Abbildung der Brüste (Mammae) im menschlichen Körper.
  1. Anatomie der Brust
  2. Funktionen der Brust
  3. Fehlbildungen und Erkrankungen der Brust
  4. Häufige Fragen zur Brust
Abbildung der Brüste (Mammae) im menschlichen Körper.

Jede Brust (Mamma) besteht aus 10 bis 20 Drüsenlappen mit jeweils zahlreichen Drüsen.

Die Brustdrüsen (Mammae) sind paarig angelegte Organe am Oberkörper jedes Menschen. Die Brustanlage ist bei Männern und Frauen gleich, über die Ausbildung der reifen Brust entscheidet lediglich der Einfluss von Östrogenen. Jede Brust besteht aus 10 bis 20 Lappen, die aus vielen Milchdrüsen zusammengesetzt sind. Die Ausgänge der Milchdrüsen münden in der Brustwarze (Mamille). Die Drüsenlappen sind eingebettet in Binde- und Fettgewebe. Dieses entscheidet auch über die individuelle Größe der Brust. Das Brustgewebe unterliegt hormonellen Einflüssen und verändert sich im Rahmen des Menstruationszyklus sowie in der Schwangerschaft.

Auf einen Blick
  • Die weibliche Brust besteht aus zahlreichen Drüsen, die in Drüsenlappen organisiert sind.
  • Der Aufbau der männlichen und weiblichen Brust ist prinzipiell gleich, durch fehlende Östrogenwirkung bleibt die männliche Brust jedoch im unentwickelten Zustand.
  • Das Brustgewebe unterliegt hormonellen Einflüssen und verändert sich im Rahmen des Menstruationszyklus.
  • Die Entwicklung der weiblichen Brust in der Pubertät wird als Thelarche bezeichnet.

Anatomie der Brust

Die Anatomie der Brust bei Frau und Mann ist bis zum Eintritt in die Pubertät gleich. Die Brustanlage findet während der Embryonalentwicklung aus sogenannten Milchleisten statt. Der unreife Drüsenkörper ist bei allen Menschen identisch angelegt. Die Differenzierung der weiblichen Brust beginnt unter Einfluss von Östrogen während der Pubertät und wird Thelarche genannt. Es kommt zur Gewebsvermehrung zunächst im Bereich der Brustwarze und anschließend, je nach genetischer Veranlagung und körperlicher Konstitution, zur Gewebezunahme der gesamten Brust. Östrogene induzieren außerdem die Aufzweigung des Milchgangsystems. Die weibliche Brust wird mit Hilfe von Bändern und Faszien an der Brustwand gehalten.

Die Brust besteht aus Drüsenlappen (Lobi glandulae mammariae), deren Drüsengänge zur Brustwarze führen. Die Drüsenlappen liegen eingebettet in Binde- und Fettgewebe (Interlobuläres Stroma). Die Brustwarze (Mamille)besteht aus einem Warzenvorhof (Areola mammae), dessen Farbe sich durch stärkere Pigmentierung von der umgebenden Haut abgrenzt .In der eigentlichen Mamille (Papilla mammaria) münden alle Ausführungsgänge der Milchdrüsen. Die Mamille hebt sich normalerweise leicht über das Hautniveau ab. Ist dies nicht der Fall und liegt die Brustwarze auf Hautniveau oder leicht eingesunken, kann das Stillen erschwert sein.

Verschiedene Formen der Brustwarzen
  • “Normale” Brustwarze: hervorstehend, schwillt bei Stimulation an
  • Flachwarze: lediglich leicht hervorstehend ohne merkliche Veränderung unter Stimulation
  • Schlupfwarze: hervorstehend, zieht sich bei Stimulation nach Innen
  • Hohlwarze: sowohl mit als auch ohne Stimulation nach innen gerichtet

Die weibliche Brust

Durch Einfluss von Hormonen verändert sich das Brustgewebe stetig. Während des Menstruationszyklus kommt es zu monatlichen Hormonschwankungen, die sich auf die Konstitution der Brust auswirken. Die Brustdurchblutung nimmt zum Ende des Menstruationszyklus zu. Auch eine Größenzunahme vor Beginn der Menstruation sowie Spannen und gesteigerte Empfindlichkeit der Brust sind möglich. Diese Symptome werden von einigen Betroffenen im Rahmen des prämenstruellen Syndroms (PMS) beschrieben.

In der Schwangerschaft kommt es durch dauerhafte Stimulation von Östrogen, Progesteron und Prolaktin zur Vergrößerung der Drüsenlappen. Das Verhältnis zwischen Drüsen und umgebendem Gewebe verändert sich zugunsten der Drüsen. Die Produktion von Muttermilch beginnt bereits im ersten Drittel (Trimenon) der Schwangerschaft.

