Ibuprofen in der Schwangerschaft

Dosierung, Risiken und Nebenwirkungen von Ibuprofen

  1. Was ist Ibuprofen?
  2. Ibuprofen Dosierung
  3. Ibuprofen Nebenwirkungen
  4. Ibuprofen Schwangerschaft
  5. Ibuprofen Stillen
  6. Medikamente mit Ibuprofen
  7. Häufige Fragen zu Schwangerschaft und Ibuprofen

Ibuprofen ist ein Wirkstoff in Schmerzmitteln (Analgetika), der auch fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften hat. In höheren Dosierungen über 400 mg und bei längerer Einnahmedauer ist Ibuprofen verschreibungspflichtig. Eine einmalige Gabe von Ibuprofen in der Schwangerschaft ist, sofern die Dosierungsempfehlungen eingehalten werden und keine Gegenanzeigen vorliegen, Studien zufolge nicht gesundheitsschädlich.

Im ersten und zweiten Trimester sind Ibuprofen und Paracetamol die Schmerzmittel der Wahl. Im letzten Trimester sollte Ibuprofen nicht mehr eingenommen werden.

Was ist Ibuprofen?

Ibuprofen ist einer der in Deutschland am häufigsten rezeptfrei gekauften Wirkstoffe gegen Schmerzen. Wie auch Diclofenac, Indometacin, ASS (Acetylsalicylsäure) und Naproxen gehört Ibuprofen zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR).

Ibuprofen und die weiteren NSAR haben vier Wirkweisen:

  • Analgetisch (schmerzlindernd)

  • Antipyretisch (fiebersenkend)

  • Antiphlogistisch (entzündungshemmend)

  • Hemmung der Thrombozytenaggregation (blutgerinnungshemmend)

Die Einsatzgebiete von Ibuprofen sind teilweise von der Dosierung und Darreichungsform abhängig. Beispiele für die Anwendung von Ibuprofen sind:

  • Leiche bis mäßig starke Schmerzen

  • Gelenkentzündungen/-schmerzen

    • Orthopädische Beschwerden

    • Rheumatoide Arthritis

    • Akuter Gichtanfall

    • Arthrose

    • Nach Sportverletzungen (Prellungen, Verstauchungen)

  • Entzündliche Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-(HNO-)Bereich

  • Fieber

  • Ductus arteriosus Botalli (angeborener Herzfehler)

Ibuprofen und andere NSAR hemmen im Körper die Bildung von Prostaglandinen. Prostaglandine sind Botenstoffe, die Entzündungsreaktionen und Schmerzen auslösen. Durch die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt Ibuprofen demzufolge gegen Schmerzen (analgetisch) und gegen Entzündungen (antiphlogistisch). Prostaglandine haben jedoch noch weitere Funktionen im Körper wie die Hemmung der Magensäureproduktion. Somit kann es bei der Einnahme von NSAR zu einem Überschuss an Magensäure kommen, was wiederum zur Schädigung der Magenschleimhaut und Bildung von Geschwüren führen kann.

Außerdem hemmt Ibuprofen die Thrombozytenaggregation und wirkt dadurch blutverdünnend. Medizinisch wird bei einer mit der Blutgerinnung einhergehenden Indikation allerdings ASS als Mittel der Wahl zur Langzeitbehandlung bzw. Prävention von Durchblutungsstörungen eingesetzt.

Ist Ibuprofen rezeptpflichtig?

Ob Ibuprofen verschreibungspflichtig ist, hängt von der Dosierung und dem Anwendungsgebiet ab. Bis zu 400 mg pro Tablette ist Ibuprofen rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Allerdings gibt es auch Präparate mit Ibuprofen 400 mg, welche nur mit Rezept erhältlich sind. Diese unterscheiden sich hinsichtlich der Art der Anwendung, also hinsichtlich der in den in der Packungsbeilage genannten Einsatzgebieten. Die rezeptfreien Varianten haben oft den Namenszusatz “akut”. Ibuprofen in Dosierungen von 600 mg und 800 mg pro Tablette ist immer verschreibungspflichtig.

