Maca-Wurzeln werden in Südamerika seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel verzehrt. Zudem wird eine potenzsteigernde Wirkung angenommen. Kleine Studien und Tierversuche scheinen diese Annahme zu unterstützen, jedoch ist der Forschungsstand nicht eindeutig – dafür werden umfangreichere wissenschaftliche Studien benötigt.
- Die Maca-Pflanze enthält viele Nährstoffe und Mineralien.
- Sie gilt aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als Superfood.
- In Peru wird sie seit Jahrhunderten als Nahrungsmittel verzehrt.
- Einige Studien deuten auf eine potenzsteigernde und aphrodisierende Wirkung hin.
Inhaltsstoffe von Maca
Maca wird auch Peru-Ginseng genannt. Es gehört zur Familie der Kreuzblütler und in die untergeordnete Gattung der Kressen.
Die mutmaßlich leistungs- und potenzsteigernden Inhaltsstoffe befinden sich in den Knollen der Maca-Pflanze. Dazu gehören pflanzliche Eiweiße, Kohlenhydrate, Ballast- und Mineralstoffe. Als sekundäre Pflanzenstoffe sind u. a. Steroide und ungesättigte Fettsäuren enthalten. Insgesamt ist die auch als Nahrungsmittel genutzte Maca-Knolle reich an Kohlenhydraten und an essentiellen Aminosäuren.
Maca-Pulver zur Behandlung von Erektionsstörungen
Erektionsstörungen erzeugen für Betroffene einen hohen Leidensdruck. Die Unfähigkeit, eine Erektion zu erreichen oder beizubehalten, kann das Sexualleben beeinträchtigen und Beziehungen belasten.
Zwar steigt die Prävalenz (Häufigkeit in der Bevölkerung) der sogenannten erektilen Dysfunktion erst ab dem 40. Lebensjahr deutlich an, doch auch unter jüngeren Männern sind Erektionsprobleme keine Seltenheit. Hinweisend auf eine Erektionsstörung kann die fehlende Erektion am Morgen oder die vorzeitige Erschlaffung des Penis während des Geschlechtsverkehrs sein.
Von der Maca-Pflanze wird meist die Wurzel verwendet. In Peru, ihrem geografischen Ursprung, wird sie traditionell als Nahrungsmittel genutzt. Ihre positive Wirkung war den Inka-Indianern schon im 15. Jahrhundert bekannt. Über Schiffswege kam sie mit den Spaniern nach Europa.
Heute werden die wertvollen Inhaltsstoffe der Maca nicht nur als Nahrungsergänzungsmittel, sondern auch in Form von Tabletten zur Behandlung von Erektionsstörungen angeboten. Ferner ist die Maca-Pflanze für ihre stärkende Wirkung auf die allgemeine Leistungsfähigkeit und bei chronischer Müdigkeit bekannt.
Aufgrund des hohen Anteils an Mineralien wird Maca gerne auch als Superfood bezeichnet. In einigen wissenschaftlichen Studien konnte gezeigt werden, dass sich die Einnahme von Maca positiv auf die Potenz von Männern mit milden Erektionsstörungen auswirkt und das sexuelle Verlangen steigert. Jedoch waren die Studien so klein angelegt, dass weitere notwendig sind, um eindeutige Aussagen diesbezüglich treffen zu können.
Maca: potenzsteigernde und aphrodisierende Wirkung
Maca kann bei mild ausgeprägter erektiler Dysfunktion zu einer Steigerung der Potenz führen. Studien zeigten zudem, dass die Inhaltsstoffe eine aphrodisierende, also anregende Wirkung haben.
Da für den Verzehr von Maca, im Gegensatz zu anderen Therapiemöglichkeiten der erektilen Dysfunktion, keine Nebenwirkungen bekannt sind, ist ein Behandlungsversuch mit diesem Naturheilmittel für Männer mit milden Erektionsstörungen in Erwägung zu ziehen. Nebenwirkungen sind zwar nicht bekannt, können aber trotzdem auftreten. In der Regel sind Maca-Pulver oder angebotene Maca-Kapseln nicht rezeptpflichtig.
