Der Haarausfall, auch Alopezie genannt, ist der Zustand der Haarlosigkeit als Folge auf gesteigerten Haarausfall, auch medizinisch als telogener Effluvium bezeichent. In Deutschland leiden etwa 1,5 Millionen Männer und 500.000 Frauen an Alopezie. Bei 95% der betroffenen Männer ist der Haarausfall genetisch bedingt, bei Frauen ist die Ursache unspezifischer.
Warum fallen die Haare aus?
Es gibt unterschiedliche Haartypen. Die feine Behaarung, die fast überall am Körper ist, besteht aus Flaumhaar (Vellushaar), und ist nur selten von Haarausfall betroffen. Sie dient hauptsächlich der Wärmeisolation. Andere kleine Härchen in den Gehörgängen oder Nasenlöchern sind beispielsweise zum Schutz da. Die andere große Gruppe inkludiert das Kopf- und auch Achsel- oder Genitalhaar und wird als Terminalhaar bezeichnet. Diese Haare stehen unter dem Einfluss von Geschlechtshormonen und sind am häufigsten von Haarausfall betroffen.
Die Anzahl der Kopfhaare jedes Menschen ist genetisch festgelegt und variiert zwischen 100.000 und 150.000. Die Beschaffenheit unserer Haare ist ebenfalls genetisch festgelegt - das inkluddiert die maximale Dicke, den Durchmesser, die Farbe, die maximale Länge des einzelnen Haars, die Haardichte pro Quadratcentimeter Kopfhaut und die Anzahl der Lebenszyklen die jedes Haar durchlebt. Des weiteren unterscheiden sich Beschaffenheit der Haare ethnisch und geschlechtsspezifisch; Haardicke und Dichte nehmen mit zunehmendem Alter ab.
Der Lebenszyklus eines einzelnen Haares verläuft in drei Phasen: der Wachstumsphase (Anagenphase), der Übergangsphase (Katagenphase) und dem Ruhestadium (Telogenphase), in dem es zu einer Lockerung und infolgedessen Ausfall des Haars kommt. Es befinden sich zu jeder Zeit zirka 80%, 1-2% und 20 % der Haare in den entsprechenden Phasen. Die erste Phase dauert bis zu 6 Jahre an, während die anderen beiden Phasen ein bis zwei Wochen und zwei bis vier Monate andauern.
Arten und Ursachen von Haarausfall
Der vermehrte Haarausfall kann entweder bereits in der Wachstumsphase stattfinden oder durch einen verfrühten Eintritt in das Ruhestadium verursacht werden. Haarausfall kann vor allem bei jungen Menschen ein Alarmsignal sein, weil es ein Symptom für eine zugrunde liegende Krankheit, Mangelerscheinungen oder Nebenwirkung medizinischer Behandlungen sein kann.
Die Einteilung der Alopezien erfolgt in vernarbende und nicht-vernarbende Formen und in diffuse und umschriebene (zirkumskripte) Verteilungsmuster.
Zu den wichtigsten Krankheiten gehören:
Androgenetische Alopezie (nicht-vernarbend)
Alopezia areata (nicht-vernarbend)
Diffuse Alopezie
Vernarbende Alopezien
Bei vernarbenden Alopezien wird die Haarwurzel irreversibel geschädigt, meistens schon in der Wachstumsphase. Gründe hierfür können zum Beispiel Infektionen, Unfälle, Tumore, physikalische oder chemische Noxen (z. B. Verbrennung, Verätzung, Vergiftung) und auch die Chemotherapie sein. Haarausfall in späteren Stadien sind meistens nicht Vernarbend, und mehr auf Mangelernährung (z. B. Eisenmangel), endokrine Störungen (Schwangerschaft, Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion), Medikamente (Statine, Betablocker, ACE-Hemmer), Stress oder Erkrankungen zurückzuführen. Der Körper kann das Haar quasi nicht mehr versorgen. Ärzte unterscheiden zwischen körpereigenen und externen Auslösern.
