- Pantoprazol wird u. a. zur Behandlung von Sodbrennen und Magengeschwüren eingesetzt.
- Pantoprazol 20 mg ist rezeptfrei erhältlich, höhere Dosen sind verschreibungspflichtig.
- Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte eine ärztliche Konsultation erfolgen.
Viele von uns kennen Pantoprazol als „Magentablette“. In der Tat gehört dieses Medikament aktuell zu den wirksamsten Substanzen, welches die Magensäure-Produktion reduziert. Es bindet an die „Säurepumpe“ der Magenschleimhaut und unterbindet deren Funktion. Daher wird Pantoprazol auch als “Säureblocker” genannt.
Kann man Pantoprazol rezeptfrei kaufen?
Pantoprazol ist für eine kurzzeitige Anwendung nicht verschreibungspflichtig. Rezeptfrei kann Pantoprazol mit 20 mg Wirkstoff in allen Apotheken erworben werden. Es gibt zwei Packungsgrößen zu je 7 Tabletten oder 14 Tabletten.
Pantoprazol 40 mg ist verschreibungspflichtig und kann somit nur mit einem gültigen Rezept erworben werden.
Indikationen für Pantoprazol
Pantoprazol findet Anwendung bei:
Reflux-Symptomen (saures Aufstoßen, Sodbrennen)
Ulcus ventriculi (Schleimhaut-Defekt des Magens oder auch Magengeschwür genannt)
Ulcus duodeni (Schleimhaut-Defekt des Zwölffingerdarms)
Andere Erkrankungen, die mit einer Überproduktion von Magensäure einhergehen
Auch in Kombination mit anderen Medikamenten zur langfristigen Behandlung wird Pantoprazol verschrieben:
Mit NSAID (nicht-steroidalen Antiphlogistika) wie Ibuprofen zur Prävention einer Magenentzündung bei Schmerztherapie mit NSAID
Mit geeigneten Antibiotika zur Behandlung einer Infektion des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori
Anwendungshinweise für Pantoprazol
Patienten mit einer Lebererkrankung sollten sich vor einer Einnahme von Pantoprazol ausführlich von einer Ärztin oder einem Arzt beraten lassen. Bei einer längerfristigen Therapie mit Pantoprazol ist eine regelmäßige Überwachung dringend angeraten, um eine Störung der Leberfunktion frühzeitig zu erkennen.
Pantoprazol kann die Wirkung von anderen Medikamenten beeinflussen. Hierzu zählen Medikamente, die zur Therapie einer Pilzinfektion eingesetzt werden. Auch Vitamin-K-Antagonisten (zur Blutverdünnung) und Medikamente zur Behandlung des HI-Virus werden in ihrer Wirksamkeit durch Pantoprazol beeinflusst. PatientInnen, die diese Medikation erhalten, sollten sich vor der Einnahme von Pantoprazol ärztlich beraten lassen.
Beim plötzlichen Absetzen von Pantoprazol nach einer längerfristigen Einnahme kann es zu einem Rebound-Effekt kommen. Rebound bedeutet hier Rückschlag und beschreibt den Zustand, bei dem es zu einer vermehrten Produktion von Magensäure kommt. Infolgedessen treten die Reflux-Symptome wieder auf. Daher sollte nach einer längerfristigen Einnahme das Medikament langsam durch Reduzierung der Dosis und der Einnahmefrequenz abgesetzt werden. Ratsam ist es hierbei, ein Schema zur Reduktion von Pantoprazol mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.
Wann darf Pantoprazol nicht eingenommen werden?
Bei Allergie und Unverträglichkeit gegen Bestandteile des Medikaments
Bei bestehender Schwangerschaft
In der Stillzeit
Häufige Fragen zu Pantropazol
Pantoprazol 20 mg ist nicht verschreibungspflichtig. Höhere Dosierungen unterliegen in Deutschland jedoch der Verschreibungspflicht.
Die Preise variieren je nach Apotheke und Hersteller. In der Regel kostet eine Packung Pantoprazol 20 mg (7 Tabletten) zwischen 5 und 10 Euro.
Typischerweise wird Pantoprazol bei Reflux-Beschwerden (saures Aufstoßen, Sodbrennen) angewendet. Auch Schleimhautdefekte des Magens und des Zwölffinderdarms sind typische Indikationen.
Empfohlen wird die Einnahme täglich einmal zur gleichen Zeit und immer vor einer Mahlzeit. Am besten mit etwas Flüssigkeit und unzerkaut schlucken. Bei Symptomlinderung kann die Einnahme gestoppt werden.
In der Regel ist Pantoprazol ein sicheres Medikament, welches bei einer kurzzeitigen Anwendung von bis zu 2 Wochen nur selten Komplikationen zeigt. Tritt eine Symptombesserung nach zwei Wochen regelmäßiger Einnahme nicht ein, so sprechen Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin. Bei Auftreten von Nebenwirkungen sollte das Medikament umgehend abgesetzt und ein Arzt bzw. einer Ärztin konsultiert werden.
Zunächst einmal können Verhaltensweisen angeeignet werden, die zur Linderung von Sodbrennen führen. Dazu zählen:
- Langsam essen
- Kleinere Mengen an Essen zu sich nehmen
- Verdauungspause nach dem Essen einlegen (nicht direkt nach dem Essen Sport machen)
- Ausreichend Zeit zwischen dem Abendessen und dem Zubettgehen nehmen
- Kaffee, Alkohol und Nikotinkonsum in Maßen
- Bei leichter Oberkörper-Hochlagerung schlafen
- Bequeme Hosen tragen (keine Hosen mit hohem, engem Bund)
Daneben gibt es noch eine heterogene Gruppe an Medikamenten, die unter Antazida zusammengefasst werden. Sie neutralisieren die Magensäure und lassen die Schleimhaut regenerieren. Die Anwendung ist nur für einen kurzen Zeitraum geeignet. Sprechen Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin, um die geeignete Therapie zu finden.
Antazida können einerseits die Magensäure neutralisieren. Andererseits können einige Präparate auch einen mechanischen Schutz bieten, indem sie im Magen eine Schleimschicht bilden.
Antazida können einerseits die Magensäure neutralisieren. Andererseits können einige Präparate auch einen mechanischen Schutz bieten, indem sie im Magen eine Schleimschicht bilden.
Quellen
Maucher IV, Alnouri N: Pantoprazol - Anwendung, Wirkung, Nebenwirkungen. Gelbe Liste Online. 2019. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Pantoprazol_22015 (zugegriffen 1. September 2021)
Moayyedi P, Eikelboom JW, Bosch J, et al.: Safety of Proton Pump Inhibitors Based on a Large, Multi-Year, Randomized Trial of Patients Receiving Rivaroxaban or Aspirin. Gastroenterology 2019; 157: 682-91.e2.
Pantoprazol. AMBOSS. 2021. https://next.amboss.com/de/pharma/129/1097477 (zugegriffen 1. September 2021)
Protonenpumpenhemmer. AMBOSS. 2021. https://www.amboss.com/de/wissen/protonenpumpenhemmer/ (zugegriffen 1. September 2021)