Frauenhände blättern durch Patientenakten in einem Hängeregister.
  1. Was ist die elektronische Patientenakte?
  2. Wie funktioniert die elektronische Patientenakte?
  3. Erfahrungen mit der elektronischen Patientenakte
  4. Die Zukunft der elektronischen Patientenakte
Frauenhände blättern durch Patientenakten in einem Hängeregister.

Ein medizinischer Notfall, die schnelle Einlieferung ins Krankenhaus – doch welche Medikamente nimmt die Person und gibt es relevante Vorerkrankungen? Bisher bleibt diese Frage im Falle von nicht ansprechbaren PatientInnen meist unbeantwortet. Auch landen Ergebnisse von fachärztlichen Untersuchungen, wie etwa Röntgenbilder oder MRT-Aufnahmen, nur in den seltensten Fällen beim betreuenden Hausarzt bzw. bei der betreuenden Hausärztin. Sollten also in den nächsten Jahren Folgeerkrankungen auftreten, so ist die Patientengeschichte oft unvollständig.

Ein weiteres Beispiel ist ein Arztwechsel. Hierfür müssen umständlich alle Dokumente kopiert und weitergegeben werden. Das erzeugt einen großen Aufwand in der Praxis und Kosten von rund 50 Cent pro Kopie für die PatientInnen. Oft wird dieser Vorgang gar nicht erst eingeleitet und die Dokumentation der letzten Jahre gerät einfach in Vergessenheit.

Von den rund 74,4 Millionen Versicherten in Deutschland nutzt bisher nicht mal 1 Prozent die elektronische Patientenakte.

Abhilfe soll die elektronische Patientenakte, kurz ePA, schaffen. Andere mögliche Bezeichnungen sind

  • digitale Patientenakte,

  • e-Patientenakte,

  • digitale Krankenakte oder

  • elektronische Gesundheitsakte (eGA).

In diese digital angelegte und verwaltete Akte können PatientInnen, ÄrztInnen, Krankenkassen und weitere Gesundheitseinrichtungen Daten hoch- und runterladen. Der Patient bzw. die Patientin entscheidet, wer Daten einfügen und vor allem wer sie abrufen darf. Weiterhin können PatientInnen gegen die elektronische Patientenakte Widerspruch einlegen – sie ist also optional. Aktuell reicht es aus, sich nicht aktiv um das Anlegen einer elektronischen Patientenakte zu kümmern.

Was ist die elektronische Patientenakte?

Die elektronische Patientenakte steht jedem und jeder Versicherten seit 2021 theoretisch zur Verfügung. Derzeit wird, angeblich aus Gründen des Datenschutzes, das sogenannte Opt-In-Verfahren angewendet. Eine ePA erhält nur, wer diese aktiv beantragt. Und aktiv bedeutet in diesem Zusammenhang wirklich etwas: das Verfahren ist bisher kompliziert und alles andere als nutzerfreundlich. Neben unzureichender Aufklärung der Versicherten ist dies vermutlich einer der Gründe, warum bisher nicht einmal 1 Prozent der rund 74 Millionen Versicherten in Deutschland diese ePA nutzt. Dabei würden laut einer Umfrage des Digitalverbandes Bitkom 60 Prozent der Befragten die ePA gerne nutzen.

Hinzu kommt, dass die wenigen Nutzenden darin kaum einen Vorteil für sich sehen, denn Arztpraxen und Krankenhäuser gelten bislang nicht als enthusiastisch, wenn es um das Befüllen dieser elektronischen Patientenakten geht. Technisch sollten mittlerweile alle auf dem Stand sein, dies durchzuführen. Doch Zeit- und Personalmangel sowie möglicherweise eine auf den ersten Blick negative Kosten-Nutzen-Bilanz scheinen kaum überwindbare Show-Stopper zu sein.

Um die Nutzung der ePA durch PatientInnen voranzutreiben, plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach, ab Ende 2024 das Opt-Out-Verfahren für die ePA einzusetzen. So würden alle Versicherten in Deutschland eine digitale Patientenakte erhalten – außer sie widersprechen diesem Vorgang aktiv. Die Nutzerzahlen können auf diesem Wege definitiv erhöht werden. Lauterbachs Ziel ist es, dass im Jahr 2025 80 Prozent der gesetzlich Versicherten ihre ePA aktiv nutzen sollen. Die Akzeptanz wird allerdings weiterhin von Nutzerfreundlichkeit, Anwendbarkeit und Sinnhaftigkeit abhängen.