Androgenetische Alopezie
Ein hormonell bedingter nicht-vernarbender und häufigster Formenkreis des Haarausfalls. Grundlage ist die erhöhte Hormonempfindlichkeit der Haarfollikel gegen das Steroidhormon Dihydrotestosteron (DHT). Dieses wird aus dem männlichen Geschlechtshormon Testosteron gebildet und ist vor allem in der Pubertät für die „Vermännlichung“ zuständig. Auch Frauen haben DHT in geringeren Mengen im Körper. Bei Frauen können Gründe auch Androgen-produzierende Tumore, Medikamente mit Androgenwirkung oder das polyzystische Ovarialsyndrom sein. Dadurch unterscheiden sich Ursache, Verlauf und Therapie bei Männern und Frauen. Das Hormon verkürzt die Wachstumsphase, führt zu einer Umwandlung von Terminalhaar in Vellushaar und irgendwann zu einer völligen Stilllegung der Follikel.
Die Androgenetische Alopezie führt nie zu einem rasch fortschreitenden Haarverlust, sondern ist ein Jahr bis Jahrzehnte andauernder Prozess. Je früher der Haarausfall beginnt, desto schwerer ist in der Regel der Verlauf.
Alopezia areata
Die Alopezia areata, der sogenannte kreisrunde Haarausfall, wird durch Autoimmunerkrankungen oder Infekte ausgelöst und zählt zu den zirkumskripten (also klar umschriebenen), nicht-vernarbenden Alopezien. Körpereigene Immunzellen attackieren Haarfollikel, was dazu führt, dass die Haare knapp über ihrer Wurzel abbrechen. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen. In ca. 20 Prozent der Fälle bleibt die Alopezie, in ca. 70 Prozent kommt es nach einer (zeitweisen) Spontanheilung zu Rezidiven.
Der kreisrunde Haarausfall kommt in fast allen Altersgruppen vor. Die Alopezia areata tritt häufig in Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen auf z. B. mit einer Hashimoto-Thyroiditis, einem Diabetes mellitus oder Erkrankungen des atopischen Formenkreises (Nahrungsmittelallergien, Neurodermitis, Heuschnupfen).
Diffuse Alopezie
Bei dieser Form fällt das Haar diffus aus, betrifft das gesamte Haupthaar und Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Zu den Faktoren die das beeinflussen können, gehören mitunter:
Ernährung
Stoffwechselveränderungen
Nebenwirkungen von Medikamenten wie Betablockern, Cholesterinsenkern oder Krebsmitteln
Hormonelle Veränderungen
Verminderte Blutversorgung der Haarwurzel
Schwangerschaft
Vitamin-Unterversorgung
Diabetes
Schilddrüsenunterfunktion
Psychische Belastung (Stress, Depression)
Mechanischer Stress, wie Enge Haargummis und Druck durch Helme
Alopecia cicatricalis (Vernarbende Alopezien)
Vernarbend bedeutet in dem Fall dass die Haarwurzeln soweit zerstört werden, dass keine Haare mehr wachsen können und es irreversibel ist. Diese entwickeln sich häufig im Rahmen von Infektionen oder Unfällen an der Kopfhaut.
Zu den Autoimmunerkrankungen gehören der chronisch-diskoider Lupus und Lichen ruber follicularis, und chronische Hauterkrankungen, die zu einem vernarbenden Haarausfall führen sind das seborrhoisches Ekzem, Psoriasis capitis und Kontaktdermatitis. Die Folliculitis decalvans ist eine Sonderform, die mit einer chronisch-eitrigen Entzündung der Haarwurzeln einhergeht und nur schwer zu behandeln ist.
Auch Infektionen der Kopfhaut mit Bakterien und Pilzen können zu ausgeprägten Vernarbungen führen. Die Tinea capitis ist eine Pilzerkrankung der Haarfollikel und wird oft von Tieren übertragen. Die Alopezia tringularis congenita bezeichnet eine angeborene Form, die sich in Form der allgemein als „Geheimratsecken“ bekannten Haarlosigkeit am Haaransatz der Schläfen präsentiert und im Laufe des Lebens nicht fortschreitet.
Weiterhin zählt die Trichotillomantie zu den Alopezien. Betroffen sind oft Kinder und Jugendliche, die sich im Rahmen eine psychischen Erkrankung Haare ausreißen. Die Traktionsalopezie bezeichnet Haarausfall, der durch Zugkraft auf die Haare, z. B. durch straff-gebundene Frisuren, entsteht und vor allem das Vorderhaupt betrifft.
Haarausfall – so wird er diagnostiziert
Um den Ursachen eines vorhandenen Haarverlusts auf den Grund zu gehen und so eine eindeutige Diagnose zu stellen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie sollten diese in jedem Fall von einem Arzt vornehmen lassen.
