Frau zieht FFP2-Maske herunter und enthüllt Akne.
  1. Was passiert unter der Maske?
  2. Welche Probleme durch FFP2-Masken auftreten
  3. 5 Tipps gegen "Maskne"
Frau zieht FFP2-Maske herunter und enthüllt Akne.

Seit einiger Zeit ist das Tragen einer Maske aufgrund der Corona-Pandemie nun schon Pflicht. Auch wenn Masken als eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen zur Unterbindung der Verbreitung der Viren gelten, bringen sie auch Nachteile mit sich. Durch das regelmäßige Tragen der Atemschutzmasken können Hautprobleme entstehen. Immer mehr Personen leiden im Mund-Nasen-Bereich unter Unreinheiten, Pickeln und trockener Haut. Hautkrankheiten wie Akne, Rosacea oder Neurodermitis können durch das Tragen einer Maske begünstigt werden.

Was passiert unter der Maske?

Beim Sprechen und Atmen mit einer Maske können sich Hitze, Schweiß, Atemaerosole und Talg stauen. Dieser Feuchtigkeitsstau belastet die Haut und es kommt zu einer Überwässerung, der sogenannten Hyperhydratation. Dabei weicht die Hornschicht der Haut auf und Lipide, welche sich zwischen den Zellen befinden, werden ausgespült. Die aufgeweichte Hornschicht verliert ihre wichtige Schutzfunktion und Keime können einfacher in die Haut eindringen. Des Weiteren kommt eine mechanische Reibung durch die Maske hinzu, die beispielsweise beim Sprechen oder Lachen entsteht. Die Haut reagiert mit Reizungen, Juckreiz und Schuppungen. Es ist jedoch nicht vorausgesetzt, dass beim Tragen einer Maske zwingend Hautprobleme auftreten. Meist sind Probleme durch FFP2-Masken bedingt durch Faktoren, wie:

  • die Beschaffenheit der Maske

  • die Dauer des Tragens

  • die Voraussetzungen der Haut

Besonders zu Irritationen im Mund- und Nasenbereich neigen Menschen, die täglich mehrere Stunden zum Tragen eines Mundschutzes verpflichtet sind. Dennoch kann das Entstehen solcher Hautirritationen auch ohne Hautvorerkrankungen oder beim kurzfristigen Tragen durch Alltagsmasken begünstigt werden.

Welche Probleme durch FFP2-Masken auftreten

Der gesamte von Masken bedeckte Mund-Nasen-Bereich kann von Hautproblemen betroffen sein.

Folgende Hauptprobleme können durch das Tragen eines Mundschutzes auftreten:

  • Hautreizungen (mit Jucken, Brennen oder Schuppung)

  • Verstärkung von bestehenden Hautkrankheiten wie Akne oder Dermatitis

  • Kleine Pickel

  • Druckstellen

  • Trockene Hautstellen durch Reibung

  • Ausgetrocknete Lippen

Bereits vorhandene Hautprobleme können sich durch das Tragen einer Maske verschlechtern. Bei fettiger Haut kann es häufiger zu Hautunreinheiten kommen, während trockene Haut noch trockener werden kann. Ebenso können Hautkrankheiten wie Rosacea, Akne und Neurodermitis verstärkt werden. Zur Diagnose und Behandlung kann ein Gespräch mit DermatologInnen helfen, welche derartige Hautkrankheiten diagnostizieren und eine passende Behandlung empfehlen können. Ebenfalls kann es zu einer sogenannten perioralen Dermatitis kommen, bei der die Betroffenen häufig unter Rötungen, Pusteln und Juckreiz leiden. Diese Symptomatik zeigt sich meist um den Mund oder die Nasenflügel herum. Auslöser dieser Krankheit, welche auch Stewardessenkrankheit genannt wird, ist neben dem Tragen der Maske auch eine zu reichhaltige oder reizende Pflege der Haut.

Expertin Dr. Astrid Wichmann-Hesse, Dermatologin & Proktologin

"Die Periorale Dermatitis kommt häufiger vor als man glaubt und ist für Betroffene meist sehr unverständlich, da sie sich ja eigentlich gut pflegen. Sie ist aber gut behandelbar."

