Noroviren sind für bis zu 50 Prozent der nicht-bakteriellen Magen-Darm-Erkrankungen bei Erwachsenen verantwortlich.
Das Norovirus kann eine schwere Magen-Darm-Erkrankung auslösen. Diese äußert sich durch schwallartiges Erbrechen, starke Übelkeit und wässrigen Durchfall. Die Symptome einer Norovirus-Infektion klingen in der Regel von alleine ab. Es sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
- Noroviren können Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.
- Typische Symptome bei Infektionen mit dem Norovirus sind Erbrechen, Bauchkrämpfe und Durchfall.
- Betroffene sollten viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt aufrecht zu erhalten.
Was ist Norovirus?
Bei der Norovirus-Infektion handelt es sich um eine Magen-Darm-Erkrankung, die durch Noroviren ausgelöst wird. Bei der Infektion leiden die Betroffenen unter heftigem Erbrechen und Durchfall.
Das Virus ist weltweit verbreitet und sehr widerstandsfähig. Dies liegt auch an der starken Resistenz, denn die Viren können tagelang auf Handtüchern, Türklinken, Wasserhähnen, Toilettensitzen und in Lebensmitteln überleben. Bei Erwachsenen sind etwa 50 Prozent aller nicht-bakteriellen Magen-Darm-Infekte auf das Norovirus zurückzuführen, bei Kindern sind es ca. 30 Prozent.
Beim Norovirus beträgt die Inkubationszeit 6 bis 50 Stunden. Der Virus ist bei richtiger Behandlung nicht lebensgefährlich.
Symptome einer Norovirus-Infektion
Typische Norovirus-Symptome sind:
- Starke Übelkeit
- Bauchkrämpfe
- Starker, wässriger Durchfall
- Schwallartiges Erbrechen
- Allgemeines Unwohlsein
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
- Erhöhte Temperatur
Je nach der Schwere der Infektion können die Symptome vereinzelt oder abgeschwächt auftreten. Die Symptome einer Infektion mit dem Norovirus dauern in der Regel 12 bis 48 Stunden an (selten auch bis zu 72 Stunden).
Norovirus Ansteckung
Noroviren werden in den meisten Fällen über Kontakt- oder Schmierinfektionen übertragen.
Die Ansteckung erfolgt demnach durch den direkten Kontakt mit dem Erkrankten oder über kontaminierte Gegenstände, wie zum Beispiel Türgriffe oder Toilettensitze. Aus diesem Grund ist auch die Gefahr der Ansteckung bei häufigem zwischenmenschlichem Kontakt höher. Personen mit einem schwachen Immunsystem haben ein höheres Risiko für eine Norovirus-Infektion.
Das Virus kann auch über verunreinigte Lebensmittel wie Salate, Beeren, rohe Muscheln oder Getränke (v. a. verunreinigtes Trinkwasser) übertragen werden. Besonders in den Monaten von Oktober bis März ist die Ansteckungsgefahr in Deutschland erhöht, da die Viren durch die niedrigen Temperaturen und die geringe Luftfeuchtigkeit länger überleben können. Auch 2 Tage nach Abklingen der Symptome können Betroffene noch ansteckend sein. Im Stuhl sind die Viren sogar bis zu 14 Tage nach der akuten Erkrankung nachweisbar, hier sollten unbedingt entsprechende Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
Für das Norovirus besteht Meldepflicht. Erkrankungen mit dem Norovirus sind laut Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig.
Behandlung von Norovirus-Infektionen
Es gibt keine spezielle Norovirus-Therapie, bei einer Infektion wird symptomatisch behandelt. Das Norovirus ist an sich nicht lebensbedrohlich, jedoch verlieren die Betroffenen durch das dauerhafte Erbrechen und Durchfall sehr viel Flüssigkeit. Dem Körper sollte dementsprechend ausreichend Flüssigkeit und die bedeutenden Elektrolyte wieder zugeführt werden, indem man Mineralwasser, milde Kräutertees oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke trinkt. Um Dehydration zu vermeiden kann in schweren Fällen Flüssigkeit intravenös zugeführt werden,
Kinder oder ältere Menschen sind meist wesentlich anfälliger bei einem hohen Flüssigkeitsverlust. Wenn bei Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und ältere Menschen der Durchfall länger als 2 bis 3 Tage anhält, sollte dringend ein Arzt bzw. eine Ärztin aufgesucht werden.
Bei starkem Erbrechen können auch Mittel gegen Erbrechen (Antiemetika) eingenommen werden, um die Beschwerden zu mindern. Wirkstoffe in Antiemetika sind beispielsweise Dimenhydrinat oder Diphenhydramin. Antiemetika sollten nur in Absprache mit behandelnden ÄrztInnen eingenommen werden, da Überdosierungen lebensbedrohlich sein können.
Des Weiteren ist es zu empfehlen, leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Zwieback oder Weißbrot zu sich zu nehmen, um wieder an Energie zu gelangen. Die Betroffenen sollten sich schonen und Bettruhe bewahren.
Norovirus-Übertragung verhindern
Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten unbedingt die allgemeinen Hygienevorschriften eingehalten werden. Dazu zählt regelmäßiges Händewaschen oder sogar Desinfizieren. In Risiko-Umfeldern kann auch ein Atemschutz getragen werden, um eine Tröpfcheninfektion über die Luft verhindern.
Ebenfalls ist eine Isolation der Betroffenen während der ansteckenden Phase sinnvoll. Gerade während des Erbrechens und Durchfalls sind die Betroffenen hochansteckend, weil die Viren in Luft gelangen und übertragen werden können. Die Erkrankten sollten aus diesem Grund strenge Bettruhe hüten und mindestens 2 Tage symptomfrei sein, bevor sie sich wieder unter andere Leute begeben.
Außerdem empfiehlt es sich auch die Bettbezüge, Handtücher und Kleidung bei mindestens 60 °C zu waschen, um die Viren abzutöten.
Bei Lebensmitteln sollte darauf geachtet werden, dass besonders Obst und Gemüse vor dem Verzehr gründlich gewaschen und Meeresfrüchte ordentlich durchgegart werden.
Quellen
Norovirus-Gastroenteritis. Robert Koch-Institut (RKI). 2008. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Noroviren.html (zugegriffen 1. Februar 2023)
Norovirus-Infektion. AMBOSS. 2022. https://www.amboss.com/de/wissen/Norovirus-Infektion (zugegriffen 1. Februar 2023)