Eine Frau sitzt im Büro und hält sich die Schläfen während eines schmerzhaften Migräneanfalls.
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Eine Frau sitzt im Büro und hält sich die Schläfen während eines schmerzhaften Migräneanfalls.

Migräne ist eine meist einseitige, wiederkehrende, pochende Kopfschmerzerkrankung moderater bis schwerer Intensität. Als häufigste neurologische Erkrankung betrifft sie Frauen etwa 2- bis 3-mal häufiger als Männer. Migräne wird meist durch sogenannte Triggerfaktoren ausgelöst. Sowohl die Auslöser als auch die Symptome sind sehr individuell und unterscheiden sich von Mensch zu Mensch.

Auf einen Blick
  • Migräneanfälle dauern zwischen 4 und 72 Stunden.
  • Begleitsymptome können Übelkeit, Erbrechen und Lichtempfindlichkeit sein.
  • Die Prävention der Attacken und die Linderung der Symptome stehen im Vordergrund.

Migräneanfälle

Ein Migräneanfall kann auf einen Reiz hin ausgelöst werden. PatientInnen können jedoch auch aus ohne ersichtlichen Grund von Anfällen überrascht werden. Dies ist besonders problematisch, wenn Betroffene unter sehr starken Anfällen leiden und sich auf der Arbeit befinden, Auto fahren oder einfach ihren Urlaub genießen möchten.

Sofortmaßnahmen gegen Migräne

  • Als Sofortmaßnahme sollten Sie sich in einem abgedunkelten Raum Ruhe gönnen. Helles Licht kann die Intensität des Anfalls verstärken.
  • Schließen Sie die Augen und achten Sie auf eine gute Lüftung des Raumes.
  • Ruhe ist förderlich für ein rasches Abklingen der Beschwerden.
  • Schlaf, falls möglich, kann ebenso helfen.

Bei moderaten bis mittelschweren Anfällen wird die Einnahme rezeptfreier Schmerzmedikamente empfohlen. Auch Kombinationspräparate mit Koffein sind verfügbar. Falls gängige Schmerzmedikamente nicht helfen oder es sich um schwere Anfälle handelt, können ÄrztInnen spezielle Migräne-Medikamente verschreiben. Diese können auch gegen das Begleitsymptom Übelkeit helfen.

Migräne Therapie

Triptane sind das Migränemittel der ersten Wahl zur medikamentösen Behandlung von Migräneanfällen, die auf herkömmliche Schmerzmittel nicht ansprechen. Bei Triptanen handelt es sich um Serotonin-Rezeptoragonisten. Serotonin ist ein Botenstoff, dem eine Rolle in der Entstehung der Migräne zugeschrieben wird. Triptane haben eine nachgewiesene Wirkung bei Migräne und sind rezeptpflichtig.

Triptane sind meist in Tablettenform verfügbar und werden mit einem Glas Wasser eingenommen oder schmelzen auf der Zunge. Dabei ist zu beachten, dass die Wirksamkeit höher ist, wenn Triptane früher im Verlauf der Attacke eingenommen werden. Triptane dienen der Behandlung einer akuten Migräne, nicht der Vorbeugung. Falls sie an einer Migräne mit Aura leiden, sollten die Triptane nicht eingenommen werden, während die Aura noch besteht. Sollte eine Linderung nach der Einnahme eintreten, die Kopfschmerzen aber wiederkehren, kann nach mindestens 2 Stunden eine weitere Dosis eingenommen werden.

Typische Symptome von Migräne
  • Starke, einseitige, pochende Kopfschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit
  • Geräuschempfindlichkeit
  • Geruchsempfindlichkeit
  • Leichtes Augentränen
  • Wahrnehmungsstörungen
Häufige Auslöser von Migräneanfällen
  • Schnelle Wetteränderungen und Kälte
  • Langstreckenflüge
  • Veränderungen des Schlafrhythmus
  • Intensive Lichteinstrahlung
  • Starke Gerüche
  • Laute Geräusche
  • Ernährung, Alkohol
  • Zyklusbedingte Veränderungen im Hormonhaushalt

Quellen

  • Cameron C, Kelly S, Hsieh SC, et al.: Triptans in the Acute Treatment of Migraine: A Systematic Review and Network Meta-Analysis. Headache 2015;55 Suppl 4:221-35.

  • Derry CJ, Derry S, Moore RA: Sumatriptan (all routes of administration) for acute migraine attacks in adults - overview of Cochrane reviews. Cochrane Database Syst Rev 2014: CD009108.

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN): S1-Leitlinie “Therapie der Migräneattacke und Prophylaxe der Migräne”. Langfassung. AWMF-Register Nr. 030-057. 2018.

  • Diener HC, Nägel S, Gaul C, Kropp P: Migräne: Prophylaxe und Therapie. Dtsch Arztebl 2018; 115: [16].

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