Wie funktioniert die elektronische Patientenakte?

Leider gibt es nicht die eine „ePA-App“ für alle, sondern jede Krankenkasse stellt ihre eigene App zum Download bereit. In den allermeisten Fällen ist diese Funktion nicht in die normale Applikation der Krankenkasse eingebettet, sondern muss in einer separaten App verwaltet werden. Dazu bedarf es wiederum zusätzlichem Speicherplatz, Zugangsdaten und Passwörtern sowie Identifizierungsverfahren. Auch auf Seiten der Kassen erscheint der Verwaltungsaufwand enorm, da jede Krankenkasse entsprechende mobile Applikationen zum Download bereitstellen muss. Ein Bündeln von Ressourcen hätte hier Sinn gemacht, nicht zuletzt aus Sicht der Versicherten, die durch ihre Beiträge den kompletten Aufwand finanzieren müssen.

bildliche Darstellung

Die elektronische Patientenakte anlegen

Die App auf einem Smartphone fungiert als Schnittstelle zwischen den digitalen Daten und NutzerInnen. Die Daten der elektronischen Patientenakte liegen sicher und verschlüsselt auf Servern in deutschen Rechenzentren. Somit unterliegen sie auch der in Deutschland seit 2016 geltenden Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Es gibt teilweise auch die Möglichkeit, mit einer Desktop-Anwendung auf die Patientenakte zuzugreifen. Auf diesem Wege ist allerdings die Funktionalität der ePA eingeschränkt. ÄrztInnen haben in Praxen und Krankenhäusern eigene sichere Zugriffsmöglichkeiten.

Im Google Play Store und Apple Store können derzeit mindestens 85 verschiedene ePA-Apps der jeweiligen Krankenkassen heruntergeladen werden. Leider ist es über die Suchfunktion kaum möglich, die richtige App zu finden. Die einfachste Lösung ist der Weg über die Webseite der jeweiligen Krankenkasse. Alternativ können weiter unten in der Tabelle „Übersicht Apps für elektronische Patientenakte“ die genauen Namen der einzelnen Apps entnommen und für die Suche via Suchmaschine oder App-Store verwendet werden.

Obwohl es an verschiedenen Stellen Hinweise der Mindestanforderungen für die technischen Voraussetzungen von Android-Smartphones und Apple-iPhones gibt, werden diese von einigen Krankenkassen überschritten – man braucht also relativ neue Smartphones mit relativ neuen Betriebssystemen. Und sie müssen NFC-fähig (Near Field Communication) sein, um die elektronische Gesundheitskarte einzulesen.

Einige Quellen geben an, dass es auch ePA-Apps für Huawei-Smartphones geben soll, dies konnte im Rahmen dieser Recherche allerdings nicht bestätigt werden.

Für die Nutzung der persönlichen ePA muss eine Registrierung bei der jeweiligen Krankenkasse erfolgen. Dieser Prozess kann sich von Kasse zu Kasse unterscheiden. Für gewöhnlich sind entsprechende Informationen auf der Webseite erhältlich oder die im vorherigen Schritt heruntergeladene App führt NutzerInnen durch den Prozess.

Bei bestehenden Problemen sollten die MitarbeiterInnen der Krankenkasse bzw. der Kundenservice helfen können – jedoch scheint dies in vielen Fällen leider nicht so zu sein, wie die Erfahrungsberichte im Kapitel „Erfahrungen mit der elektronischen Patientenakte“ zeigen.

Für die Registrierung werden Daten benötigt, die der Gesundheitskarte zu entnehmen sind. Dieser Schritt und die anschließende Identifizierung scheinen bei sehr vielen Anbietern noch nicht störungsfrei zu funktionieren, wie die weiter unten zusammengefassten Bewertungen und Erfahrungsberichte zeigen.

