Eine Frau hat Schmerzen im Unterbauch und lindert diese mit einer Wärmflasche.
  1. Unkomplizierte Blasenentzündung: Therapie
  2. Komplizierte Blasenentzündung: Antibiotika-Therapie
  3. Gibt es Blasenentzündung Medikamente rezeptfrei?
Eine Frau hat Schmerzen im Unterbauch und lindert diese mit einer Wärmflasche.

Die Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine weit verbreitete Infektion, die vor allem Frauen trifft. In den meisten Fällen verläuft die Entzündung unkompliziert und lässt sich gut und schnell behandeln. Leiden Männer unter einer Blasenentzündung, so handelt es sich immer um eine komplizierte Urozystitis, welche behandelt werden muss.

Auf einen Blick
  • Schwach ausgeprägte Blasenentzündungen können zunächst mit Hausmitteln behandelt werden.
  • Ausgeprägte unkomplizierte und komplizierte Blasenentzündungen sollten immer antibiotisch therapiert werden.
  • Unbehandelt können Blasenentzündungen zu Komplikationen wie einer Nierenbeckenentzündung führen.

Komplizierte Infektionen gehen mit Funktionsstörungen der Nieren oder der Harnwege, anatomischen Veränderungen (z. B. Harnröhrenverengung) oder Begleiterkrankungen einher, die eine Blasenentzündung begünstigen.

Meist werden Blasenentzündungen durch Bakterien verursacht und lassen sich deshalb gut mit Antibiotika behandeln. Viele Betroffene leiden unter wiederkehrenden oder chronischen Entzündungen. Bei akut anhaltenden und chronischen Blasenentzündungen ist eine Behandlung mit Antibiotika wichtig, um Komplikationen und Folgeerkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung zu verhindern.

Unkomplizierte Blasenentzündung: Therapie

Bei milden, unkomplizierten Blasenentzündungen ist möglich, erst einmal abzuwarten und einen Therapieversuch mit Hausmitteln und pflanzlichen Therapeutika zu starten. Verbessern sich die Symptome nicht innerhalb eines Tages oder werden sogar schlimmer, sollte ein ärztliche Behandlung erfolgen.

Therapie mit Hausmitteln

Wichtigste Maßnahme ist hierbei die reichliche Flüssigkeitsaufnahme (2 bis 4 Liter pro Tag). Neben Wasser eignen sich hier vor allem spezielle Kräutertees. Auch Wärmeanwendungen (heiße Sitzbäder, Wärmflaschen) können Abhilfe schaffen. Die Betroffenen sollten sich zudem körperlich schonen sowie gesund und vitaminreich ernähren.

Behandlung mit Medikamenten

Bei Krankheitsverläufen mit ausgeprägten Beschwerden oder wenn andere Therapien keine Wirkung zeigen, sollte eine Behandlung mit einem Antibiotikum begonnen werden. Dies ist auch ohne weiterführende Diagnostik möglich, da die Symptome bei Blasenentzündungen meist eindeutig sind. Das Antibiotikum wird anhand der allgemeinen Empfehlungen und der statistischen Resistenzlage ausgewählt.

Mittel der ersten Wahl ist häufig das Antibiotikum Fosfomycin. Dieses wird üblicherweise als Granulat einmalig eingenommen. Therapie der zweiten Wahl ist eine 5-tägige Einnahme von Nitrofurantoin.

Komplizierte Blasenentzündung: Antibiotika-Therapie

Bei komplizierten Blasenentzündungen sollten immer Antibiotika angewendet werden. Um das richtige Antibiotikum auszuwählen, kann eine Urinkultur angelegt werden. Anhand dieser wird bestimmt, gegen welche Antibiotika der Krankheitserreger bereits Resistenzen entwickelt hat. Häufig kommen zu Beginn Antibiotika aus der Gruppe der Fluorchinoloneoder Cephalosporine zum Einsatz. Diese wirken gegen die meisten in Frage kommenden Bakterien. Liegen die Ergebnisse der Urinkultur vor, kann meist auf ein weniger breit wirksames Antibiotikum gewechselt werden, um unnötige Nebenwirkungen und Resistenzentwicklungen zu vermeiden. Üblich ist eine orale Einnahme der Antibiotika zur Behandlung der Blasenentzündung als Tablette oder Granulat.

Während einer Schwangerschaft dürfen viele Antibiotika nicht eingenommen werden. Mittel der Wahl zur Therapie einer Blasenentzündung in der Schwangerschaft sind Antibiotika aus den Gruppen der Cephalosporine (z. B. Cefuroxim) oder Penicilline.

Gibt es Blasenentzündung Medikamente rezeptfrei?

Eine unkomplizierte Blasenentzündung kann vorerst mit Hausmitteln behandelt werden. Tritt innerhalb von einem Tag keine Besserung der Symptome auf, so sollte nach ärztlicher Verordnung eine Therapie mit Antibiotika eingeleitet werden. Komplizierte Blasenentzündungen sollten direkt antibiotisch therapiert werden. Antibiotika gegen Blasenentzündung sowie alle anderen Antibiotika sind in Deutschland verschreibungspflichtig.

Typische Symptome einer Blasenentzündung
  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Unterbauchschmerzen
  • Ständiger starker Harndrang mit geringen Urinmengen
  • Vorübergehende Inkontinenz
  • Trüber, übelriechender Urin
  • Blut im Urin
Komplikationen bei Blasenentzündungen
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Schwäche
  • Fieber
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Flankenschmerzen

Diese Symptome deuten darauf hin, dass die Infektion sich auf die Nieren ausgebreitet und eine Nierenbeckenentzündung ausgelöst hat.

Quellen

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