- Akne inversa entsteht an den Talgdrüsen am Ausgang der Haarfollikel und breitet sich von dort auf Schweißdrüsen aus.
- Die genaue Ursache der Erkrankung ist bisher noch nicht geklärt.
- Im schlimmsten Fall kann sie eine Blutvergiftung auslösen die unbedingt sofort behandelt werden muss.
Was ist Akne inversa?
Die Akne inversa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die häufig wiederkehrt. Ihr Erscheinungsbild ähnelt teilweise der Akne vulgaris wodurch sie auch häufig mit ihr verwechselt wird. Trotz des irreführenden Namens wird die Akne inversa jedoch nicht zu den Akne-Erkrankungen gezählt.
Akne inversa: Krankheitsbild
Die Akne inversa ist gekennzeichnet durch tief in die Haut reichende Abszesse und Geschwüre, die später oft vernarben. Teilweise bilden sich Fistelgänge aus, die die Eiteransammlungen unter der Haut mit der Hautoberfläche verbinden und durch die sich Abszessinhalt entleeren kann.
Im Gegensatz zur Akne vulgaris entlädt sich die entzündliche Eiteransammlung nicht an der Hautoberfläche, sondern schmilzt ein und breitet sich im tieferen Gewebe aus. Häufig nistet sich das Bakterium Staphylococcus aureus in die Läsionen ein, die im Verlauf der Erkrankung vernarben können.
Wie entsteht die Erkrankung?
Meist befinden sich diese Hautläsionen in Schweißdrüsen-reichen Hautarealen wie den Achseln, der Leisten und der Anogenitalregion. Deswegen wurde lange davon ausgegangen, dass es sich bei der Akne inversa um eine Entzündung der Schweißdrüsen handelt.
Inzwischen weiß man jedoch, dass der Ausgang der Haarfollikel und die Talgdrüse Ort des Entzündungsvorgangs sind. Breitet sich die Entzündung in der Haut aus, kann sie in Folge dessen auf die Schweißdrüsen übergehen.
Die genauen Ursachen und warum die Erkrankung bei einigen Menschen ausbricht und bei anderen nicht, ist bisher nicht abschließend geklärt.
Was begünstigt Akne inversa?
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, welche die Entstehung von Akne inversa fördern können. Hierzu zählen
Nikotinkonsum,
männliche Geschlechtshormone,
genetische Veranlagung,
Alter und
Lebensstil.
Mögliche Komplikationen
Ist die Akne inversa stark ausgeprägt, können gleichzeitig die Lymphknoten anschwellen sowie Fieber und ein allgemeines Schwächegefühl auftreten.
Im schlimmsten Fall kann eine Blutvergiftung entstehen, die umgehend behandelt werden muss.
Da die Erkrankung äußerlich sichtbar und ihre Therapie häufig mit Abwesenheiten bei der Arbeit verbunden ist, kann die Akne inversa eine große psychische Belastung für die Betroffenen darstellen. Ein wichtiger Teil der Behandlung ist daher die Möglichkeit der psychotherapeutischen Betreuung.
Wie wird Akne inversa behandelt?
Die Behandlung der Akne inversa erfolgt abhängig vom Krankheitsstadium medikamentös oder chirurgisch.
Bei milder Ausprägung wird zunächst versucht, der Erkrankung mittels Clindamycin-haltigen Cremes zu behandeln. Bei einem schwereren Verlauf, können längerfristig Antibiotika eingenommen werden.
Außerdem spricht die Erkrankung neuen Studien zufolge gut auf TNF-alpha-Blocker an, die die Immunreaktion des Körpers regulieren und so die Entzündung mindern.
Zeigt eine medikamentöse Behandlung nicht die gewünschte Wirkung oder handelt es sich um großflächige Befunde ist eine chirurgische Versorgung der betroffenen Hautpartien möglich.
Diese erfolgt meist durch großflächige Entfernung der Läsionen und anschließende Abdeckung der Wunden.
Quellen
Zouboulis et al.: Therapie der Hidradenitis suppurativa/Acne inversa (S1-Leitlinie). Stand: Dezember 2012.
Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/archiv/29255/Acne-inversa. Abgerufen am 23.10.2019.
Saunte und Jemec: Hidradenitis Suppurativa: Advances in Diagnosis and Treatment. JAMA. 2017 Nov 28;318(20):2019-2032.