Ja, Lachen ist gesund! Aber warum ist das so? Tatsächlich gibt es eine komplette Wissenschaft darüber, die untersucht, wie sich Lachen auf die Psyche und den Körper auswirkt: die Gelotologie (Lachwissenschaft). Das erste Institut für die Lachwissenschaft wurde im Jahr 1964 vom Psychiater William F. Fry gegründet. Neben der Fragestellung, warum lachen gesund ist, beschäftigte sich Fry mit dem Einsatz von Humor in der Therapie. Fernarzt hat 7 Gründe für Sie zusammengestellt, warum lachen gut für Ihre Gesundheit ist.
Gesund werden mit Lachtherapie
Als einer der ersten Forschungsgegenstände der Wirkung von Lachen in der Therapie wurde der Einsatz von Klinikclowns untersucht. Die Krankenhaus-Clowns sollten Kinder, die lange im Krankenhaus verweilen mussten, erheitern. Hintergrund ist das Phänomen des Hospitalismus. Dieses beschreibt negative gesundheitliche Folgen aufgrund von Vernachlässigung und eines Mangels emotionaler Zuneigung. Bis heute werden Spitalclowns in Kliniken eingesetzt.
In der konservativen Medizin wird Lachen bislang nicht als Therapie angesehen. Hierbei könnte es zu falscher Vermittlung medizinischer Fakten oder unsensiblen Äußerungen kommen. Es gibt einige alternative Methoden, die sich die therapeutische Wirkung des Lachens zu Nutze machen, beispielweise das Lachyoga. Lachyoga setzt sich aus Dehn- und Atemübungen zusammen. Das besondere Element ist das angeleitete Lachen. Dabei wird grundlos, quasi “künstlich”, gelacht. Dieses Lachen soll in ein echtes Lachen überführt werden.
Muskeltraining durch Lachen
Beim Lachen werden zahlreiche Muskeln beansprucht. Insgesamt sind 17 Gesichtsmuskeln beteiligt. Zudem werden die Brustmuskeln und das Zwerchfell aktiviert. Durch das Lachen erfolgt eine Muskelanspannung mit anschließender Entspannung. Dies hat einen stimulierenden Effekt auf die Organe und kann sich beispielsweise positiv auf die Darmaktivität auswirken.
Tiefere Atmung durch Lachen
Beim Lachen wird die Atmung intensiviert. Es wird tief und langeigeatmet bei kurzem Ausatmen. Die Atemkapazität wird erhöht und es erfolgt ein intensiver Gasaustausch der Lunge. So gelangt mehr Sauerstoff ins Blut. Dies soll positiven Einfluss auf verschiedene Verbrennungsvorgänge wie das Ausscheiden von Cholesterin und den Fettstoffwechsel haben. Die Atmung beim Lachen ist besonders tief und lang, quasi genau das Gegenteil wie die Atmung bei Angst. Eine schnelle, flache Atmung kann Angst verstärken. Die tiefe Atmung beim Lachen dagegen kann sich bei AngstpatientInnen positiv auswirken.
Lachen stärkt das Immunsystem
Es wird angenommen, dass der Vorgang des Lachens das Immunsystem aktiviert. In einer Studie konnte bei Personen, die Stunden zuvor einen Lachanfall hatten, eine erhöhte Aktivität und Anzahl der natürlichen Killerzellen sowie eine Vermehrung der Antikörper der Immunglobulin-A-Klasse festgestellt werden. Außerdem stieg die Anzahl der T-Lymphozyten. Alle der genannten Parameter sind an den Abwehrmechanismen unseres Körpers beteiligt.
Lachen gegen chronische Erkrankungen
Lachen zeigt positive Effekte auf das kardiovaskuläre System. Das Lachen verursacht eine Erweiterung der Blutgefäße. Zudem werden dabei Beta-Endorphinen ausgeschüttet. Nach dem Lachen sinken Herzfrequenz und der Blutdruck.
Verschiedene Studien haben Werte wie Blutzucker oder Entzündungsparameter in Zusammenhang mit Lachtherapie gemessen. Dabei zeigte sich in allen Fällen eine Besserung, die aber nicht abschließend erklärt werden konnte. Lachen kann sich also positiv bei Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und möglicherweise sogar Krebs zeigen.
Höhere Schmerztoleranz durch Lachen
Lachen erhöht die Schmerztoleranz. Dieser Zusammenhang konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Es gibt verschiedene Annahmen. Lachen könnte endogene Opioide im Körper ausschütten. Diese Botenstoffen werden sonst bei akutem Schmerz vom Körper an die entsprechend schmerzauslösende Stelle gesendet. Aber auch die Ablenkung vom Schmerz durch das Lachen ist eine mögliche Erklärung darstellen.
Stress reduzieren durch Lachen
Lachen ermöglicht einen besseren Umgang mit emotionalem Stress. Nicht nur das: Beim Lachen werden Stresshormone wie Cortisol und Katecholamine abgebaut. Lachen kann also bei der Reduktion von Stress helfen.
Häufige Fragen zu Lachen und Gesundheit
Beim Lachen veranlasst das limbische System die Ausschüttung von Endorphinen, die in die Blutbahnen gelangen. Infolgedessen steigt die Stimmung.
Verschiedene Studien zeigen: Lachen ist gesund! Die Studienlange ist jedoch weiterhin zu uneindeutig, um konkrete Therapieempfehlungen mit Blick auf das Lachen zu geben.
Lachen hat verschiedene positive Effekte auf die Gesundheit. Es kann Stress und depressiver Verstimmung entgegenwirken, hat positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, Blutzucker und Entzündungsparameter, aktiviert das Immunsystem und erhöht die Schmerztoleranz. Beim Lachen werden Endorphine freigesetzt, die sich positiv auf die Stimmung auswirken.
Lachen aktiviert das Immunsystem. In einer Studie konnte bei Personen, die Stunden zuvor einen Lachanfall hatten, eine erhöhte Aktivität und Anzahl der natürlichen Killerzellen sowie eine Vermehrung der Antikörper der Immunglobulin-A-Klasse festgestellt werden. Diese sind bei der Immunabwehr beteiligt.
Bei gesunden Menschen hat lachen vor allem gesundheitliche Vorteile. Zu viel lachen kann sich bei einigen Erkrankungen der Atemwege jedoch auch negativ auswirken, beispielsweise bei COPD oder Asthma.
Beim Lachen atmet man tief und lang ein, während nur kurzen Stößen ausgeatmet wird. Dies führt dazu, dass sich die Atemkapazität erhöht. Die Lunge und das Blut werden mit frischem Sauerstoff versorgt.
Quellen
Gubler T: Medizin und Lachen. Schweiz Ärzteztg 2010;91: 36.
Ist Lachen gesund? Stiftung Gesundheitswissen. 2021. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/psyche-wohlbefinden/ist-lachen-gesund (zugegriffen 29. August 2022)
Titze, M: Lachen macht das Leben leichter. UGBforum Spezial 2018, 1: 40–2.
Stiwi K, Rosendahl J: Efficacy of laughter-inducing interventions in patients with somatic or mental health problems: A systematic review and meta-analysis of randomized-controlled trials. Complement Ther Clin Pract 2022; 47: 101552.