Mögliche Verfahren zur Identifikation sind:

  • PIN-Code: Der PIN-Code wurde laut eigener Aussagen der Krankenkassen einigen Versicherten innerhalb der letzten Jahre per Post mitgeteilt. Andernfalls kann die PIN beantragt werden, dies gestaltet sich recht umständlich.
    • Variante 1: Versicherte benötigen einen Personalausweis mit aktivierter Online-Ausweisfunktion, eine NFC-fähige elektronische Gesundheitskarte sowie ein NFC-fähiges Endgerät (beispielsweise Smartphone)
    • Variante 2: Die PIN kann alternativ persönlich bei der Ortsniederlassung der jeweiligen Krankenkasse beantragt werden
  • Zwei-Faktor-Authentifizierung: Laut gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH, verantwortlich für Telematikinfrastruktur in Deutschland und somit auch für die ePA) ist es möglich, sich per Zwei-Faktor-Authentifizierung für die Nutzung der ePA zu identifizieren. Recherchen im Internet und innerhalb einiger ePA-Apps konnten das nicht bestätigen.
  • PostIdent: Dieser Identifikationsprozess wird u. a. auch für das Online-Banking verwendet. Falls ein Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion vorhanden ist, kann PostIdent online durchgeführt werden. Andernfalls müssen NutzerInnen ihre Identität mit einem Ausweisdokument in einer Postfiliale nachweisen.

PatientInnen können eigenständig festlegen, welche ÄrztInnen bzw. welche Arztpraxen, Krankenhäuser oder weitere medizinische Einrichtungen sowie Apotheken Zugriff auf ihre Daten erhalten. Solche Berechtigungen können granular für einzelne Dokumente oder für die komplette Patientenakte erteilt werden.

Die in Schritt 4 berechtigten Personen können etwaige Befunde oder andere Dokumente in die ePA laden – dies findet allerdings nur in den seltensten Fällen statt. PatientInnen sollten, wenn gewünscht, ÄrztInnen und/oder das weitere medizinische Fachpersonal ausdrücklich darauf hinweisen, die ePA zu befüllen. Weiterhin können PatientInnen selber Dokumente hochladen, beispielsweise abfotografierte/eingescannte Berichte und Befunde.

Bisher erscheint dieser Prozess sehr umständlich. PatientInnen müssen sich bemühen, um eine ePA zu erhalten und nutzen zu können. Möglicherweise kann der Prozess im Zuge des für Ende 2024 geplanten Opt-Out-Verfahrens vereinfacht werden. Dabei sollen alle Versicherten, die nicht aktiv widersprechen, eine elektronische Patientenakte erhalten. Neben der Vereinfachung des Prozesses ist es jedoch wichtig, nicht auf Sicherheit und Datenschutz zu verzichten.

Vorteile der ePA

Die elektronische Patientenakte dient der dauerhaften digitalen Speicherung von persönlichen Gesundheitsinformationen. Die Informationen sollen sowohl für die PatientInnen, als auch für behandelnde ÄrztInnen, ApothekerInnen, Krankenkassen sowie relevante und berechtigte medizinische Einrichtungen schnell, unabhängig und standardisiert verfügbar sein.

Die ePA dient auch dazu, den Austausch der Dokumente zwischen verschiedenen Einrichtungen zu vereinfachen sowie eine Übernahme der kompletten Akte, wie etwa im Falle eines Arztwechsels. Durch die gewissenhafte Dokumentation können unnötige Doppeluntersuchungen entfallen, was Zeit und Geld spart. Neben der aktuellen Medikation ist – im Idealfall – eine komplette Historie der Patientengeschichte abrufbar.

In der ePA können beispielsweise diese Daten gespeichert werden:

  • Persönliche Krankengeschichte

  • Ärztliche Befunde

  • Bisher gestellte Diagnosen

  • Erhobene Laborwerte

  • Ergebnisse bildgebender Verfahren (z. B. Röntgen, MRT, CT)

  • Operationsberichte und Informationen zur Nachsorge

  • Therapieberichte

  • Entlassungsberichte aus Krankenhäusern

  • Mutterpass

  • Impfpass

  • Organspendeausweis

  • Zahnbonusheft

  • Patientenverfügung

  • Persönlicher Notfalldatensatz (enthält u. a. Informationen zu Blutgruppe, Allergien, Krankheiten, Notfallkontakten)

Wirklich funktionieren kann das System nur, wenn behandelnde ÄrztInnen entsprechende Dokumente in die jeweilige elektronische Patientenakte einpflegen. Dies scheint über 32 Monate nach Einführung der ePA allerdings noch immer ein großes Problem darzustellen.

