Mann sitzt auf dem Butt und hält eine blaue Tablette (Potenzmittel) hoch, Frau im Hintergrund.
  1. Was ist Sildenafil?
  2. Wirkung von Sildenafil
  3. Kann man Sildenafil rezeptfrei kaufen?
  4. Anwendungsgebiete von Sildenafil
  5. Sildenafil: Nebenwirkungen
  6. Häufige Fragen zu Sildenafil
Mann sitzt auf dem Butt und hält eine blaue Tablette (Potenzmittel) hoch, Frau im Hintergrund.

Die Wirkung von Sildenafil beginnt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme und kann zwischen 4 bis 5 Stunden anhalten.

Der Wirkstoff Sildenafil ist unter dem Handelsnamen Viagra bekannt. Seit 1998 wird es von dem Pharmakonzern Pfizer produziert und unter anderem zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt. Im Jahr 2013 ist das Patent auf den Wirkstoff abgelaufen, sodass mittlerweile Sildenafil-Präparate auch als Generika erhältlich sind.

Auf einen Blick
  • Sildenafil ist ein PDE-5-Hemmer und wird unter anderem zur Behandlung von Erektionsstörungen eingenommen.
  • Sildenafil unterliegt in Deutschland der Verschreibungspflicht und ist nicht frei verkäuflich.
  • Sildenafil wurde 1998 vom Unternehmen Pfizer auf den Markt gebracht und unter dem Namen Viagra weltweit bekannt.

Was ist Sildenafil?

Bei Sildenafil handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der sogenannten selektiven PDE-5-Hemmer, die unter anderem zur Behandlung von Erektionsstörungen eingenommen werden. PDE-5-Hemmer werden als besonders wirksam eingestuft und sind daher Medikamente der ersten Wahl zur medikamentösen Behandlung einer erektilen Dysfunktion.

Wirkung von Sildenafil

Sildenafil bildet zusammen mit Tadalafil, Avanafil und Vardenafil die Gruppe der PDE-5-Hemmer. Der Stoff verringert durch das Enzym Phosphodiesterase-5 (PDE-5) den Abbau von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) in den Gefäßwänden. Das sorgt für eine bessere Durchblutung und begünstigt das Entstehen von Erektionen. Das Signal bleibt erhalten und der Penis bleibt erigiert.

Wirkmechanismus PDE-5-Hemmer: So entsteht eine Erektion.

Zu beachten ist, dass Sildenafil nur die Entstehung von Erektionen begünstigt oder bereits bestehende Erektionen verlängert. Das Medikament kann keine Erektion auslösen, dafür bedarf es eines sexuellen Reizes.

Sildenafil ist in Dosen von 25, 50, 75 und 100 Milligramm erhältlich. Die Wirkung der Tabletten setzt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein. Es sollte maximal eine Tablette am Tag eingenommen werden.

Kann man Sildenafil rezeptfrei kaufen?

Sildenafil unterliegt in Deutschland der Verschreibungspflicht. Das bedeutet, dass Sildenafil nicht ohne Rezept erworben werden kann. Das Medikament muss von einem Arzt oder einer Ärztin verschrieben werden.

Vor allem im Internet werden Sildenafil und andere Potenzmittel häufig rezeptfrei zum Verkauf angeboten. Diese Angebote sind als höchst unseriös einzustufen.

Oftmals handelt es sich bei den Präparaten um Fälschungen, die–im Gegensatz zu den Originalprodukten – andere und möglicherweise schädliche Wirkstoffe enthalten können. Sie unterliegen keiner medizinischen Qualitätsprüfung.

Neben- und Wechselwirkungen sind demnach nicht bekannt und können ein beträchtliches Risiko für die Gesundheit darstellen. Sildenafil sollte unter anderem nicht gleichzeitig mit Nitraten, bestimmten Antibiotika und antiviralen Medikamenten bei HIV-Infektionen oder bei Vorliegen schwerer Herz- und Leber- sowie bestimmter Augenerkrankungen eingenommen werden.

Anwendungsgebiete von Sildenafil

Potenzmittel, die Sildenafil enthalten, erleichtern das Erreichen einer Erektion und Verlängern deren Dauer, sofern eine sexuelle Stimulation erfolgt. Der Wirkstoff entspannt die Gefäßmuskulatur. Durch die erweiterten Gefäße kann mehr Blut in die Schwellkörper des Penis fließen.

