Penisprothese
  1. Behandlungsmöglichkeiten von Erektionsstörungen
  2. Operative Behandlung von Erektionsstörung
  3. Penisprothesen
Penisprothese

Anhaltende Störungen der Erektionsfähigkeit werden als "erektile Dysfunktion" bezeichnet. Genauer gesagt versteht man darunter die Unfähigkeit, eine Erektion zu erlangen oder aufrechtzuerhalten. Der Geschlechtsverkehr kann nur teilweise oder gar nicht vollzogen werden. Erektionsstörungen können permanent anhalten oder vorübergehend auftreten. In jedem Fall stellen sie eine Verminderung der Lebensqualität dar.

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten können Abhilfe gegen Erektionsprobleme schaffen. Am häufigsten werden medikamentöse Potenzmittel eingesetzt. Doch auch operative Maßnahmen von Penisprothesen bis hin zur Gefäßchirurgie können eine Alternative darstellen, vor allem dann wenn anderen Therapien versagen.

Behandlungsmöglichkeiten von Erektionsstörungen

Führt eine Änderung der Lebensgewohnheiten nicht in gewünschter Weise zur Verbesserung der Erektionsstörungen, können verschiedene medikamentöse Alternativen zum Einsatz kommen. Medikamentöse Präparate, wie die PDE-5-Hemmer Avanafil, Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil, sind die häufigste Behandlungsmethode gegen erektile Dysfunktion. Die Medikamente müssen jeweils 0,5 bis 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um ihre Wirkung entfalten zu können.

Alternativ dazu werden sogenannte Schwellkörper-Injektionen und Harnröhrenstäbchen angeboten. Schwellkörper-Injektionen werden vom Patienten kurz vor dem Geschlechtsverkehr in den Schwellkörper des Penis gespritzt, Harnröhrenstäbchen in der Harnröhre platziert.

Beide Methoden werden vor allem bei stark ausgeprägter erektiler Dysfunktion und bei erfolglosem Einsatz der PDE-5-Hemmer angewendet. Auch operative Eingriffe können eine Alternative darstellen.

Operative Behandlung von Erektionsstörung

Mechanische Potenzhilfen können eine Option zur Behandlung von Erektionsstörungen darstellen. Die Penispumpe erzeugt mit Hilfe einer Pumpvorrichtung einen Unterdruck, der den Blutstrom in den Penis vergrößert. Sobald der Penis erigiert ist, wird ein Gummiring, ein sogenannter Penisring, über das Glied bis zur Peniswurzel gestreift. Der Ring sorgt für die Aufrechterhaltung der Erektion, indem der Abfluss des Bluts verhindert wird.

Die Gefäßchirurgie oder das Einsetzen von Implantaten (Penisprothesen) kann häufig selbst dann helfen, wenn andere Therapien nicht den gewünschten Erfolg bringen. Mittlerweile werden solche chirurgischen Methoden nur noch selten angewandt. Sie können nach einer ausführlicher Diagnostik allerdings eine Option sein, wenn andere Maßnahmen keinen Erfolg erzielen.

Penisprothesen

Penisprothesen chirurgisch einzusetzen ist ein recht aufwendiges Verfahren, das meist erst dann vorgenommen wird, wenn andere Behandlungsmethoden sich als erfolglos erwiesen haben. Es werden biegsame (semi-rigide) von auffüllbaren (hydraulischen) Schwellkörperimplantaten unterschieden.

Hydraulische Penisprothesen

Über den Hodensack wird eine hydraulische Prothese in Form einer Pumpe eingebracht. Der kleine Hautschnitt ist später kaum zu erkennen. Die Prothese besteht aus einem Flüssigkeitsbehältnis sowie zwei Schwellkörperzylindern.

Die Zylinder werden in die Schwellkörper eingesetzt und sind mit der im Hodensack gelegenen Pumpe und einem Flüssigkeitsreservoir verbunden, das im Bauchraum platziert wird. Die Flüssigkeit wird aus dem Behältnis manuell in die Schwellkörper gepumpt. Die gefüllten Schwellkörper ahmen nun eine natürliche Erektion nach. An der Pumpe befindet sich ein Ventil, über das die Zylinder bei Bedarf wieder entleert werden können.

Biegsame Schwellkörper-Implantate

Silikon-Implantate ersetzen hier die natürlichen Schwellkörper im Penis. Der Penis bleibt daher dauerhaft erigiert. Vor dem Geschlechtsverkehr müssen die Implantate in die richtige Position gebogen werden. Nachteilig ist bei dieser Variante die permanente semi-rigide Erektion. Der natürliche Schwellkörper wird während der Operation entfernt.

Die moderne Gefäßchirurgie sowie Penisprothesen bieten Behandlungsmöglichkeiten alternativ zu Medikamenten. Welche der Methoden sich eignet, sollte gemeinsam mit einem Arzt geklärt werden.

Quellen

  • Haensch et al.: Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion (S1-Leitlinie). Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). Stand Mai 2018. Abgerufen am 22.08.2019.

  • Schmelz et al.: Facharztwissen Urologie: Differenzierte Diagnostik und Therapie. 3. Auflage. Springer, September 2014.

  • Farina et al.: Surgical treatment of male impotence. Aesthetic Plast Surg. 1982;6(3):165-8.

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