Junge Frau reagiert allergisch auf Kette. Schmuck mit Nickel kann Kontaktekzeme auslösen.
  1. Was ist ein allergisches Kontaktekzem?
  2. Symptome von Kontaktekzemen
  3. Allergisches Kontaktekzem Ursachen
  4. Therapie Kontaktekzem
  5. Kontaktekzem Vorbeugung
  6. Häufige Fragen zu Kontaktekzemen
Junge Frau reagiert allergisch auf Kette. Schmuck mit Nickel kann Kontaktekzeme auslösen.

ICD-10-Code für Allergisches Kontaktekzem: L23

Nickel ist der häufigste Auslöser und für etwa 20 Prozent aller Kontaktekzeme verantwortlich.

Das allergische Ekzem wird auch Kontaktekzem, allergische Kontaktdermatitis oder Kontaktallergie genannt. Dabei lösen Allergene eine allergische Reaktion Typ IV aus.

Auf einen Blick
  • Kontaktekzeme sind entzündliche Hautveränderungen
  • Sie werden durch allergische Reaktionen vom Typ IV ausgelöst
  • Allergische Kontaktekzeme treten an Stellen auf, die Kontakt mit dem Allergen hatten
  • Wichtig zur Vorbeugung ist die Identifizierung und Vermeidung der Allergene

Was ist ein allergisches Kontaktekzem?

Das sehr häufig vorkommende allergische Kontaktekzem ist eine entzündliche Hautveränderung, die durch eine allergische Reaktion vom Typ IV ausgelöst wird. Daher wird es auch „Typ-IV-Allergie“ genannt. Die Hautveränderungen reichen von Hautrötungen (Erythemen) bis zur Bildung von Blasen und Ulzerationen (Geschwüren).

Typ-IV-Allergien (Spättyp)

Bei der Typ-IV-Allergie oder Allergie vom verzögerten Typ treten erst Stunden bis Tage nach dem Kontakt mit dem Allergen Krankheitszeichen auf. An dieser Reaktion sind keine Antikörper beteiligt. Die Immunantwort wird durch eine bestimmte Unterform von Immunzellen ausgelöst, die T-Lymphozyten. Es handelt sich um eine zellvermittelte Reaktion.

T-Lymphozyten überwachen ständig, ob Fremdmaterial in den Körper eindringt und speichern diese Informationen. Erkennen solche T-Gedächtniszellen das Allergen erneut im Blut, aktivieren sie das Immunsystem.

Beispiele für die Typ-IV-Allergie sind:

  • Allergisches Kontaktekzem

  • Transplantatabstoßung

  • Tuberkulinreaktion (Nachweis einer Tuberkuloseinfektion)

Symptome von Kontaktekzemen

Die Hautveränderungen des Kontaktekzems unterscheiden sich kaum von denen anderer Ekzeme. Die Haut kann sich bei chronischem Kontakt zu dem jeweiligen Allergen dauerhaft verändern.

Allergische Kontaktekzeme treten an den Körperstellen auf, die Kontakt zu dem Allergen hatten. Ein weit verbreitetes Beispiel sind Stellen, die mit nickelhaltigem Schmuck in Berührung kommen. Häufig entstehen Kontaktekzeme im Gesicht, am Hals, den Händen, Beinen oder Füßen.

Typische Kontaktallergie Symptome sind:

  • Rötungen
  • Bläschen
  • Nässen
  • Papeln
  • Juckreiz

Es können zusätzlich Schuppung und Krustenbildung vorkommen. Die Hautläsion kann sich ausbreiten und die umliegende Haut befallen.

Allergisches Kontaktekzem Ursachen

Allergische Kontaktekzeme entstehen dann, wenn der Körper auf unangemessene Weise auf ein fälschlicherweise als schädlich wahrgenommenes Allergen reagiert.

Beim ersten Kontakt mit diesem Allergen wird der Körper zunächst für diesen Stoff sensibilisiert. Erst beim zweiten und allen darauffolgenden Kontakten erfolgt eine übermäßige Aktivierung des Immunsystems, die sich in Form von Rötungen, Bläschen und Schuppungen äußern kann. Meistens tritt der Ausschlag 12 bis 48 Stunden nach dem Hautkontakt auf.