Aufgrund seiner gefäßerweiternden Wirkung wird Sildenafil auch zur Behandlung von Bluthochdruck der Lunge eingesetzt.

Weitere Anwendungsbereiche von Sildenafil

Sildenafil wird u. a. auch zur Behandlung von PatientInnen mit pulmonaler Hypertonie (Bluthochdruck im Lungenkreislauf) verwendet. Normalerweise sorgt PDE-5 in der Lunge für eine Vasokonstriktion, also eine Verengung der Blutgefäße. Wird PDE-5 wiederum gehemmt, weiten sich die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck sinkt.

Sildenafil: Nebenwirkungen

Bei der Einnahme von Sildenafil können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Vor der Einnahme von Sildenafil oder anderen Potenzmitteln sollte auf jeden Fall ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden. Besonders Patienten mit einer bekannten Herz-Kreislauf-Erkrankung sollten zunächst von FachärztInnen untersucht werden.

Bei Patienten, die mit Nitraten behandelt werden, ist die Einnahme kontraindiziert. Sildenafil kann in diesem Fall zu lebensbedrohlichen Blutdruckabfällen führen.

Dialyse-Patienten oder Patienten mit einer schweren Insuffizienz der Nieren- oder Leber wird von der Einnahme abgeraten, da die Organe Sildenafil nicht gut abbauen und ausscheiden können.

Es ist dringend davon abzuraten, rezeptfreie und günstigere Potenzmittel von unseriösen Webseiten zu kaufen, um sich den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin zu ersparen. Die Gefahr, dass eine Potenzpille bestellt wird, die nicht nur gefälscht ist, sondern auch nicht offiziell deklarierte Inhaltsstoffe enthält, ist groß und kann die Gesundheit ernsthaft gefährden.

Häufige Fragen zu Sildenafil

Sildenafil wirkt potenzsteigernd und gefäßerweiternd. Daher wird Sildenafil u. a. zur Behandlung von Erektionsstörungen eingesetzt. Es verringert den Abbau von cyclischem Guanosinmonophosphat (cGMP) an den Gefäßwänden. Das sorgt für eine bessere Durchblutung und begünstigt das Entstehen von Erektionen.

Die Wirkung von Sildenafil-Tabletten setzt etwa 30 bis 60 Minuten nach der Einnahme ein. Die Wirkungsdauer beträgt etwa 4 bis 5 Stunden.

Bei Sildenafil handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der so genannten selektiven PDE-5-Hemmer. Sildenafil wurde im Jahr 1998 vom Unternehmen Pfizer unter dem Namen Viagra auf den Markt gebracht.

Sildenafil unterliegt in Deutschland der Verschreibungspflicht und ist nicht frei verkäuflich. Um das Medikament erwerben zu können, ist ein gültiges Rezept nötig.

Sildenafil wurde 1991 von der American Urological Association als oral wirksames Potenzmittel präsentiert, aber erst 7 Jahre später (1998) von der amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) unter dem Handelsnamen Viagra zugelassen. Zuvor wurde es als Mittel gegen Angina pectoris entwickelt. In der Studie berichteten einige Probanden von mehreren Erektionen. Daraufhin wurde das Patent als Potenzmittel angemeldet.

In der EU und somit auch in Deutschland wurde Sildenafil im September 1998 zugelassen.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V. (DGN): S1-Leitlinie “Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion” Langversion. AMWF Registernummer 030-112. 2018.

  • Klein S: Sildenafil - Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen. Gelbe Liste Online. 2019. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Sildenafil_27420 (zugegriffen 23. Juni 2022)

  • Lüllmann H, Mohr K, Wehling M, et al.: Pharmakologie und Toxikologie. Arzneimittelwirkungen verstehen - Medikamente gezielt einsetzen. 18. Auflage. Stuttgart: Thieme 2016.

  • Schmelz HU, Sparwasser C, Weidner W (Hrsg.): Facharztwissen Urologie: Differenzierte Diagnostik und Therapie. 3. Auflage. Berlin, Heidelberg. Springer-Verlag 2014.

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