Medizinische Daten zu Forschungszwecken

Versicherte haben die Möglichkeit, ihre in der ePA gespeicherten Daten freiwillig, pseudonymisiert und verschlüsselt der medizinischen Forschung, genauer gesagt dem Forschungsdatenzentrum Gesundheit, zur Verfügung zu stellen. Das Gesundheitsdatennutzungsgesetz (GDNG) besagt, dass diese Daten ausschließlich für gemeinwohlorientierte Zwecke genutzt werden sollen.

Erfahrungen mit der elektronischen Patientenakte

Um einen Überblick über die Stimmungslage der NutzerInnen zu erhalten, wurden die Bewertungen aller verfügbaren ePA-Apps auf den Plattformen Google Play Store und Apple Play ausgewertet.

Schaut man sich die ePA-Apps der verschiedenen Krankenkassen an, so bekommt man schnell den Eindruck, dass es sich dabei nicht um Prestige-Projekte handelt, sondern um ungeliebte Pflichtaufgaben. Die allermeisten Apps sind – Bewertungen von NutzerInnen zufolge – technisch nicht annährend ausgereift. Aus Versichertensicht, also indirekt zahlender Kunde bzw. Kundin, wäre es von Vorteil gewesen, wenn die Krankenkassen ihre Kosten und Ressourcen an dieser Stelle gebündelt und ein markttaugliches Produkt für alle Versichertenentwickelt hätten.

Alle ePA-Apps im Überblick

In der Übersichtstabelle sind die ePA-Apps von 85 verschiedenen Krankenkassen aufgelistet. Weiterhin wurde ein Mittelwert der Bewertungen vom Google Play Store und Applestore gebildet, basieren auf der jeweiligen Anzahl von Bewertungen. Außerdem kann der errechnete Nutzungsindex ein Hinweis darauf sein, wie akzeptiert die ePA-App unter den Versicherten der verschiedenen Krankenkassen ist.

Besonders negativ aufgefallen aufgrund der Userbewertungen sind die ePA-Apps der hkk Krankenkasse (hkk ePA), BKK ProVita (BKK ProVita ePA) und BKK exklusiv (ePA - BKK exklusiv). Diese kamen alle drei auf insgesamt nur 1,3 Sterne (beste Bewertung 5 Sterne, Werte kumuliert aus Google Play Store und Apple Store, nur Apps mit mindestens 10 Bewertungen miteinbezogen).

Die besten Bewertungen für ePA-Apps erhielt die Debeka BKK für ihre App „ePA Debeka BKK“ mit 3,1 Sternen. Weiterhin positiv aufgefallen sind die Apps der bkk melitta hmr (bkk melitta hmr ePA) sowie BERGISCHE Krankenkasse (BERGISCHE KRANKENKASSE ePA) mit jeweils 2,8 Sternen.

Die mobilen Apps der größten Krankenkassen zur Verwaltung der eigenen elektronischen Patientenakte (ePA) für mobile Android- und Apple-Geräte wurden noch ausführlicher beleuchtet. Im Folgenden sind meist negative Erfahrungen, Bewertungen und Nutzermeinungen aus den im Google Play Store und Apple Store verfügbaren Rezensionen zusammengetragen.

Elektronische Patientenakte TK

bildliche Darstellung

Die Techniker Krankenkasse (TK) ist mit über 11 Millionen Versicherten die größte Krankenkasse Deutschlands. Laut Bewertungen der NutzerInnen hat die App der TK hat mit Abstand am besten abgeschnitten. Allerdings ist hier die sogenannte TK-Safe-Anwendung zur Abfrage der ePA Teil der allgemeinen TK-App, sodass eine dedizierte Bewertung anhand der gesichteten Userrezensionen nicht möglich ist. Die Bewertungen für die TK-App im Google Play Store liegen durchschnittlich bei 4,5 Sternen und im Apple Store sogar bei 4,8 von 5 möglichen Sternen.

Elektronische Patientenakte AOK

bildliche Darstellung

Die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) besteht aus 11 selbstständigen Krankenkassen, welche insgesamt mehr als zwei Drittel der Versicherten in Deutschland abdecken. Die AOK bietet ihren 27,5 Millionen Versicherten verschiedene Applikationen zum Download an, darunter auch „AOK Mein Leben“. Diese bildet die Schnittstelle zwischen dem Smartphone von PatientInnen zu ihrer elektronischen Patientenakte als AOK-Versicherte.