Zu den häufigen Auslösern eines Kontaktekzems zählen:

  • Duftstoffe

  • Nickel

  • Konservierungsstoffe

Die häufigste Ursache bzw. das häufigste Allergen für Kontaktekzeme ist Nickel, welches in 20 Prozent der Fälle als Auslöser identifiziert wird. Zweithäufigste Ursache sind Duftstoffe, die für 15 Prozent der allergischen Kontaktekzeme als Auslöser gelten. Grundsätzlich können auch viele weitere pflanzliche und chemische Stoffe ein Ekzem hervorrufen.

Mithilfe eines Allergietests können Allergene identifiziert und zukünftig gemieden werden. Es gibt auch einige Blutuntersuchungen, die weitere Hinweise liefern können. Bei Verdacht eines allergischen Kontaktekzems sollte stets ein Hautarzt bzw. Hautärztin aufgesucht werden.

Therapie Kontaktekzem

Die Erkrankung kann für Betroffene sehr lästig werden und zum Teil sind die Hauterscheinungen nur schwer in den Griff zu bekommen. Die Behandlung sollte daher i. d. R. aus zwei Teilen bestehen:

  1. Therapieplan: legt fest, was direkt bei Krankheitsausbruch getan werden sollte

  2. Vorbeugung: Maßnahmen, um Ausbrüche zu vermeiden

Kontaktekzeme mit Cortison behandeln

Eine Kontaktallergie wird meist mit Cremes, Salben oder Lösungen behandelt. Diese enthalten üblicherweise Cortison, aber auch Antibiotika, Salicylsäure oder Antimykotika, abhängig von der Ausprägung der Entzündung.

Cortison wirkt entzündungshemmend und als Salbe auch schmerzlindernd. Konkret hemmt der Wirkstoff Signalwege im Körper, die für eine Entzündungsreaktion verantwortlich sind. Jedoch gibt es einige Nebenwirkungen, die bei der Einnahme in Tablettenform schwerwiegender sind.

Als Creme oder Salbe kann Cortison zu einer Verdünnung der Haut führen, die häufig nicht mehr rückgängig zu machen ist. Die Haut sieht dann „zigarettenpapierartig“ aus, wodurch man die Blutgefäße verstärkt sieht. Gesicht und Genitalbereich sind besonders empfindlich, was diese Nebenwirkungen anbetrifft. Daher sollte immer gut abgewogen werden, ob eine Therapie mit Cortisonsalbe wirklich nötig ist.

Die Nebenwirkungen treten i. d. R. erst nach längerem Gebrauch auf, besonders bei höher dosierten Cremes und Salben. Da bei Beschwerden durch Ekzeme nicht zu lange gezögert werden sollte, sind cortisonhaltige Cremes und Salben dennoch häufig Teil des Behandlungsplans.

Der Vorteil von Cortison ist die starke Wirksamkeit bei vorhandenen Ekzemen, allerdings sollte es immer mit Bedacht angewendet werden, um die Nebenwirkungen zu minimieren.

Weitere Therapiemöglichkeiten

Weitere Maßnahmen bei allergischen Kontaktekzemen sind das Einfetten mit Cremesalben oder feuchte Umschläge. Wenn Salben nicht reichen, können systemisch in Form von Tabletten auch Antihistaminika eingenommen werden.

Eine weitere Möglichkeit der äußeren Behandlung bietet die Phototherapie. Dabei wird die Haut mit künstlichem Licht in einem bestimmten Wellenbereich bestrahlt. Dies soll entzündungshemmend wirken und die Regeneration der Haut anregen.

Kontaktekzem Vorbeugung

Besonders wichtig ist die Vermeidung der Allergene. Sind diese nicht bekannt, sollten sie gemeinsam mit DermatologInnen bestimmt werden. Durch einen sogenannten Epikutantest kann genauer analysiert werden, welcher Stoff die Allergie und somit das Ekzem auslöst.

Ist das Allergen bekannt, so ist in einigen Fällen auch eine sogenannte spezifische Immuntherapie möglich. Dabei wird der Körper desensibilisiert, damit er auf dieses bestimmte Allergen nicht mehr so stark reagiert.

Durch das Vermeiden von bestimmten Waschmitteln verhindert man die Reizung des schützenden Lipidfilms der Haut, die sehr wichtig ist als Abwehr gegen Allergene. Ölhaltige und rückfettende Cremes schützten den Lipidfilm und somit die Haut.

