Pollenallergie, Frühlingsallergie, Heuschnupfen – es gibt viele Bezeichnungen und noch mehr Symptome. Insbesondere im Frühjahr ist die Luft im Freien voller Blütenstaub. Viele Menschen reagieren mit Nasenjucken, Niesreiz und tränenden Augen auf diese eigentlich harmlosen Pollenkörner. Neben einer medikamentösen Behandlung kann diesen Symptomen schon mit diesen einfachen 10 Tipps bei Heuschnupfen vorgebeugt werden:
Tipp 1: Auslöser der Pollenallergie bestimmen
Heuschnupfen wird durch allergische Reaktionen auf verschiedene Pollenarten verursacht. Die Auslöser können z. B. durch DermatologInnen mit einer Zusatzausbildung für Allergologie bestimmt werden. Dafür werden Methoden wie der Pricktest oder eine Blutuntersuchung angewendet.
Tipp 2: Aktivitäten im Freien nur bei geringer Pollenkonzentration
Sind die Allergene bekannt, so hilft ein Pollenkalender dabei, diese zu meiden. In der Hauptsaison der jeweiligen Pollenart sind Gartenarbeit oder Sport im Freien zu vermeiden. Generell gilt, dass an trockenen und heißen Tagen mehr Pollen in der Luft sind. Ein Regenschauer wäscht die Partikel aus der Luft, so dass die Konzentration der Pollen anschließend niedriger ist.
Tipp 3: Medikamentöse Behandlungen bei Heuschnupfen
Medikamente gegen Heuschnupfen enthalten überwiegend diese Wirkstoffe:
Antihistaminika (z. B. Cetirizin, Loratadin): Wirkung tritt nach etwa einer Stunde ein und hält bis zu 24 Stunden an, können müde machen
Cortison: Anwendung lokal bei akuten Beschwerden, v. a. als Nasenspray
Cromoglicinsäure: schwächt alle Symptome von Heuschnupfen ab, ist am wirksamsten, wenn es vor Beginn der Symptomatik prophylaktisch eingenommen wird
Zur Anwendung und Dosierung sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
Tipp 4: Wischen, Staubsaugen und Waschen entfernt Pollenkörner
Nur durch regelmäßiges und gründliches Putzen können die Pollen aus den Innenräumen entfernt werden. Zusätzlich können diese Hinweise helfen:
Staubsauger mit HEPA-Filter verwenden
Abgelegene Stellen wie Jalousien oder Lampenschirme nicht vergessen
Wäsche während der Pollensaison nicht im Freien trocknen
Extratipp: Dekorationsgegenstände werden nicht ohne Grund als “Staubfänger” bezeichnet – sie lassen sich nur schwer von Staub und Pollen befreien. Wer nicht darauf verzichten möchte, sollte diese Gegenstände akribisch putzen und/oder während der Pollensaison in geschlossenen Schränken aufbewahren.
Tipp 5: Tageszeitabhängiges Lüften während der Pollensaison
In ländlichen Gebieten ist in den Abendstunden die Pollenbelastung geringer, in den Städten ist dies am frühen Morgen der Fall. Pollenschutzgitter sind ein weiteres Hilfsmittel, um die Allergieauslöser aus den eigenen vier Wänden fernzuhalten.
Dr. Tamara Wald zum Thema Lüften:
“Die scheinbar kleinsten Verhaltensweisen können eine große positive Wirkung haben. Um allergischen Reaktionen vorzubeugen ist es wichtig, die Allergene zu meiden. Bei Pollenallergien kann man durch richtiges Lüften, häufiges Putzen und feste Heimkehr-Rituale den Kontakt minimieren.”
Tipp 6: Heimkehr-Rituale gegen das Einschleppen von Pollen
Um möglichst wenige Pollen von draußen in die Wohnräume mitzubringen, kann man seine eigenen Heimkehr-Rituale etablieren.
Hier einige Anregungen:
Jacken und Schuhe im Flur lassen
Taschen und Rucksäcke von außen reinigen
Straßenkleidung ablegen
Tipp 7: Gründliches Entfernen der Pollen am Abend
Tipp 8: Atemschutzmaske gegen Pollen
In einer Studie wurde nachgewiesen, dass eine erhöhte Pollenkonzentration in der Luft das Infektionsrisiko mit (Corona-)Viren deutlich erhöht. Kommen Pollen mit den Schleimhäuten in Kontakt, wird das Immunsystem geschwächt. Auch Personen ohne Pollenallergien haben dadurch ein erhöhtes Risiko, an Virusinfektionen zu erkranken. Einen wirksamen Schutz stellt eine Atemmaske (z. B. FFP2) dar, weil sie als mechanische Barriere gegen Pollen dient. Vor allem Allergiker sollten auf einen regelmäßigen Wechsel und die richtige Handhabung der Maske achten.
Tipp 9: Erhöhte Unfallgefahr für Allergiker beim Autofahren
Tipp 10: Die besten Hausmittel bei Pollenallergien
Ingwertee bei Pollenallergie und Erkältung
Bei allergie- oder erkältungsbedingtem Schnupfen hilft Ingwertee. Er unterstützt die Durchblutung der Schleimhäute und das Abklingen der Entzündung. Dazu ein daumengroßes Stück Ingwer schälen, in Scheiben schneiden und in einer Tasse mit kochendem Wasser aufbrühen.
Mit Nasenduschen die Pollen von den Schleimhäuten spülen
Nasenduschen kann man in Apotheken und Drogerien erwerben. Die Spüllösung kann man selbst herstellen (9 g Kochsalz in einem Liter warmem Wasser lösen). Die Nasendusche nach Anleitung verwenden; dabei werden die an den Schleimhäuten der Nase haftenden Pollen ausgespült.
Dampfinhalation gegen Husten und akuten Juckreiz
Das Inhalieren einer Salzwasserlösung hilft bei trockenem Husten oder verschleimten Bronchien. Die Atemwege werden befeuchtet und der Schleim gelöst; zusätzlich wirkt das Salz desinfizierend. Ein Liter kochendes Wasser in einer Schüssel mit 9 g Salz (vorzugsweise Meersalz) mischen. Mit einem Handtuch über dem Kopf anschließend für 10 Minuten inhalieren. Diese Anwendung wirkt zusätzlich lindernd auf akuten Juckreiz in Nase, Hals und Rachen.
Bei schweren oder schlimmer werdenden Symptomen wie Atemnot ist umgehend ein Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.
Quellen
Damialis A, Gilles S, Sofiev M, et al.: Higher airborne pollen concentrations correlated with increased SARS-CoV-2 infection rates, as evidenced from 31 countries across the globe. Proc Natl Acad Sci U S A 2021; 118: e2019034118.
Wie lassen sich während der Pollenzeit Allergiebeschwerden effektiv reduzieren? ECARF. 2017. https://www.ecarf.org/wie-lassen-sich-waehrend-der-pollenzeit-allergiebeschwerden-effektiv-reduzieren/ (zugegriffen 28. Juli 2022)