Ibuprofen Dosierung

Dosierung von Ibuprofen bei Erwachsenen:

  • Einzeldosis Selbstmedikation: 200 bis 400 mg
  • Einzeldosis nach ärztlicher Anordnung: bis zu 800 mg
  • Tageshöchstdosis Selbstmedikation: 1.200 mg (z. B. eine Tablette mit 400 mg alle 8 Stunden)
  • Tageshöchstdosis nach ärztlicher Anordnung: 2.400 mg (z. B. eine Tablette mit 800 mg alle 8 Stunden)

Zur Selbstmedikation von leichten bis mittelstarken Schmerzen sollte immer die niedrigstmögliche Dosierung gewählt werden. Bei rezeptfreien Arzneimitteln mit Ibuprofen ist eine Tageshöchstdosis von 1.200 mg angegeben. Die maximale Tageshöchstdosis von 2.400 mg sollte also nur nach ärztlicher Anordnung eingenommen werden. Hohe Dosierungen werden i. d. R. zur Therapie rheumatischer Erkrankungen eingesetzt.

Ibuprofen Darreichung

Ibuprofen kann oral, rektal, lokal oder intravenös verabreicht werden. Medikamente mit Ibuprofen stehen in diesen Darreichungsformen zur Verfügung:

  • Ibuprofen Tabletten

  • Ibuprofen magensaftresistente Tabletten

  • Ibuprofen Filmtabletten

  • Ibuprofen Zäpfchen

  • Ibuprofen Retardtabletten

  • Ibuprofen Sirup

  • Ibuprofen Granulat

  • Ibuprofen Pulver

  • Ibuprofen Weichkapseln

  • Ibuprofen Suspension

  • Ibuprofen Gel

  • Ibuprofen Creme

  • Ibuprofen Injektionslösung

Wie schnell wirkt Ibuprofen?

Der schmerzlindernde Effekt von Ibuprofen tritt nach 30 bis 45 Minuten ein. Die stärkste Wirksamkeit ist i. d. R. 1 bis 2 Stunden nach oraler Einnahme bzw. etwa 4 Stunden nach rektaler Gabe zu erwarten. Wird Ibuprofen oral nach dem Essen eingenommen, so ist die Wirkung verzögert und vermindert.

Ibuprofen Nebenwirkungen

Wie bei allen Arzneimitteln kann es auch bei der Einnahme von Ibuprofen-haltigen Medikamenten zu Nebenwirkungen kommen. Nebenwirkungen sind überwiegend dosisabhängig und unterscheiden sich von Person zu Person.

Die Einnahme von Ibuprofen führt sehr häufig zu gastrointestinalen Beschwerden, dazu zählen:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schlaflosigkeit, Müdigkeit
  • Erregung, Reizbarkeit
  • Geschwüre im Magen-Darm-Trakt
  • Entzündungen der Mundschleimhaut mit Geschwürbildung
  • Verschlimmerung von entzündlichen Darmerkrankungen
  • Verminderte Harnausscheidung
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Störungen der Nierenfunktion
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Sehstörungen, Hörstörungen
  • Kribbeln in Händen und Füßen
  • Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag und Juckreiz
  • Atemnot, Bronchospasmen, Asthma
  • Hautausschläge, z. B. Nesselsucht (Urtikaria)
  • Schnupfen
  • Angstgefühl
  • Lichtempfindlichkeit
  • Schädigung des Nierengewebes
  • Erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Hyperurikämie)
  • Ohrengeräusche (Tinnitus)
  • Drehschwindel (Vertigo)
  • Depressionen
  • Verwirrtheit
  • Verlust der Sehkraft
  • Störungen der Leberfunktion
  • Störungen der Blutbildung (Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Panzytopenie, Agranulozytose)
  • Schwere Hautreaktionen wie Hautausschlag mit Rötung und Blasenbildung (z. B. Stevens-Johnson-Syndrom)
  • Haarausfall (Alopezie)
  • Anzeichen einer Hirnhautentzündung (starke Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Nackensteifheit, Bewusstseinstrübung)
  • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Psychotische Reaktionen
  • Herzklopfen, Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), Herzinfarkt
  • Bluthochdruck
  • Entzündung der Blutgefäße (Vaskulitis)
  • Entzündung der Speiseröhre und der Bauchspeicheldrüse
  • Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen
  • Ausbildung von membranartigen Verengungen im Darm
  • DRESS-Syndrom (schwere Hautreaktion mit Hautausschlag, Fieber, geschwollenen Lymphknoten)
  • Akutes generalisiertes pustulöses Exanthem (roter, schuppiger, weit verbreiteter Hautausschlag, Unebenheiten unter der Haut, Blasenbildung, Fieber)

