Ein verliebtes Paar liegt auf dem Bett.
  1. Welche ist die beste Methode, um Erektionsstörungen zu behandeln?
  2. Wo bekomme ich Erektionshilfen?
  3. Häufige Fragen zu Erektionshilfen
Ein verliebtes Paar liegt auf dem Bett.

Über die Hälfte der Männer im Alter zwischen 70 und 80 Jahren in Deutschland leidet an Erektionsstörungen.

Erektionsprobleme sind immer noch ein Tabuthema und gehen mit einem hohen Leidensdruck für die Betroffenen einher. Je nach Ursache der Erektionsstörungen stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Auf einen Blick
  • Zu den gängigsten Erektionshilfen gehören medikamentöse, natürliche, mechanische, operative und mentale Erektionshilfen.
  • Die Verwendung von Erektionshilfen sollte stets ärztlich abgeklärt werden.
  • Welche Erektionshilfe sich am besten eignet, ist von den individuellen Umständen des Patienten abhängig.

Welche ist die beste Methode, um Erektionsstörungen zu behandeln?

Diese Frage kann nicht allgemeingültig beantwortet werden, da die Auswahl einer geeigneten Erektionshilfe anhand der Ursache für die Erektionsstörung erfolgt. In einem Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin kann mit Hilfe diagnostischer Untersuchungen den Ursachen der Erektionsstörung auf den Grund gegangen werden.

Medikamentöse Erektionshilfen aus der Apotheke

In vielen Fällen erfolgt die Behandlung von Erektionsproblemen mit Hilfe von Medikamenten, mittels sogenannter PDE-5-Hemmer. Zu dieser Gruppe der Potenzmittel gehören die Wirkstoffe Sildenafil (Viagra und Generika), Tadalafil (Cialis und Generika), Vardenafil (Levitra und Generika) und Avanafil (bekannt als Spedra). Alle der genannten medikamentösen Erektionshilfen sind in Deutschland verschreibungspflichtig.

Die Medikamente werden in Tablettenform, etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen. Unter sexueller Stimulation führen sie zu einem verstärkten Blutfluss in die Schwellkörper des Penis und damit zu einer anhaltenden Erektion.

Ist die Einnahme von PDE-5-Hemmern kontraindiziert, da beispielsweise eine Herzerkrankung vorliegt oder der Patient Medikamente einnimmt, die Nitrate enthalten, können Alprostadil-haltige Erektionshilfen genutzt werden.

Die sogenannte Autoinjektionstherapie ist eine weitere Form der medikamentösen Behandlung. Für die Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT) wird das Medikament Alprostadil kurz vor dem Geschlechtsverkehr in die Harnröhre injiziert. Die SKAT-Methode wirkt, im Gegensatz zu PDE-5-Hemmern, auch ohne sexuelle Stimulierung.

Bei der Anwendung des medikamentösen urethralen Systems zur Erektion (MUSE) wird ein Alprostadil-haltiges Stäbchen in die Harnröhre eingeführt. MUSE funktioniert ebenso wie SKAT ohne sexuellen Reiz. Die medikamentöse Erektionshilfe ist auch als Gel bzw. Salbe erhältlich. Bei Bedarf wird die Alprostadil-Creme auf die Spitze des Penis aufgetragen. Die Wirkung setzt nach etwa 30 Minuten ein und kann bis zu maximal 2 Stunden anhalten. Die Wirksamkeit dieser Methode ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Die Wirksamkeit unabhängig von sexueller Erregung kann gefährlich werden. Als mögliche Nebenwirkung ist der Priapismus zu nennen. Dieser beschreibt eine Dauererektion, die langfristige Schäden am Penis verursachen kann.

In den 1990er wurden Erektionshilfen in Form eines Sprays getestet. Hierbei handelte es sich konkret um ein Nitrat-Sprays, welche auf den Penisschaft oder den Hodensack aufgetragen wurden. Diese sind jedoch heute nicht mehr für die Therapie erektiler Dysfunktion zugelassen.

Zur Vermeidung von Nebenwirkungen und Komplikationen sollte vor der Einnahme von medikamentösen Erektionsmitteln ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Natürliche Erektionshilfen

Vor allem im Internet wird eine Reihe natürlicher Arzneimittel gegen Erektionsstörungen beworben. Für viele dieser Arzneimittel konnte in wissenschaftlichen Studien bisher jedoch keine oder nur eine geringe Wirksamkeit nachgewiesen werden. Andere natürliche Potenzmittel können die Erektionsfähigkeit bis zu einem gewissen Maße steigern. So kann beispielsweise Maca bei leicht ausgeprägten Erektionsstörungen eine positive Wirkung erzielen. Pflanzliche Erektionshilfen sind rezeptfrei erhältlich. Dennoch können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. So gilt auch für pflanzliche Potenzmittel, dass vor der Einnahme ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden sollte.

Als weitere natürliche Erektionshilfe können Übungen für den Beckenboden Abhilfe schaffen. Beckenbodentraining beim Mann kann dazu beitragen, die Dauer von Erektionen zu verlängern. Zudem kann ein gesunder Lebensstil dabei helfen, die Potenz zu steigern. Eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Alkohol, Drogen und Nikotin, regelmäßige Bewegung und Stressabbau beugen Erektionsproblemen vor. Es empfiehlt sich eine mediterrane Diät.

Indirekte Erektionshilfen können Lebensmittel sein, wie:

  • Obst

  • Gemüse

  • Hülsenfrüchten

  • Vollkornprodukte

  • Olivenöl und Fisch.