In den Wechseljahren nimmt der Einfluss stimulierender Hormone ab und es kommt zum Rückgang des Drüsengewebes. Die Architektur der Milchgänge bleibt grundsätzlich erhalten. Das Verhältnis zwischen Drüsen-,Binde- und Fettgewebe verschiebt sich zugunsten des Fettgewebes.

Funktionen der Brust

Die Hauptfunktion der weiblichen Brust ist die Milchproduktion in der Schwangerschaft und nach der Geburt eines Kindes. Die Muttermilch dient der Ernährung des Neugeborenen und schützt es darüber hinaus durch enthaltene Antikörper vor Infektionen (sog. Nestschutz).

Die Anlage der Brust findet während der Embryonalentwicklung gleichermaßen bei beiden Geschlechtern statt. Lediglich die Ausreifung und Differenzierung des Drüsengewebes durch die weiblichen Sexualhormone ermöglicht die spätere Funktion der weiblichen Brust. Die männliche Brustanlage selbst hat demnach keine Funktion.

In den Brustwarzen liegen viele sensible Nervenenden. Auf diesem Weg hat die Brust auch einen hohen Stellenwert bei der sexuellen Erregung, unabhängig vom Geschlecht.

Fehlbildungen und Erkrankungen der Brust

Die Brust kann von verschiedenen Fehlbildungen, Veränderungen und Erkrankungen betroffen sein. Fehlbildungen der Brust beruhen meist auf Entwicklungsstörungen oder Störungen des Hormonhaushaltes während der Pubertät. Brusterkrankungen umfassen Entzündungen, Infektionen sowie gut- und bösartige Tumore der Brust.

Fehlbildungen der Brust

Die Brustanlage findet in der Embryonalzeit statt. Sie entwickelt sich aus beidseitigen Milchleisten, aus denen im Verlauf die späteren Brustdrüsen hervorgehen. Die Milchleisten entwickeln sich ab der 7. Schwangerschaftswoche vertikal am Oberkörper des Embryos und bilden sich zügig mit Ausnahme einer verbleibenden Knospe pro Seite zurück. Aus diesen beiden Knospen entwickelt sich ein erster Drüsenkörper sowie die zukünftige Brustwarze. Die weitere Ausbildung der reifen Brust geschieht erst in der Pubertät durch Einfluss weiblicher Sexualhormone.

Während dieses Prozesses kann es zu Fehlanlagen der Brust zum Beispiel durch Rückbildungsstörungen der Milchleiste kommen. Während der Pubertät und der Ausreifung der Brust kann es ebenfalls zu Störungen des Brustwachstums kommen.

Makro- und Mikromastie bezeichnen die überdurchschnittlich große bzw. kleine Brust. Diese muss keinesfalls krankhaft sein, kann aber bei Betroffenen unter Umständen eine körperliche und seelische Belastung darstellen. Ursachen für stark oder weniger stark ausgeprägtes Brustwachstum können sowohl erblich als auch durch unterschiedlich ausgeprägte Verteilung von Östrogenrezeptoren an der Brust bedingt sein. Östrogen dient als Wachstumsreiz für die Brustentwicklung in der Pubertät. Je mehr Hormonrezeptoren im Gewebe verteilt sind, desto größer die Wirkung des Östrogens.

Das Brustwachstum der linken und rechten Brust ist nie exakt gleich. Der Größenunterschied zwischen beiden Brüsten (Anisomastie) kann mehr oder weniger ausgeprägt sein, hat jedoch in der Regel keinen Krankheitswert.

Polythelie beschreibt das Vorliegen von mehr als zwei Brustwarzen. Ursächlich ist die unvollständige Rückbildung der Milchleiste während der Embryonalentwicklung. Dies führt zu überzähligen Brustwarzen am Oberkörper, vertikal in einer Achse mit den regulären Mamillen. Je nach Ausprägungsgrad kann eine rudimentäre Warze bis zu einer voll ausgeprägten Brustdrüse (Polymastie) vorliegen. Als Athelie wird hingegen das Fehlen jeglicher Brustwarzen bezeichnet. Dies beruht auf genetischen Defekten oder Fehlern in der Entwicklung bzw. Rückbildung der Milchleiste.

Die Differenzierung einer reifen Brust bei Männern wird Gynäkomastie genannt. Ursächlich sind der Überschuss weiblicher Sexualhormone oder der Einfluss bestimmter Medikamente. Häufig kommt es bei Adipositas zu Gynäkomastie, da im Fettgewebe vermehrt Östrogen gebildet wird. Medikamente mit Wirkung auf den Hormonhaushalt sind zum Beispiel Spironolacton oder Hormonpräparate zur Therapie des Prostatakrebses.