Eigen- und Familienanamnese: Die Krankengeschichte des Betroffenen sowie die seiner direkten Verwandten wird erfragt. Wie genau verlief der Haarausfall? Sind außerdem Schuppen zu beobachten? Juckt die Kopfhaut? Wurden kurz vor Beginn des Haarausfalls neue Medikamente oder Pflegeprodukte angewendet? Bei Frauen ist außerdem relevant, ob sich im Zyklus etwas verändert hat oder eine neue (Hormon-)Verhütungsmethode begonnen wurde. Gibt es ähnliche Beschwerden bzw Kopfhauterkrankungen bei nahen Verwandten? Unter Umständen kann ein „Haarkalender“ geführt werden.
Laboruntersuchungen: Entzündungswerte, Schilddrüsenhormone, Geschlechtshormone, Leberwerte, Antikörper, Eisen, Zink, Vitaminblutspiegel, Ausschluss einer Infektion, Untersuchung der Haarbestandteile (Schwefel- und Kupfergehalt, Aminosäuren), ggf. genetische Untersuchung
Haarwurzelstatus (Trichogramm): Es werden insgesamt etwa 100 Haare von zwei Stellen der Kopfhaut entfernt und unter dem Mikroskop auf krankhafte Veränderungen untersucht
Kopfhautbiopsie (Gewebeentnahme): Es wird ein kleines Stück (wenige mm) der Kopfhaut entnommen und untersucht
Symptome – daran erkennt man Haarausfall
Normalerweise verliert der Mensch etwa 50 – 100 Haare am Tag; bei einer Haarwäsche bis zu 300 Haare. Von Haarausfall (Effluvium) spricht man, wenn deutlich mehr Haare verloren gehen. Von einer Alopezie spricht man ab einem Verlust von ca. 60 Prozent der Kopfhaare. Alopezie kann verschiedene Ursachen haben und somit auch verschiedene Symptome. Folgende Unterteilungen gibt es:
Angeborene und erworbene Alopezie, wobei angeborene Haarwachstumsstörungen eher selten sind
Diffuse und zirkumskripte (umschriebene, herdförmige) Alopezie
Vernarbende und nicht vernarbende Formen
Androgenen Alopezie
Das typische Haarausfall-Muster bei Männern beginnt teilweise in der Pubertät mit Geheimratsecken (Grad I) und sich lichtendem Haar am Hinterkopf (Grad II). Schließlich ist ebenfalls das Scheitelhaar betroffen und die haarlosen Bereiche vereinen sich zu einer Glatze im oberen Bereich des Kopfes (Grad III).
Bei Frauen zeigt sich eine generelle Ausdünnung der Kopfhaare beginnend an der Scheitelregion. Der Haarausfall verläuft milder, führt nicht zur Glatze und beginnt meist erst nach den Wechseljahren. Frauen können zusätzlich unter einer generellen „Vermännlichung“ leiden, in Form von einer tieferen Stimme und Haarwuchs an anderen Stellen.
In Ausnahmefällen wird das männliche Muster bei Frauen beobachtet und umgekehrt.
Alopecia areata
Die haarlosen Stellen sind scharf begrenzt, kreisrund und die Haut zeigen keine entzündlichen Veränderungen oder Vernarbungen. Die übrigbleibenden Haarwurzeln werden als „Ausrufezeichenhaare“ bezeichnet, aufgrund ihrer Erscheinung unter dem Mikroskop.
Es kann das gesamte Kopfhaar betroffen sein, in seltenen Fällen sogar der gesamte Körper inklusive der Wimpern, Augenbrauen, Barthaare und Schambehaarung. In etwa 20 Prozent der Fälle zeigen sich zusätzlich Nagelveränderungen wie „Tüpfelnägel“ oder Nagelverdickungen. Bei etwa 50 Prozent der Patienten wachsen die Haare nach wenigen Monaten nach, teilweise dünner und weniger pigmentiert.