Der Abbau von Übergewicht kann sich positiv auf die Erektionsfunktion auswirken.

Mentale Erektionshilfen

Besonders bei jungen Männern haben Erektionsprobleme häufig keine organische Ursache, sondern entstehen aufgrund von psychischer Belastung, Depressionen, Angststörungen oder Stress. Ist dies der Fall, können zur Erektionshilfe Übungen wie Entspannungstechniken und Meditation eingesetzt werden. Oft wird dies auch als Paartherapie angeboten. Der Besuch bei einem Psychotherapeuten oder einer Psychotherapeutin kann bei erektiler Dysfunktion mit psychischen Ursachen erfolgversprechend sein.

Wo bekomme ich Erektionshilfen?

Gemeinsam mit einem Arzt oder einer Ärztin kann entschieden werden, welche Form der Erektionshilfe am besten zur Behandlung der Erektionsstörung geeignet ist.

Häufig wird zunächst eine Lebensstiländerung empfohlen. Liegt eine Grunderkrankung vor, die die erektile Dysfunktion hervorruft, muss diese therapiert werden. Im Arztgespräch wird zudem festgestellt, ob psychische Ursachen auszuschließen sind.

Oft werden Medikamente aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer eingesetzt (z.B. Sildenafil). Diese Medikamente sind rezeptpflichtig und können nur in Apotheken erworben werden. Von dem Kauf von Erektionsmitteln aus dem Internet ohne Rezept ist unbedingt abzuraten. Die angebotenen Mittel können nicht nur unwirksam, sondern sogar gesundheitsschädlich sein, da sie nicht behördlich kontrolliert werden und ihre Herkunft unklar ist.

Das Anbieten und Bestellen von in Deutschland verschreibungspflichtigen Medikamenten ohne Rezept oder von in Europa nicht zugelassenen Medikamenten ist illegal und strafbar.

Häufige Fragen zu Erektionshilfen

Es gibt medikamentöse, natürliche, mechanische, operative und mentale Erektionshilfen. Medikamente gegen Erektionsstörungen sind in Deutschland verschreibungspflichtig. In der Regel handelt es sich hierbei um PDE-5-Hemmer wie Sildenafil (Viagra). Vor der Einnahme oder Nutzung von Erektionsmitteln sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Es gibt einige pflanzliche Mittel, denen eine potenzsteigernde Wirkung zugeschrieben wird, wie beispielsweise Maca. Penispumpen, Penisringe oder Penisimplantate werden ebenfalls bei Erektionsstörungen eingesetzt.

Je nach Art des Erektionsmittels sind diese in Apotheken, bei telemedizinischen Anbietern oder im Online-Handel erhältlich. Rezeptpflichtige Medikamente sollten dabei nie freiverkäuflich erworben werden, da die Inhaltstoffe nicht behördlich kontrolliert werden. Hier können die Wirksamkeit ausbleiben oder sogar gesundheitliche Risiken bestehen. Unabhängig davon, welche Erektionshilfe bevorzugt wird, sollte zuvor ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

Die Krankenkassen in Deutschland übernehmen in der Regel die Kosten für medizinisch notwendige Penispumpen und Penisprothesen. Die Krankenkassen bezahlen auch für Psychotherapien, wenn diese medizinisch sinnvoll sind.

Die Kosten für Medikamente wie PDE-5-Hemmer werden von den gesetzlichen Krankenkassen in den meisten Fällen nicht getragen. Einige private Krankenkassen übernehmen die Kosten. Bestehen Zweifel an der Kostenübernahme einer bestimmten Behandlung, sollte die Krankenkasse direkt angefragt werden.

Zur Behandlung von Erektionsproblemen werden sogenannte PDE-5-Hemmer eingesetzt. Zu dieser Gruppe der Potenzmittel gehören die Wirkstoffe Sildenafil (Viagra und Generika), Tadalafil (Cialis und Generika), Vardenafil (Levitra und Generika) und Avanafil (bekannt als Spedra). Eine weitere Möglichkeit ist die lokale medizinische Therapie.

PDE-5-Hemmern, also beispielsweise Sildenafil, wird eine hohe Wirksamkeit zugesprochen. Allerdings ist eine medikamentöse Behandlung nicht für alle Patienten geeignet. Welche Erektionshilfe am besten geeignet ist, ist sehr individuell. Daher sollten die Möglichkeiten mit einem Arzt oder einer Ärztin besprochen werden.

Quellen

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  • Kurz gemeldet: Alprostadil-Creme steht bei ED zur Verfügung | Verschärfte Warnhinweise für Zolpidem | FDA-Zulassung für Eliglustat. Deutsche Apotheker Zeitung. 2014. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-35-2014/kurz-gemeldet-alprostadil-creme-steht-bei-ed-zur-verfuegung-verschaerfte-warnhinweise-fuer-zolpidem-fda-zulassung-fuer-eliglustat (zugegriffen 28. Juni 2022)

  • La J, Roberts NH, Yafi FA: Diet and Men's Sexual Health. Sex Med Rev 2018; 6: 54–68.

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  • Trottmann, M: Individuelle und multimodale Therapie nach Stufenschema Erektile Dysfunktion — Update 2018. Uro-News 2018; 22: 48.

  • Yafi FA, Jenkins L, Albersen M,et al.: Erectile dysfunction. Nat Rev Dis Primers 2016; 2: 16003.

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