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist u. a. von der Dosierung und Einnahmedauer abhängig. Diese Informationen ersetzen nicht die im Beipackzettel enthaltenen Hinweise. Bitte lesen Sie bei jedem Medikament die Gebrauchsinformation aufmerksam durch! Bei Unklarheiten sollten ÄrztInnen oder ApothekerInnen konsultiert werden.

Ibuprofen Wechselwirkungen

Die Einnahme von Ibuprofen zusammen mit anderen Arzneimitteln kann die Wahrscheinlichkeit für Nebenwirkungen erhöhen oder die Wirksamkeit von einem der Wirkstoffe beeinträchtigen. Deshalb sollten ÄrztInnen und ApothekerInnen immer über die Einnahme weiterer Medikamente informiert werden.

Ibuprofen kann andere Wirkstoffe beeinflussen oder von anderen Wirkstoffen beeinflusst werden.

Verstärkung der Wirkung und/oder Nebenwirkungen:

  • Digoxin, Phenytoin, Lithium
  • Gerinnungshemmer und Thrombozytenaggregationshemmer (z. B. ASS, Warfarin, Ticlopidin)
  • Methotrexat
  • Andere nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) (z. B. ASS)
  • Glukokortikoide (Cortison und ähnliche Substanzen)
  • Bestimmte Antidepressiva
  • Ginkgo bilboa (pflanzliches Arzneimittel)
  • Arzneimittel gegen Pilzerkrankungen (z. B. Voriconazol, Fluconazol)

Abschwächung der Wirkung:

  • Blutdrucksenker (z. B. Captopril, Losartan)
  • Diuretika
  • ASS in niedriger Dosierung
  • Colestyramin
  • Mifepriston

Weitere mögliche Wechselwirkungen:

  • Zidovudin
  • Ciclosporin
  • Tracolimus
  • Sulfonylharnstoffe
  • Probenecid, Sulfinpyrazon
  • Bestimmte Diuretika
  • Chinolon-Antibiotika und Aminoglykoside

Die gleichzeitige Einnahme von Ibuprofen und Glukokortikoiden erhöht das Risiko für gastrointestinale Blutungen und Perforation um das 10- bis 15-Fache.

Während der Einnahme von Ibuprofen sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden, da die Kombination zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt führen kann.

Ibuprofen Gegenanzeigen

Eine Kontraindikation zur Einnahme von Arzneimitteln mit Ibuprofen besteht bei Personen mit

  • Überempfindlichkeit gegen Ibuprofen oder andere Inhaltsstoffe der Arzneimittel,

  • zurückliegenden Fällen von Atemnot, Asthmaanfällen, Nasenschleimhautschwellungen, Hautreaktionen oder plötzlichen Schwellungen nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAR),

  • unklaren Blutbildungsstörungen und hohem Blutungsrisiko,

  • bestehenden oder in der Vergangenheit wiederholt aufgetretenen gastrointestinalen Geschwüren oder Blutungen,

  • zurückliegenden Fällen von Magen-Darm-Blutungen oder -Durchbrüchen im Zusammenhang mit der Einnahme von NSAR,

  • Hirnblutungen oder anderen aktiven Blutungen,

  • schweren Funktionsstörungen von Leber oder Nieren,

  • schwerer Herzinsuffizienz,

  • schwerer Dehydratation sowie

  • in den letzten 3 Monaten einer Schwangerschaft und

  • bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren.