Schweregrade
Grad I: Einer oder mehrere Herde, die weniger als 30 Prozent der behaarten Kopfhaut betreffen
Grad II: Einer oder mehrere Herde, die mehr als 30 Prozent der behaarten Kopfhaut betreffen
Grad III: Alopecia areata totalis (die gesamte behaarte Kopfhaut ist betroffen)
Grad IV: Alopecia areata universalis (vollständiger Ausfall der Körperhaare inklusive Wimpern, Augenbrauen und Schambehaarung)
Diffuse Alopezie
Die Haare fallen ohne bestimmtes Muster aus, der Haarverlust setzt eher schleichend ein und es kann endgültig oder reversibel sein. Der reversible Haarverlust sollte durch die Beseitigung des Auslösers reduziert werden können. In dem Fall sind die Haarfollikel nicht nachhaltig geschädigt.
Vernarbende Alopezien
Vernarbende Alopezien entwickeln sich häufig im Rahmen von Autoimmunerkrankungen oder Infektionen der Kopfhaut, was sich oft in Form einer Reaktion der Haut in Form einer Rötung, Schuppung oder Knoten- und Eiterbildung äußert. Auch Infektionen der Kopfhaut mit Bakterien und Pilzen können zu ausgeprägten Vernarbungen führen.
Bei der Alopezia tringularis handelt es sich um die bekannten „Geheimratsecken“, was die Haarlosigkeit am Haaransatz der Schläfen beschreibt.
Behandlung – Was hilft gegen Haarausfall?
Es gibt verschiedene Arten von Haarausfall mit unterschiedlichen Ursachen und damit auch Behandlungsmöglichkeiten. Neben der präventiven Maßnahmen und Nahrungsergänzungen, gibt es bestimmte Medikamente die gegen Haarausfall eingesetzt werden:
Medikamente mit dem Wirkstoff Finasterid, der die Produktion von Dihydrotestosteron hemmt
Medikamente mit dem Wirkstoff Alfatradiol, was ein Stereoisomer eines der weiblichen Sexualhormon ist und ebenfalls die Produktion von Dihydrotestosteron hemmt
Medikamente mit dem Wirkstoff Minoxidil, ein gefäßerweiterndes Mittel das die Haare versorgt und das Wachstum fordert.
Medikamente mit den Wirkstoffen Vitamin B1 und Keratin, welche an der Bildung der Aminosäuren teilnehmen und die Matrixzellen des Haars stärken
Hirseextrakt, der mit seinem hohen Anteil an Kieselsäure und Silizium wichtig für den Haaraufbau ist
Medikamente können Haarausfall stoppen und das Haarwachstum fördern, aber keine zerstörten Haarfollikel wiederherstellen. In solchen Fällen hilft in der Regel nur noch eine Haartransplantation.
Wie lässt sich androgenetische Alopezie behandeln?
Bei dieser Form des Haarausfalls ist es wichtig, die hormonell bedingte Ursache zu bekämpfen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind jedoch beschränkt und können den Prozess nur verlangsamen.
Bei Männern
Minoxidil: Blutdrucksenkendes und gefäßerweiterndes Medikament, das in Form von äußerlich anwendbaren Kopfhauttinkturen erhältlich ist
Finasterid: Wirkstoff in Medikamenten der das Enzym Steroid-5alpha-Reduktase hemmt, wodurch weniger Testosteron in DHT umgewandelt wird
Chirurgische Maßnahmen: operative Haartransplantation, auch mit Eigenhaar z.B. aus dem Nacken möglich
Perücke als symptomatische Behandlung
Bei Frauen
Orale Antiandrogene, die die Bindungsstellen der männlichen Geschlechtshormone blockieren
Lokale Östrogene (äußerlich anwendbar)
Perücke oder Einflechten von Haaren als symptomatische Behandlung
KEIN Finasterid: dieses Medikament könnte sich auf eine eventuelle Schwangerschaft auswirken
Ein weit verbreitetes Medikament gegen Haarausfall ist Priorin, das zugleich Vitamin B5, Hirseextrakt und L-Cystin enthält. Priorin ist vor allem dann zur Haarausfall-Behandlung geeignet, wenn der Haarverlust hormonell oder erblich bedingt ist. Die Wirkstoffe nähren das Haar, sind Teil der Struktur und fördern das Wachstum.
Was hilft bei kreisrundem Haarausfall?