Aufgrund einer zu geringen Datenlage kam das Bundesinstitut für Risikobewertung zu dem Entschluss, keine Empfehlungen hinsichtlich der Einnahme oder Dosierung auszusprechen, es hat aber auch keine Warnung für die Einnahme Maca-haltiger Nahrungsergänzungsmittel ausgesprochen.
Die Behandlung von Erektionsstörung beginnen
Zur Behandlung von erektiler Dysfunktion existieren die verschiedensten Mittel. Erzielen eine Umstellung des Lebensstils und natürliche Mittel wie Maca nicht die gewünschte Wirkung, kann eine ärztliche Beratung in Anspruch genommen werden. Rezeptpflichtige Medikamente enthalten meist Wirkstoffe aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer:
Sildenafil (z. B. Viagra)
Tadalafil (z. B. Cialis)
Vardenafil (z. B. Levitra)
Avanafil (z. B. Spedra)
Außerdem sollten andere Ursachen für Erektionsstörungen wie Diabetes oder Bluthochdruck ausgeschlossen werden.
Häufige Fragen zu Maca
Die aktuell begrenzte Studienlage deutet darauf hin, dass Maca einen positiven Einfluss auf die Potenz und die sexuelle Erregbarkeit haben kann. Jedoch reichen die Erkenntnisse noch nicht aus, um eindeutige Empfehlungen auszusprechen.
Die Wirkung von Maca tritt – anders als bei chemischen Potenzmitteln – nicht unmittelbar nach der Einnahme ein. So kann es sein, dass ein Effekt erst nach mehreren Wochen der täglichen Einnahme einsetzt. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt aufgrund der bisher noch dürftigen Datenlage keine konkrete Empfehlung für die Dauer oder Dosierung der Einnahme ab.
Diverse Internetseiten propagieren einen positiven Effekt von rotem Maca zur Behandlung von Prostatavergrößerungen. Ein Blick auf die Quellen, sofern überhaupt angegeben, zeigt jedoch, dass diese Annahme alleine auf Tierversuchen an Ratten und Mäusen basiert. Eine direkte Übertragung der Ergebnisse auf die menschliche Prostata ist wissenschaftlich nicht belegt.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass Maca positive Wirkungen auf die Psyche und allgemeine Stimmung hat. Untersucht wurde dieses vor allem bei Frauen in den Wechseljahren. Eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse konnten jedoch nicht erzielt werden. Aufgrund vieler wertvoller Inhaltsstoffe werden Maca-Pflanzen auch als “Superfood” bewertet. Alleine die Zufuhr von Vitaminen und Mineralien kann einen positiven Effekt auf Körper und Geist haben.
Quellen
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Gonzales C, Leiva-Revilla J, Rubio J, et al.: Effect of red maca (Lepidium meyenii) on prostate zinc levels in rats with testosterone-induced prostatic hyperplasia. Andrologia 2012; 44 Suppl 1: 362–9.
Gonzales GF: Ethnobiology and Ethnopharmacology of Lepidium meyenii (Maca), a Plant from the Peruvian Highlands. Evid Based Complement Alternat Med 2012; 2012: 193496.
Müller T: Natürliche Erektionshilfen haben‘s in sich. ÄrzteZeitung. 2015. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Natuerliche-Erektionshilfen-habens-in-sich-235628.html (zugegriffen 10. September 2021)
Risikobewertung macahaltiger Nahrungsergänzungsmittel - Stellungnahme Nr. 024/2007 des BfR vom 3. April 2007. Bundesinstitut für Risikobewertung. https://www.bfr.bund.de/cm/343/risikobewertung_macahaltiger_nahrungsergaenzungsmittel.pdf (zugegriffen 10. September 2021)
Shin B-C, Lee MS, Yang EJ, et al.: Maca (L. meyenii) for improving sexual function: a systematic review. BMC Complement Altern Med 2010; 10: 44.