Ibuprofen Schwangerschaft

In den ersten zwei Dritteln einer Schwangerschaft gehört Ibuprofen – neben Paracetamol – zu den Schmerzmitteln und Entzündungshemmern der Wahl. Eine Langzeittherapie in der Schwangerschaft mit Ibuprofen oder anderen NSAR sollte nicht ohne ärztliche Rücksprache erfolgen. Ab der 28. Schwangerschaftswoche sollte Ibuprofen nicht mehr eingenommen werden.

Laut Embryotox ist Ibuprofen als grau eingestuft mit der Zusatzbemerkung “Medikament, zu dem es widersprüchliche oder noch unzureichende Studienergebnisse gibt.” Embryotox bietet unabhängige Informationen zur Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit an und ist das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin.

Ibuprofen im 1. Trimester

Im ersten Drittel der Schwangerschaft (1. bis 12. Schwangerschaftswoche) kann Ibuprofen in Einzeldosen als Schmerzmittel und zur Entzündungshemmung eingenommen werden. Studien konnten keinen Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSAR, wie Ibuprofen, im ersten Trimester und einem erhöhten Fehlbildungsrisiko herstellen. Dennoch sollte vor der Einnahme von Ibuprofen im ersten Schwangerschaftsdrittel stets eine Nutzen-Risiko-Abwägung getroffen und ggf. ärztlicher Rat eingeholt werden.

Ibuprofen im 2. Trimester

Auch im zweiten Schwangerschaftsdrittel (13. bis 27. Schwangerschaftswoche) sind Ibuprofen und Paracetamol die Mittel der Wahl gegen Schmerzen und Entzündungen. Wie bei jeder Arzneimittelgabe sollte – vor allem in der Schwangerschaft – eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung stattfinden und ggf. ärztlicher Rat eingeholt werden. Sind Langzeiteinnahmen angedacht, so muss dies unbedingt ärztlich abgeklärt werden. NSAR wie Ibuprofen können zum vorzeitigen Verschluss des Ductus arteriosus und Nierenfunktionsstörungen beim Ungeborenen führen. Das Risiko steigt mit Dauer der Schwangerschaft und Einnahme an.

Ibuprofen im 3. Trimester

Ab der 28. Schwangerschaftswoche ist die Einnahme von Ibuprofen kontraindiziert. Das heißt, dass das Risiko für Nebenwirkungen bei Mutter und Kind höher sind als der zu erwartende Nutzen der Arzneimittelgabe. Die Einnahme von Ibuprofen im dritten Trimester kann zu vorzeitigem Ductusverschluss, Nierenfunktionsstörungen des Ungeborenen und einem damit einhergehenden Oligohydramnion (Mangel an Fruchtwasser)führen. Bei wiederholter Einnahme von Ibuprofen nach der 28. Schwangerschaftswoche sollte eine ausführliche Ultraschalldiagnostik erfolgen. Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist ausschließlich Paracetamol als Schmerzmittel der Wahl anzusehen.

Wie auch andere Hemmer der Prostaglandinsynthese kann Ibuprofen, in den Wochen vor der Geburt eingenommen, zu weiteren Komplikationen führen. Dazu zählen eine mögliche Verlängerung der Blutungszeit der Mutter unter der Geburt und eine Hemmung der Uteruskontraktionen, was wiederum einen verspäteten oder verlängerten Geburtsvorgang verursachen kann.

Ibuprofen Stillen

Der Wirkstoff Ibuprofen kann in die Muttermilch übergehen und so vom Säugling aufgenommen werden, Nebenwirkungen wurden jedoch bisher nicht dokumentiert. In Einzeldosierungen ist die Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen in der Stillzeit nicht kontraindiziert. Bei Langzeitanwendungen sollte vorsorglich ein rechtzeitiges Abstillen erfolgen.

Medikamente mit Ibuprofen

Ibuprofen kann in deutschen Apotheken in verschiedenen Formen und von unterschiedlichen Anbietern erworben werden. Hohe Dosierungen sind verschreibungspflichtig. Nachfolgend sind einige der am häufigsten online gesuchten Medikamente mit dem Wirkstoff Ibuprofen und Beipackzettel aufgelistet.