Durch häufiges Reinigen und Cremen kommt es zu einer Überfeuchtung der Haut – gleiches kann bei erhöhten Temperaturen und gesteigerter Luftfeuchtigkeit unter dem Mundschutz passieren. Die oberste Hautschicht ist geschädigt. Als Folge verliert die Haut mehr Wasser und fühlt sich trocken an. Aus diesem Grund empfehlen DermatologInnen die Pflege zuerst einmal komplett zurückzufahren (“Nulltherapie”). Die Haut sollte nur mit klarem Wasser gereinigt und gepflegt werden. Es kann einige Wochen dauern, bis die Haut sich erholt. Bei schwierigen Fällen kann auch ein Antibiotikum verschrieben werden.

5 Tipps gegen "Maskne"

Die folgenden Tipps können helfen, Hautprobleme beim Tragen der Maske zu vermeiden:

1. Die richtige Hautpflege

Wie bereits erklärt, entstehen die meisten Hautprobleme durch den Schweiß und das feuchte Milieu unter einer Maske. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig das Gesicht zu reinigen, um die Bakterien zu entfernen. Dabei sollte am besten abends (zusätzlich auch morgens) das Gesicht mit Wasser und einem sanften, parfumfreien Reinigungsmittel gewaschen werden. Anschließend sollte das Gesicht sofort mit einer Feuchtigkeitscreme eingecremt werden. Es empfehlen sich Feuchtigkeitscremes mit den Wirkstoffen Ceramide, Hyaluronsäure oder Dimethicone. Diese können helfen die gereizte Barriere der Haut wieder aufzubauen. Besonders bei trockener Haut kann eine Feuchtigkeitscreme als Schutzschicht dienen und die Trockenheit reduzieren. Bei öliger Haut kann man zu einem nicht rückfettenden Feuchtigkeitsgel greifen.

Expertin Dr. Astrid Wichmann-Hesse, Dermatologin & Proktologin

"Auch die Händehygiene spielt eine Rolle. Wenn Sie sich oft mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen, um die Maske zu entfernen, führt dies häufig zu auftretenden Unreinheiten."

2. Auch Lippen sollten gepflegt werden

Trockene Haut und rissige Lippen sind häufige Hautprobleme, die beim Tragen von Gesichtsmasken auftreten. Bei rissigen Lippen kann das Auftragen von Vaseline oder die Verwendung von Lippenpflegestiften mit Bestandteilen wie Bienenwachs oder Sheabutter helfen.

3. Nichts darunter ist besser: Make-Up weglassen

Es wird empfohlen, kein Make-Up unter dem Mundschutz zu tragen, da es die Poren verstopft. Gerade in Kombination mit Mundschutz kann dies zu Hautproblemen führen. Falls man dennoch nicht auf Make-Up verzichten möchte, sollten Kosmetikprodukte, welche als “nicht komedogen” (nicht Poren verstopfend) gekennzeichnet sind, benutzt werden.

Expertin Dr. Astrid Wichmann-Hesse, Dermatologin & Proktologin

"Wenn Sie Ihre Maske mehrmals am Tag aus- und anziehen, kann dies auch zu mehr Bakterien auf der Haut im Gesicht führen. Achten Sie darauf, wo Sie Ihre Maske aufbewahren."

4. Regelmäßige Masken-Pausen

Regelmäßige Masken-Pausen können helfen, die Haut buchstäblich einmal “durchatmen” zu lassen. Spätestens nach 2 Stunden sollte man, wenn möglich, die Maske für 15 Minuten "ausziehen". Bei Menschen, die berufsbedingt durchgängig eine Maske tragen müssen, bieten sich Pausen an der frischen Luft besonders gut an.

Expertin Dr. Astrid Wichmann-Hesse, Dermatologin & Proktologin

"Ersetzen Sie also im Idealfall Ihre Maske mit einer frischen so oft wie möglich - aber nur mit gewaschenen Händen! Wenn Sie Ihre Maske selten und kurz tragen, achten Sie auf den Aufbewahrungsort."

5. Regelmäßig Maske austauschen

Make-up Rückstände, Talg, Schweiß, Bakterien und ausgeatmete Luft sammeln sich im Laufe des Tages in der Maske an. Bei FFP2-Masken handelt es sich um Einwegprodukte, jedoch gibt es auch bei diesen Masken Desinfektionsmethoden. Einerseits kann man die Maske nach der 7-Tage-Regel je einen Tag lang nutzen und dann eine Woche lang zur Seite legen. Andererseits kann man die Maske auch im Backofen erhitzen, um die Regenrationszeit von einer Woche abzukürzen. Optimal ist eine Stunde bei konstant 80 °C, diese Temperatur sollte auch nicht überschritten werden.

Quellen

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