit grippeähnlichen Symptomen. Fieber, geschwollene Lymphknoten, Wasseransammlungen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Muskelziehen werden im Zusammenhang mit einer Herpesinfektion beobachtet.

Die Beschwerden können auch am After auftreten. Die Haut um die Bläschen herum zeigt sich gerötet. Es bilden sich eitrige und verkrustete Beläge, die nach etwa 2 bis 3 Wochen spontan abheilen.

Wie wird Genitalherpes diagnostiziert?

Genitalherpes (Herpes genitalis) zeigt sich mit sehr typischen Symptomen, sodass meist eine Blickdiagnose bzw. Anamnese ausreicht. Bei Unklarheit der Diagnose begutachten ÄrztInnen den Genital- und Analbereich der Betroffenen.

Mithilfe eines Abstriches der betroffenen Region können Labortests veranlasst werden. Dafür entnimmt der Arzt bzw. die Ärztin etwas von der Flüssigkeit, die sich in den Herpesbläschen befindet. Unter dem Mikroskop im Labor lässt sich zuverlässig sagen, ob es sich bei dem Virus um den Typ HSV-1 oder HSV-2 handelt. Weiterhin ist es möglich, über einen Bluttest Antikörper nachzuweisen, um die Diagnose zusätzlich zu sichern.

Wie wird Genitalherpes behandelt?

Eine Therapie der Erstinfektion mit HSV-1 oder HSV-2 konzentriert sich darauf, die akuten Beschwerden der PatientInnen zu lindern und die Ausbreitung der Bläschen zu verhindern. Die Viren als Ursache der Erkrankung können nicht aus dem Körper entfernt werden, es geht in der Therapie lediglich darum, den Krankheitsverlauf zu verkürzen und die Beschwerden des Betroffenen abzumildern.

Medikamente zur Behandlung von Genitalherpes

Ist der Krankheitsverlauf nur leicht, sind rezeptpflichtige Medikamente oft nicht nötig, um Herpes genitalis zu behandeln. Die Infektion kann von alleine ausheilen. Bei Schmerzen stehen zur Genitalherpes-Behandlung rezeptfreie Schmerzmittel wie etwa Ibuprofen oder Paracetamol zur Verfügung. Diese beeinflussen jedoch nicht den Krankheitsverlauf.

Behandelnde ÄrztInnen verschreiben in der Regel antivirale Arzneimittel. Üblich sind hier rezeptpflichtige Medikamente mit den Wirkstoffen Aciclovir, Famciclovir und Valaciclovir.

Diese Virostatika (antivirale Mittel) müssen über einen Zeitraum zwischen 5 und 10 Tage eingenommen werden. Daneben erhalten PatientInnen eine Salbe, die sie auf die mit Bläschen befallenen Stellen auftragen. Bei einem sehr schweren Verlauf können die Medikamente auch intravenös bzw. als Infusion verabreicht werden. Je eher die Virostatika zum Einsatz kommen, desto besser kann die Ausbreitung der Viren verhindert und der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. Der weitere Verlauf von Genitalherpes kann sehr unterschiedlich sein. Einige PatientInnen erleiden regelmäßig Rückfälle, andere nur alle paar Jahre. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit der Herpes-Rückfälle ab.

Wie kann man Genitalherpes vorbeugen?

Um das Risiko einer Ansteckung bei Sexualverkehr zu minimieren, sollten Kondome verwendet werden. Diese bieten bei Genitalherpes allerdings nur eingeschränkten Schutz.

Besteht der Verdacht, dass die Haut mit dem Virus in Kontakt gekommen ist, hilft ein gründliches Waschen der Hände und der betroffenen Hautpartien. Um eine erneute Aktivierung des Virus im Körper zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Immunsystem zu stärken. Betroffene sollten für ausreichend UV-Schutz sorgen, einen gesunden Lebensstil pflegen, auf genügend Schlaf achten und Stress vermeiden.

Vorbeugend können ÄrztInnen eine Langzeittherapie anordnen. Virostatika werden dann über 6 bis 12 Monate eingenommen, um Rückfälle zu vermeiden.

Eine Behandlung von GeschlechtspartnerInnen sollte immer in Betracht gezogen werden. Weiterhin sollte bei Schwangeren eine mögliche Infektion ausgeschlossen werden, da Genitalherpes extrem schädlich für Ungeborene und Neugeborene ist.

Typische Symptome von Genitalherpes
  • Jucken und Brennen der betroffenen Hautareale
  • Juckende, schmerzhafte Bläschen im Genital- und Analbereich
  • Fieber
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Wasseransammlungen
  • Kopf- und Gliederschmerzen
Auslöser für Wiederauftreten von Genitalherpes
  • Sonnenbrand
  • Verbrennungen
  • Hormonschwankungen
  • Fieber
  • Stress
  • Tumore
  • Bakterielle Lungenentzündung

Quellen

  • Herpesvirus-Infektionen. AMBOSS. 2023. https://www.amboss.com/de/wissen/Herpesvirus-Infektionen (zugegriffen 10. Februar 2023)

  • Sodeik B, Messerle M, Schulz TF: Herpesviren. In: Suerbaum S, et al. (Hrsg.): Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie Berlin, Heidelberg: Springer 2016; 553–72.

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