Die App für die elektronische Patientenakte bei der AOK schneidet im Vergleich zu den anderen betrachteten Anwendungen von Krankenkassen mit mindestens 1.000.000 Versicherten am schlechtesten ab. NutzerInnen bewerteten „AOK Mein Leben“ mit lediglich 1,8 Sternen im Google Play Store und nur 1,5 Sternen im Apple Store. Dabei sollte allerdings erwähnt werden, dass es Anfang September 2023 einen Wechsel der technischen Infrastruktur gab, welcher sehr viele technische Probleme und somit Unzufriedenheit bei den Kundinnen verursacht hat. Jedoch sind auch die Bewertungen vor dieser Zeit alles andere als positiv.

  • Das mit Abstand nutzerunfreundlichste Verfahren.
  • Technischen Support der App 3-mal kontaktiert, keine Lösung gefunden.
  • […] finde ich das Anfordern und Eingeben diverser Berechtigungen sehr aufwendig und für viele Nutzer wohl zu kompliziert.
  • Eine einzige Enttäuschung.
  • Es funktioniert einfach nichts in dieser App.
  • […] noch zu wenig medizinische Einrichtungen mit der ePA vertraut sind und ihre Unterlagen nicht in die ePA hochladen wollen/können.
  • Anfangs funktionierte es, brachte jedoch keinen Nutzen.
  • Kein Arzt nutzt es.
  • […] App komplett sinnfrei.
  • Katastrophaler kann die Digitalisierung nicht sein.
  • Hier ist dringend eine Nachbesserung der App nötig.
  • Hätte ich in der Schule so eine Arbeit abgegeben, wäre das eine glatte 6.
  • […] wird die ePA leider noch von kaum einem Arzt, Krankenhaus oder sonst wem unterstützt.
  • […] blicke ich immer in ungläubige Gesichter, wenn ich meinen Arzt bitte, die Befunde etc. in der ePA zu speichern.
  • […] bisher habe ich keinen Arzt getroffen, der die ePA nutzen kann.
  • Leider eine sehr schlecht funktionierende App.
  • Registrierung sehr kompliziert.
  • AOK Mitarbeiterin in der Filiale in unserer Stadt war auch überfordert.
  • Authentifizierung funktioniert nicht, also kann ich die App nicht nutzen.
  • Seit 2021 habe ich die ePA der AOK, trotz Freigabe wurde nicht einmal von Ärzten oder Krankenhäusern was in meine ePA übertragen, somit völlig unnötig uns sinnlos.
  • Wenn ich alles selbst eintragen soll kann ich auch eine Textverarbeitung nehmen.
  • Bedienerfreundlich und Barrierefreiheit sieht anders aus.
  • […] viel zu umständlich um kompliziert schon bei der Installation.
  • Bitte erst fertig entwickeln, ausreichend testen und dann veröffentlichen.
  • Absolut schrecklich, der Support konnte leider auch nichts machen.
  • Viel zu kompliziert.
  • Das ist leider sehr enttäuschend.
  • Unbrauchbar.
  • Funktioniert nicht.
  • Sehr schlecht.
  • Hat niemand die App getestet, bevor sie im Store landete?
  • Die Registrierung funktioniert nicht. Der Support funktioniert nicht. Deshalb habe ich die App gelöscht.

Bewertungen im Google Play Store zwischen Juni und September 2023.

Screenshots aus dem Google Play Store mit Rezensionen der App. Vergrößerte Ansicht durch Anklicken.

Elektronische Patientenakte BARMER

bildliche Darstellung

Die BARMER bietet ihren rund 8,7 Millionen Versicherten zur Nutzung der elektronischen Patientenakte eine App namens „BARMER eCare“. Die Bewertungen mit 2,2 Sternen im Google Play Store und 2,7 Sternen im Apple Store sind weit entfernt von gut, aber leider bei diesem Vergleich der ePA-Apps verschiedener Krankenkassen schon eher im vorderen Bereich einzuordnen.

  • Viel zu komplizierter Anmeldeprozess.
  • Bin sehr enttäuscht!
  • Hab den Sinn und Nutzen dieser App noch nicht erkannt.
  • Hab aufgegeben und die App deinstalliert.
  • Anmeldung zu kompliziert.
  • Wer technisch wenig versiert ist, wird wohl schon bei der Registrierung aufgeben.
  • Die Anmeldung ist schlicht eine Katastrophe.
  • Gute Idee, schöne Ansätze, aber leider macht das ganze momentan noch so überhaupt keinen Spaß.
  • Völlig unbrauchbar.

