Die Antibabypille gibt es nur mit einem Rezept in der Apotheke.
  1. Pille ohne Rezept? Nein!
  2. In welchen Ländern ist die Pille rezeptfrei?
  3. Ausnahme: „Pille danach“ ohne Rezept
  4. Häufige Fragen zu Pille online kaufen
Die Antibabypille gibt es nur mit einem Rezept in der Apotheke.

Für viele Frauen ist der halbjährliche Gang zur Arztpraxis lästig. Anfahrt und Wartezeit, nur um sich ein Folgerezept für die Antibabypille abzuholen. Laut einer Studie benötigt 1 von 10 Frauen bis zu 60 Stunden reine Fahrzeit in ihrem Leben, nur um Rezepte für die Antibabypille zu erhalten. Diese Prozedur würde man gerne umgehen – aber wie kann man die Pille legal im Internet kaufen?

Auf einen Blick
  • In Deutschland ist die Antibabypille verschreibungspflichtig.
  • Als Notfallmedikament gibt es die Pille danach rezeptfrei in Apotheken.
  • Um Anfahrtswege und Wartezeiten zu vermeiden, kann ein Rezept für die Pille online ausgestellt werden.

Pille ohne Rezept? Nein!

Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille, das Hormonpflaster und die Spirale müssen in Deutschland von ÄrztInnen verschrieben werden.

Ist die Patientin jünger als 14 Jahre alt, ist zudem eine Einverständniserklärung der Eltern erforderlich. Was von vielen Frauen als lästig empfunden wird, hat durchaus Sinn, denn die Pille kann zu erheblichen Nebenwirkungen führen. Nimmt eine Frau ein Präparat ein, das nicht für sie geeignet ist, können beispielsweise lebensgefährliche Thrombosen die Folge sein.

GynäkologInnen müssen daher eine ausführliche Anamnese erstellen und individuelle Risikofaktoren der Patientin in Erfahrung bringen, bevor ein Rezept ausgestellt werden darf.

Das Risiko für Nebenwirkungen wird auf diese Weise erheblich reduziert. Außerdem kann der Arzt bzw. die Ärztin die Patientin umfassend über die richtige Einnahme sowie über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten informieren. Wird die Pille illegal rezeptfrei im Internet bestellt, entfällt dieser wichtige Schritt hingegen. Zusätzlich kann dabei nicht sichergestellt werden, ein echtes Medikament zu erhalten. Medikamentenfälschungen können die Gesundheit gefährden.

Nicht jedes Präparat ist geeignet

GynäkologInnen müssen sich insbesondere bei der ersten Verschreibung der Pille an einer umfangreichen Checkliste orientieren. Diese soll sicherstellen, dass die Patientin das richtige Präparat verordnet bekommt und kein Risikofaktor vergessen wird. Außerdem sind MedizinerInnen dazu angehalten, Frauen über mögliche Frühwarnzeichen für Blutgerinnsel und weitere Nebenwirkungen aufzuklären. Durch FrauenärztInnen sollte regelmäßig geprüft werden, ob das verordnete Präparat noch zur Patientin und deren Lebensumständen passt oder ob möglicherweise eine andere Verhütungsmöglichkeit besser geeignet ist.

In welchen Ländern ist die Pille rezeptfrei?

In einigen europäischen Ländern, wie etwa Großbritannien, Italien oder Griechenland, kann man in Apotheken einfach die Pille kaufen. Das ist in Deutschland nicht möglich, da eine Verschreibungspflicht für hormonelle Verhütungsmittel besteht. Diese interaktive Grafik zeigt, in welchen Ländern die Pille rezeptfrei ist, wo man ein Rezept für die Pille benötigt und in welchen Ländern es illegal, aber möglich ist, die Pille ohne Rezept zu kaufen.

Ausnahme: „Pille danach“ ohne Rezept

Die Pille danach zählt nicht zu den Verhütungsmitteln im eigentlichen Sinne, da sie nachträglich eingenommen wird. Sie ist ein hormonell wirksames Präparat zur postkoitalen Empfängnisverhütung. Die Notfall-Pille darf, nach ausführlicher Beratung, von ApothekerInnen ohne Rezept herausgegeben werden.

Nach einem “Sex-Unfall”, wie etwa einem geplatzten Kondom oder anderen Umständen, die zu ungeschütztem Geschlechtsverkehr während der fruchtbaren Phase geführt haben, kommt es auf jede Stunde an. Je früher die Pille danach eingenommen wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangerschaft verhindert wird. Am effektivsten wirkt die Pille danach innerhalb von 12 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr. Der Vorgang zum Erhalt eines Rezeptes kostet also wertvolle Zeit. Deshalb ist seit März 2015 auch in Deutschland, als eines der letzten Länder in Europa, die Pille danach rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Die Pille danach ist ein Notfallmedikament und kein Verhütungsmittel. Sie sollte nicht leichtfertig eingenommen werden, da es teilweise zu starken Nebenwirkungen kommen kann und es sich um einen erheblichen Eingriff in den weiblichen Zyklus handelt.

Häufige Fragen zu Pille online kaufen

Es gibt im Internet unseriöse Angebote für verschiedenste rezeptpflichtige Medikamente, auch für die Antibabypille. Aus gesundheitlichen und rechtlichen Gründen sollten diese stets gemieden werden.

In einigen Ländern wird die Antibabypille als OTC-Präparat (over the counter) ohne Rezept verkauft. Dazu zählen z. B. Griechenland, Italien, die Türkei und seit 2021 auch Großbritannien. In Deutschland ist die Pille rezeptpflichtig, da nur durch ÄrztInnen abgeklärt werden kann, ob das Präparat für die Patientin passend ist, welche Nebenwirkungen erwartet werden und ob gesundheitliche Aspekte gegen die Einnahme der Antibabypille sprechen.

Es gibt die Möglichkeit, die Antibabypille legal online zu kaufen. Einerseits kann bei Online-Apotheken ein Rezept, welches durch FrauenärztInnen in einer Praxis ausgestellt wurde, eingelöst werden. Möchte man sich den Weg zum Frauenarzt bzw. zur Frauenärztin und die Wartezeit sparen, so kann online ein Rezept für die Pille mittels Fragebogen angefragt werden. Halten die begutachtenden ÄrztInnen das Präparat für die jeweilige Patientin als geeignet, so wird ein Rezept ausgestellt, welches direkt eingelöst werden kann. Angebote, bei denen kein Rezept verlangt wird, sind illegal, unseriös und im schlimmsten Fall sogar gesundheitsgefährdend.

Wie bei jedem Arzneimittel gibt es auch bei der Antibabypille Nebenwirkungen. ÄrztInnen beurteilen, ob hormonelle Verhütung generell für eine Person geeignet ist und welches Präparat am besten zu ihr passt. Außerdem klären sie über Risiken und Nebenwirkungen auf, sodass die Patientin eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung treffen kann. Wäre die Pille ohne Rezept erhältlich, so würde diese wichtige medizinische Abklärung entfallen.

Quellen

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