Erkrankungen der Brust

Erkrankungen der Brust können verschiedenen Ursprungs sein. Einerseits kann es zu Schmerzen in der Brust oder Entzündungen der Mamille bzw. des Milchgangsystems kommen. Auf der anderen Seite können gut- und bösartige Tumoren der Brust inklusive Brustkrebs auftreten.

Die Entzündung der Brust lässt sich in zwei verschiedene Formen einteilen. Eine während der Stillzeit auftretende Brustentzündung (Mastitis puerperalis) ist meist auf einen Milchstau zurückzuführen. Ursachen hierfür sind unregelmäßiges Stillen, Stress und Wunden an der Mamille, die das Eintreten von Keimen ermöglichen. Tritt die Entzündung außerhalb der Stillzeit auf (Mastitis non-puerperalis) liegen die Ursachen meist in mangelnder Hygiene und kleinen Verletzungen der Haut der Mamille. Risikofaktoren sind Rauchen und die Einnahme der Antibabypille.

Typische Symptome beider Formen sind Schmerzen, Rötung, Verhärtung, Überwärmung und Schwellung an der betroffenen Stelle einhergehend mit allgemeinen Symptomen wie Fieber und Unwohlsein.

Gutartige Tumore können sich als Knoten in der Brust präsentieren. Im Gegensatz zu bösartigen Veränderungen sind gutartige Knoten jedoch leicht gegen das restliche Gewebe verschieblich, eher weich und gut abgrenzbar. Zu dieser Gruppe der Tumore zählen die Zyste der Brust sowie Talg- und Fettgeschwülste (Atherom bzw. Lipom). Der häufigste gutartige Brusttumor ist das Fibroadenom, eine Bindegewebsgeschwulst. Das Fibroadenom tritt oft bei jungen Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr auf.

Als Mastopathie wird eine Bildung multipler Zysten bei gleichzeitigem Rückgang des Bindegewebes der Brust bezeichnet. Die Veränderungen werden vermutlich durch hormonelle Dysregulation ausgelöst und betreffen etwa die Hälfte aller Frauen im Laufe des Lebens. Die Zysten sind als Knoten in der Brust tasten. Im Rahmen einer Mastopathie kann es zyklusabhängig zu Brustschmerzen (Mastodynie) vor Menstruationsbeginn kommen.

Morbus Paget der Mamille ist eine Vorstufe oder bereits ein manifestes Karzinom, welches die Brustwarze und die umliegende Haut betrifft. Die Krebsart äußert sich durch Juckreiz und schuppige Hautveränderungen um die Brustwarze herum. Möglich sind auch Einziehungen und blutige Sekretion aus der Brustwarze.

Brustkrebs bezeichnet bösartige Neubildungen der Brust. Diese werden häufig in der Tastuntersuchung oder bei der Mammografie im Rahmen der Brustkrebsvorsorge diagnostiziert. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung weltweit und betrifft in Deutschland statistisch gesehen jede 8. Frau im Laufe des Lebens. Frühsymptome sind Verhärtungen und derbe, nicht verschiebliche Knoten in der Brust, Hautveränderungen der Brust, neu auftretende Einziehungen und Asymmetrien sowie Vergrößerung der Lymphknoten der Brust, die vor und in der Achsel tastbar sind.

Häufige Fragen zur Brust

Die Lymphknoten der Brust befinden sich überwiegend in der Achsel. Ein kleinerer Anteil an Lymphknoten befindet sich neben dem Brustbein und in der Haut über Brust, Hals und Oberbauch.

Die Brustdrüsen unterliegen hormonellen Veränderungen und können dementsprechend während Größenveränderungen oder Umbauprozessen schmerzen bzw. besonders berührungsempfindlich sein.

Ein Tumor in der Brust lässt sich in der Regel als Knoten in der Brust tasten. Je nach Art des Tumors kann dieser derb oder eher weich, verschieblich oder unverschieblich sowie schmerzhaft oder schmerzlos sein.

Die weibliche Brust besteht aus vielen Brustdrüsen, die in 10 bis 20 Lappen pro Seite angeordnet sind. Die Lappen sind eingebettet in Binde- und Fettgewebe.

Eine Zyste der Brust ist als Knoten oder Verhärtung der Brust tastbar. Dieser ist scharf abgegrenzt gegenüber dem restlichen Gewebe der Brust, eher weich und gut verschieblich.

Quellen

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