Eine Frau hält einen Verhütungsring (Vaginalring) in ihren Händen.
  1. Was ist ein Verhütungsring?
  2. Wie wirkt der Verhütungsring?
  3. Wie sicher ist ein Verhütungsring?
  4. So wendet man den Hormonring an
  5. Wer kann den Verhütungsring benutzen?
  6. Vor- und Nachteile des Verhütungsrings
  7. Was kostet ein Verhütungsring?
Eine Frau hält einen Verhütungsring (Vaginalring) in ihren Händen.
Auf einen Blick
  • Der Verhütungsring wird auch Hormonring genannt, weil er empfängnisverhütende Hormone in die Scheidenschleimhaut abgibt.
  • Er wird einfach mit der Hand in die Scheide eingeführt.
  • Der Verhütungsring verbleibt 21 Tage und wird dann für 7 Tage entfernt.
  • Am 8. Tag beginnt ein neuer Zyklus und ein neuer Ring wird eingesetzt.

Was ist ein Verhütungsring?

Der Verhütungsring (Hormonring), auch unter den Handelsnamen NuvaRing® oder GinoRing® bekannt, ist ein biegsamer Vaginalring aus einem silikon- und latexfreien Kunststoff, der zur Empfängnisverhütung genutzt wird.

Aufbau und Lage

Der Verhütungsring hat eine einheitliche Größe und passt sich individuell an den Körper der Frau an. Bei der Einführung ist die Position des Rings unerheblich. Am wichtigsten ist, dass die Frau den Ring im Alltag nicht bemerkt und davon nicht gestört wird.

Wie wirkt der Verhütungsring?

Seine Wirkung ähnelt der Antibabypille, da er spezielle hormonelle Inhaltsstoffe enthält, die empfängnisverhütend wirken. Er gibt nach Einsetzen kontinuierlich die beiden Hormone Östrogen und Gestagen an die Scheidenschleimhaut ab. Von dort aus werden die Hormone regional in die Blutbahn transportiert und entfalten ihre Wirkung, indem sie den Eisprung verhindern. Außerdem bewirken die Hormone eine Verdickung des Schleimpfropfs am Gebärmutterhals, sodass keine Spermien mehr durchdringen können.

Wie sicher ist ein Verhütungsring?

Der Pearl-Index des Rings liegt bei 0,4 bis 0,65 und bietet somit einen guten Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang entsprechende Empfängnisverhütung verwenden, ungewollt schwanger werden. Mit einem Wert zwischen 0,4 und 0,65 bietet der Hormonring bei der korrekten Anwendung eine relativ hohe Sicherheit.

Verhütungsmittel wählen:

Eine rechnerische Darstellung des Pearl-Index unterliegt Grenzen. Die Daten des Rechners entsprechen dem Gebrauchsindex, der die Versagensquote der Methode und die Anwendung unter realistischen Bedingungen darstellen soll. Der Index spiegelt deshalb nur einen Näherungswert an die tatsächliche Sicherheit des Verhütungsmittels wider und erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit.

Die Sicherheit dieser Verhütungsmethode wird meist durch nicht korrekte Anwendung, wie etwa der Entnahme für mehr als 3 Stunden oder durch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, vermindert. Daher sollten Frauen sich vor der Einnahme genau informieren, inwieweit der Verhütungsring für Sie geeignet ist.

So wendet man den Hormonring an

Bei erstmaliger Verwendung wird der Verhütungsring am ersten Zyklustag, also am ersten Tag einer Monatsblutung, in die Vagina eingesetzt. Der Hormonring wird ähnlich wie ein Tampon eingeführt, indem er zusammengedrückt und so weit wie möglich nach oben geschoben wird. Dabei ist es unerheblich, wo der Ring genau sitzt. Wichtig ist, dass er nicht im Alltag stört.

ACHTUNG: Falls der Ring weiterhin als störend empfunden wird, so ist eine gynäkologische Kontrolle sinnvoll.

Sitzt der Ring an Ort und Stelle, gibt er die nächsten 21 Tage kontinuierlich Hormone ab, die eine empfängnisverhütende Wirkung haben. Aus diesem Grund nennt man den Verhütungsring auch Hormonring. Sind die 21 Tage vorüber wird der Ring für 7 Tage entfernt. In dieser Zeit kommt es zur gewohnten Monatsblutung. Auch in der “ringfreien” Woche bleibt der Schutz vor ungewollten Schwangerschaften erhalten.

Die Entsorgung des alten Rings erfolgt über den Restmüll und keinesfalls in der Toilette. Am 8. Tag, also genau eine Woche nach der Entfernung, wird ein neuer Ring eingesetzt und die nächsten 21 Tage können beginnen.

Wer kann den Verhütungsring benutzen?

Vor der ersten Anwendung ist eine gynäkologische Beratung wichtig. Es gibt Patientinnen, bei denen die Nutzung kontraindiziert ist. Dazu gehören u. a.:

  • Schwangere

  • Patientinnen mit Thrombosen oder solche, die in der Vergangenheit bereits unter Thrombosen gelitten haben

  • Patientinnen mit Lebererkrankungen oder bestimmten Krebserkrankungen

  • Stillende Mütter

Vor- und Nachteile des Verhütungsrings

Vorteile
  • Die Verwendung ist einfach, da der Ring lediglich mit der Hand eingeführt werden muss
  • Die Einnahme erfolgt nicht täglich, wie bei der Pille, sondern monatlich
  • Der Schutz ist auch bei Erbrechen gegeben, weil die Hormone nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden, sondern über die Scheidenschleimhaut
  • Der Ring kann beim Geschlechtsverkehr herausgenommen werden, allerdings nur für maximal drei Stunden (vor Wiedereinsetzen mit lauwarmen Wasser abwaschen, nicht mit Seife oder Desinfektionsmittel)
Nachteile
  • Wird der Ring nicht nach drei Stunden wieder eingesetzt, erlischt der Schutz und zusätzliche Maßnahmen zur Empfängnisverhütung sind notwendig
  • Mit der Verwendung des Rings besteht, wie bei anderen kombinierten hormonellen Verhütungsmethoden auch, eine erhöhte Gefahr einer Thrombose (Achtung bei der Einnahme von anderen Medikamenten, da es unter Umständen zu Wechselwirkungen kommen kann)
  • Es können ähnliche Nebenwirkungen wie bei der Pille auftreten (Spannungsgefühl in den Brüsten, Übelkeit, Schwindel etc.)
  • Durch den Ring kann es vermehrt zu Scheidenausfluss und -infektionen kommen

Was kostet ein Verhütungsring?

Die Kosten für einen Verhütungsring werden nur bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von der Krankenkasse übernommen und variieren stark je nach Anbieter. Sie sollten sich vor dem Kauf in jedem Fall über die unterschiedlichen Preise informieren. Aktuell (Stand März 2020) kosten 3 NuvaRinge im Paket rund 50 Euro.

Quellen

  • Familienplanung (05.11.2019), Der Vaginalring, unter https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/weitere-hormonelle-methoden/vaginalring/ [abgerufen am 13.03.2020]

  • Merck Sharp & Dohme (MSD) (o.J.), Vaginale Verhütung mit dem Verhütungsring, unter https://www.msd.de/arzneimittel/nuvaring/ueberblick/das-wichtigste-im-ueberblick/ [abgerufen am 13.03.2020]

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