Bewertungen im Google Play Store zwischen Juli und September 2023.

Screenshots aus dem Google Play Store mit Rezensionen der App. Vergrößerte Ansicht durch Anklicken.

Elektronische Patientenakte DAK

bildliche Darstellung

Die App „DAK ePA“ soll den rund 5,5 Millionen Versicherten der DAK Gesundheit den Zugang zu ihrer persönlichen digitalen Patientenakte ermöglichen. Die Bewertungen von 2,2 Sternen im Google Play Store sowie 1,8 Sternen im Apple Store sind generell ziemlich schlecht für mobile Anwendungen, jedoch bei den hier betrachteten ePA-Apps im Mittelfeld. Auffallend sind die wenigen Bewertungen im Verhältnis zur Anzahl der Versicherten; dies deutet darauf hin, dass nur sehr weniger DAK-Versicherte die „DAK ePA“-App überhaupt nutzen.

  • Hab die App deinstalliert.
  • Ein Stern ist noch zu viel.
  • Wie jede DAK-App nicht ausgereift.
  • Haben ja immer gute Ideen aber Umsetzung klappt nicht.
  • Umständlich ohne Ende und es funktioniert einfach nicht.
  • Eigentlich eine praktische App, wenn Sie denn ordentlich funktionieren würde.
  • […] gibt es kaum Ärzte, die in der Lage sind, Befunde etc. in die ePA einzupflegen.
  • Ich bin unter 30, arbeite in einem Softwareunternehmen und bin dennoch an dem Einrichtungsprozess gescheitert.
  • Katastrophe.
  • Selten eine so schlechte App erlebt.
  • Wie soll bei solch einem Murks die ePA bei möglichst vielen Leuten umgesetzt werden.
  • Bis jetzt völlig unbrauchbar, kenne keine Stelle, die damit arbeitet.
  • Ich gebe auf.

Bewertungen im Google Play Store zwischen März und September 2023.

Screenshots aus dem Google Play Store mit Rezensionen der App. Vergrößerte Ansicht durch Anklicken.

Die Zukunft der elektronischen Patientenakte

Aktuell scheint es, als würde die elektronische Patientenakte eher Frust als Lust auf Digitalisierung im Gesundheitssystem verbreiten. Genervte PatientInnen, weil Apps schlecht entwickelt und Identifizierungsverfahren sehr umständlich sind, nur um anschließend festzustellen, dass die ePA von kaum einem Arzt oder einer Ärztin befüllt wird. Auch ÄrztInnen und medizinisches Fachpersonal scheinen bisher keine großen Unterstützer der ePA zu sein. Für Sie heißt es erstmal, den zusätzlichen Verwaltungsaufwand zu leisten – abgesehen von technischen Hürden, die auch in Gesundheitseinrichtungen bestehen. Und dann sind da noch die Krankenkassen. Sie haben eine Aufgabe gestellt bekommen, der sie augenscheinlich nicht gewachsen sind. Sowohl die technische Umsetzung als auch der durch PatientInnen erhoffte Mehrwert scheinen derzeit mangelhaft zu sein.

"Digitalisierung ist kein Selbstzweck, sondern wichtiger Bestandteil moderner Medizin."

Prof. Dr. Karl Lauterbach
- Bundesminister für Gesundheit

Wie bereits geschrieben, erhofft sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach durch die anvisierte Umstellung von Opt-In zu Opt-Out einen deutlichen Zuwachs an NutzerInnen. Zusätzlich muss aber technisch und hinsichtlich der Akzeptanz und Bekanntheit noch einiges an Arbeit geleistet werden. Denn aktuell fühlen sich laut einer Umfrage fast drei Viertel der Befragten schlecht informiert in Bezug auf die elektronische Patientenakte.

Es muss also noch einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit die Versicherten den Nutzen der ePA erkennen und verstehen. Weiterhin müssen die technischen Hürden herabgesetzt werden – allerdings ohne auf Datensicherheit und Datenschutz zu verzichten.

Möglicherweise kann eine ganz neue Generation von PatientInnen zukünftig profitieren. Und zwar, wenn ab der Geburt alle relevanten Daten erfasst und sicher aufbewahrt werden können.

Quellen

Zum Anfang