Da der Leidensdruck bei Ekzemerkrankungen sehr hoch werden kann, können psychologische Begleitmaßnahmen eine große Hilfe sein. Besonders bei Kindern kann es zu schwierigen Situationen im sozialen Umfeld kommen, die durch professionelle Hilfe besser gemeistert werden können.

Häufige Fragen zu Kontaktekzemen

Kontaktekzeme kommen häufig vor. Es handelt sich dabei um eine entzündliche Hautveränderung. Diese wird durch bestimmte Allergene ausgelöst. Dabei gibt es eine Überreaktion des Immunsystems und es kommt zu Rötungen, Juckreiz, Bläschen und weiteren Hautreaktionen.

Kontaktekzeme werden durch den direkten Kontakt mit bestimmten Allergenen ausgelöst. Diese Allergene können z. B. Nickel, Duftstoffe oder Konservierungsstoffe sein. Ist das Allergen gefunden, so sollte der Hautkontakt damit gemieden werden, um keine weiteren Hautreaktionen hervorzurufen.

Wie bei anderen Ekzemen kommt es zu juckenden Hautveränderungen. Dazu zählen Rötungen, Bläschen, Papeln, Schuppen und Krusten. Häufig treten Kontaktekzeme an Händen, Füßen, im Gesicht und am Hals auf bzw. dort, wo der Auslöser die Haut berührt.

Allergische Kontaktekzeme werden durch Allergene hervorgerufen. Das sind eigentlich harmlose Stoffe, die fälschlicherweise eine Überreaktion des Immunsystems auslösen. Bei Kontaktekzemen werden die allergischen Reaktionen durch direkten Hautkontakt mit den Allergenen verursacht.

Bei allergischen Kontaktekzemen ist es wichtig, den Auslöser zu identifizieren. Dieser sollte dann gemieden werden. Therapeutisch wird oft Cortison als Salbe oder Creme eingesetzt, jedoch gibt es dabei, v. a. bei Langzeittherapien, unerwünschte Nebenwirkungen. Weitere Therapiemöglichkeiten sind Antihistaminika oder eine Phototherapie.

Quellen

  • Banner A, Dinsey M, Ezzedine K, Dadzie OE: The spectrum of skin diseases occurring in a multiethnic population in north-west London, U.K.: findings from a cross-sectional descriptive study. Br J Dermatol 2017; 176: 523–5.

  • Bikowski JB: Hand eczema: diagnosis and management. Cutis 2008; 82: 9–15.

  • Bourke J, Coulson I, English J: Guidelines for the management of contact dermatitis: an update. Br J Dermatol 2009; 160: 946–54.

  • Dirschka T, Oster-Schmidt C, Schmitz L: Klinikleitfaden Dermatologie. 3. Aufl. München: Elsevier Verlag 2010.

  • Henderson MD, Abboud J, Cogan CM, et al.: Skin-of-color epidemiology: a report of the most common skin conditions by race. Pediatr Dermatol 2012; 29: 584–9.

  • Langan SM, Williams HC: What causes worsening of eczema? A systematic review. Br J Dermatol 2006; 155: 504–14.

  • Leung DYM: New insights into atopic dermatitis: role of skin barrier and immune dysregulation. Allergol Int 2013; 62: 151–61.

  • Mowad CM, Anderson B, Scheinman P, et al.: Allergic contact dermatitis: Patient management and education. J Am Acad Dermatol 2016; 74: 1043–54.

  • Naldi L, Rebora A: Clinical practice. Seborrheic dermatitis. N Engl J Med 2009; 360: 387–96.

  • Rönmark EP, Ekerljung L, Lötvall J, et al.: Eczema among adults: prevalence, risk factors and relation to airway diseases. Results from a large-scale population survey in Sweden. Br J Dermatol 2012; 166: 1301–8.

  • Shaw TE, Currie GP, Koudelka CW, Simpson EL: Eczema prevalence in the United States: data from the 2003 National Survey of Children’s Health. J Invest Dermatol 2011; 131: 67–73.

  • Sidbury R, Davis DM, Cohen DE, et al.: Guidelines of care for the management of atopic dermatitis: section 3. Management and treatment with phototherapy and systemic agents. J Am Acad Dermatol 2014; 71: 327–49.

Zum Anfang