Hersteller: Zentiva Pharma GmbH

Hersteller: ratiopharm GmbH

Hersteller: AbZ-Pharma GmbH

Hersteller: ALIUD PHARMA GmbH

Hersteller: Dexcel® Pharma GmbH

Ibuprofen PUREN akut 400 mg Filmtabletten wurden umbenannt in IBU-PUREN akut 400 mg Filmtabletten

Hersteller: PUREN Pharma GmbH & Co. KG

Hersteller: Hexal AG

  • DOC Ibuprofen Schmerzgel
  • Ibuprofen Axcount Filmtabletten
  • Ibuprofen Denk akut Filmtabletten
  • Dolgit Tabletten
  • Spalt Kopfschmerz, Spalt Mobil, Spalt Forte
  • Ibuprofen Heumann Schmerztabletten
  • Dolormin Extra, Dolormin Migräne, Dolormin Schmerztabletten
  • Nurofen Ibuprofen
  • Ibu - 1A Pharma
  • Ibuprofen STADA

Häufige Fragen zu Schwangerschaft und Ibuprofen

Bei Selbstmedikation sollten täglich nicht mehr als 1.200 mg Ibuprofen eingenommen werden. Einzeldosen von bis zu 400 mg sind alle 8 Stunden möglich. Insbesondere während einer Schwangerschaft sollten diese Vorgaben auf keinen Fall überschritten werden. Langzeiteinnahmen müssen ärztlich abgeklärt werden. Im letzten Schwangerschaftsdrittel darf kein Ibuprofen eingenommen werden.

Während der ersten beiden Schwangerschaftsdrittel ist die Einnahme von Ibuprofen in Einzeldosen nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung möglich. Neben Paracetamol ist Ibuprofen in dieser Zeit das Schmerzmittel der Wahl. Ab der 28. Schwangerschaftswoche sollte Ibuprofen nicht mehr eingenommen werden. Gegen Schmerzen und Fieber ist in dieser Zeit Paracetamol das alleinige Mittel der Wahl.

Nach etwa 30 bis 45 Minuten setzt der schmerzlindernde Effekt von Ibuprofen ein. Die höchste Plasmakonzentration des Wirkstoffes und damit auch die stärkste schmerzstillende Wirkung ist i. d. R. 1 bis 2 Stunden nach Einnahme. Wird vor der oralen Einnahme etwas gegessen oder Ibuprofen rektal verabreicht (Zäpfchen), so verzögert sich der Wirkungseintritt.

Bei Selbstmedikation sollte die maximale Tageshöchstdosis von 1.200 mg Ibuprofen nicht überschritten werden. Eine Einzeldosis ist bei dieser Einnahme auf 400 mg begrenzt. Das entspricht z. B. 3-mal täglich einer Tablette mit 400 mg Ibuprofen. Nach ärztlicher Verordnung können höhere Einzel- und Tagesdosen eingenommen werden.

Müdigkeit zählt bei Ibuprofen zu den häufigen Nebenwirkungen. Bis zu 1 von 10 Behandelten leidet nach der Einnahme von Ibuprofen an Müdigkeit. Schlaflosigkeit ist eine weitere häufige Nebenwirkung und geht oft mit Müdigkeit einher.

Ibuprofen hat antipyretische Eigenschaften, das heißt, es wirkt fiebersenkend. Zu den beliebtesten fiebersenkenden Mitteln in Deutschland zählen Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen.

Ibuprofen wird gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen eingesetzt. Es wirkt nicht gegen Übelkeit – im Gegenteil führt es sogar häufig zu Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall, Verstopfungen und leichten Magen-Darm-Blutungen.

Der Wirkstoff Ibuprofen ist in Dosierungen bis 400 mg zwar apothekenpflichtig, aber nicht verschreibungspflichtig. Trotzdem gibt es Darreichungen mit 400 mg Ibuprofen, die rezeptpflichtig sind. Dieser Unterschied ist abhängig von der Indikation und in der Packungsbeilagen angegebenen Dosierungshinweisen. Präparate mit 600 oder 800 mg Ibuprofen pro Dosis sind immer verschreibungspflichtig.

Quellen

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