Zur Behandlung ist es wichtig, die ursächliche Erkrankung zu behandeln. Entsprechend richten sich die Medikamente wie folgt:
Äußerlich anwendbare Steroide, die die Immunreaktion eindämpfen, systemische Steroide; allerdings mit Nebenwirkungen verbunden
Phototherapie mit UVA-Licht, Photochemotherapie mit PUVA-Creme die ebenfalls gegen Entzündungen gerichtet ist
Topische Immuntherapie mit Diphenylcyclopropenon oder Quadratsäuredibutylester; vergleichsweise gute Ergebnisse
Zink
Haarersatz (Perücke) oder Permanent-Make-up (z. B. bei Verlust der Augenbrauen) als symptomatische Behandlung
Erzielen diese Therapien keine Besserung, kann eine Behandlung in Form einer Reiztherapie versucht werden. Mit Hilfe von Medikamenten wie Dithranol wird die Haut gereizt um das Haarwachstum angeregt.
Wie behandelt man diffusen Haarausfall?
Diffuser Haarausfall kann mit äußerlich angewendeten hormon gezielten Tinkturen behandelt werden. Da es sich um einen nicht genetisch bedingten Haarausfall handelt, ist es bei dieser Form besonders wichtig, Mangelerscheinungen über Nahrungsumstellung oder Nahrungsergänzungsmittel auszuschließen und andere Ursachen zu beheben. Dazu gehören mechanische Reizung, Stress und oft auch neue Medikament-Regimen oder eine Schwangerschaft.
Wie kann man vernarbende Alopezien behandeln?
Je nach Ursache der Alopezie können Antibiotika und Antimykotika (Anti-Pilz-Medikamente) zur Behandlung von Infektionen, und Glukokortikoide zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Bei dieser Form der Alopezie ist es besonders wichtig, einen Arzt zu konsultieren.
Die Diagnose der zugrundeliegenden Erkrankung ist für die richtige Behandlung unerlässlich, genauso wie der frühe Beginn aufgrund der irreversiblen Natur der Erkrankung.
Je früher man mit der Therapie beginnt, desto geringer sind die langfristigen Schäden.
Prävention – Wie kann man Haarausfall verhindern?
Um Haarausfall vorzubeugen ist es immer gut, Risikofaktoren wie Stress oder Rauchen zu vermeiden, da es den Hormonspiegel beeinflusst und somit potenziell auch die Haarwurzeln. Sonne oder regelmäßiges Haare Färben strapaziert die Kopfhaut und kann ebenfalls den Haarausfall begünstigen. Spezial-Shampoos mit Koffein oder Birken-Extrakt können außerdem die Haare kräftigen. Förderlich für das Haarwachstum sind in jedem Fall, egal ob angeboren oder nicht, Inhaltsstoffe wie:
Vitamin C: regt das Haarwachstum an, weil es für die Bindung von Sauerstoff an die roten Blutkörperchen benötigt wird
Eisen: unterstützt viele Wachstumsprozesse, da es Sauerstoff im Körper transportiert
Thiamin (Vitamin B1): stärkt die Haarstruktur und aktivieret den Zellstoffwechsel. Auch die Talgproduktion wird angeregt. So unterstützt es die Stoffwechselaktivitäten der Haarwurzeln und sorgt für eine gesunde Kopfhaut.
Biotin (Vitamin B7): ist an der Bildung der Aminosäuren beteiligt und stärkt die Matrixzellen des Haars und den engen Zusammenschluss der Schüppchen am Haarschaft
Kalzium
Zink: ist an der Bildung der wichtigsten Bestandteile von Haaren beteiligt: Keratin und Kollagen
L-Cystin: eine Aminosäure, die das Haar nährt, Teil der Struktur ist und das Wachstum fördert
L-Methionin: eine weitere schwefelhaltige Aminosäure. Haare und Nägel benötigen den Schwefel, um wachsen zu können. L-Methionin ist die zweite, neben L-Cystein wichtige Aminosäure für die Bildung gesunder Haare.
Extrakte aus Birkenblättern und Hirse: haben einen hohen Anteil an Kieselsäure oder Silizium, was ein Bestandteil von Keratin ist und somit wichtig für den Haaraufbau, die Elastizität und Festigkeit von Haaren; zusätzlich stärkt er durch Schwefelverbindungen die Querverbindungen der Hornmatrix der Haare
Sägepalmenextrakt: blockiert die Bildung von Testosteron
MSM (Methylsulfonylmethan): wird gebraucht, um folgende Proteine herstellen zu können – Kollagen, Elastin oder Keratin; bei Mangel verliert die Haut an Elastizität, sie wird rau, faltig und altert rasch und die Haare spröde.
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