Ein Penisring aus durchsichtigem, lila Gummi.
  1. Was ist ein Penisring?
  2. Wie funktioniert ein Penisring?
  3. Wie kann ein Penisring helfen, wenn auf natürliche Weise keine Erektion erreicht wird?
  4. Welche unterschiedlichen Penisringe gibt es?
  5. Welche Risiken birgt ein Penisring?
  6. Welche Alternativen gibt es?
  7. Was kann man tun, um seine Potenz möglichst lange zu erhalten?
Ein Penisring aus durchsichtigem, lila Gummi.

Mindestens einer von zehn Männern hat gelegentlich Probleme, eine Erektion zu erlangen oder aufrechtzuerhalten. Hält dieser Zustand über mehrere Monate an, spricht man von einer erektilen Dysfunktion. Der Leidensdruck der Betroffenen ist hoch und kann sich negativ auf ihre partnerschaftlichen Beziehungen auswirken. Hinzu kommt oft ein Gefühl der Scham – ein Arztbesuch erscheint unangenehm und peinlich, so dass viele zunächst zu mechanischen Potenzhilfen greifen. Eine davon ist der Penisring.

Was ist ein Penisring?

Ein Penisring oder auch Cockring ist ein Ring, der um Penis, Eichel oder Hodensack gelegt wird. Er kann aus verschiedenen Materialien bestehen und wird üblicherweise zur Erhaltung und Verstärkung der Erektion verwendet. Ein Penisring kann aber auch als Intimschmuck getragen werden.

Wie funktioniert ein Penisring?

Der Penisring wird über den erigierten Penis gezogen. Er verlangsamt das Zurückfließen des Blutes aus dem Penis, indem er die entsprechenden Venen abdrückt. So wird eine längere Standfestigkeit erzielt. Penisringe eignen sich vor allem für Patienten mit leichter bis mittelschwerer erektiler Dysfunktion. Es gibt verschiedene Ringarten, die zum Teil auch Orgasmus-steigernde Wirkungen besitzen.

Wie kann ein Penisring helfen, wenn auf natürliche Weise keine Erektion erreicht wird?

Kommt es auf natürlichem Weg zu keiner Erektion, kann eine Penispumpe Abhilfe schaffen. Die Pumpe wird über das Glied gestülpt und erzeugt einen Unterdruck, der den Penis steif werden lässt. Im Anschluss wird ein Penisring angebracht, um die Erektion zu erhalten. Penisringe können außerdem in Kombination mit medikamentösen Potenzmitteln verwendet werden.

Welche unterschiedlichen Penisringe gibt es?

Es gibt Penisringe aus flexiblen (Silikon, Gummi, Latex, Leder) sowie aus harten, starren Materialien (Kunststoff, Holz, Metall). Außerdem gibt es neben einzelnen Ringen Varianten mit zwei zusammenhängenden Ringen, die sowohl über den Penis als auch über den Hoden gezogen werden. Um während des Geschlechtsverkehrs die Lust zu steigern, existieren Penisringe mit verschiedenen Aufsätzen, die Vulva, Klitoris oder Anus stimulieren. Cockringe mit eingebautem Vibrator verstärken ihren Potenz-steigernden Effekt durch die zusätzliche mechanische Stimulation des Penis.

Welche Risiken birgt ein Penisring?

Es sollte darauf geachtet werden, einen Penisring nie länger als 30 Minuten zu tragen, um Durchblutungsstörungen und eine schmerzhafte Dauererektion (Priapismus) zu vermeiden. Darüber hinaus ist es wichtig, die richtige Größe des Penisrings zu wählen. Dies gilt vor allem für die Modelle aus starren Materialien und ohne Öffnungsmechanismus. Die Größe des Penisrings sollte unbedingt anhand des Umfangs des Glieds im erigierten Zustand ausgewählt werden. Andernfalls kann es dazu kommen, dass sich der Ring ohne ärztliche Hilfe nicht mehr entfernen lässt. Durchblutungsstörungen können zu Absterben des Penisgewebes führen und Erektionsstörungen verursachen oder verstärken.

Welche Alternativen gibt es?

Neben mechanischen Potenzhilfen wie Penisringen oder Penispumpen gibt es die klassische medikamentöse Behandlung mit Potenzmitteln. In der Regel werden dabei sogenannte selektive PDE-5-Hemmer verschrieben. Diese reduzieren die Spannung der Gefäßmuskulatur und verbessern so den Blutfluss in die Schwellkörper des Penis. Die Schwellkörper-Autoinjektionstherapie, kurz SKAT, stellt ebenfalls eine wirksame Behandlungsmethode bei erektiler Dysfunktion dar. Hierbei wird unmittelbar vor dem Geschlechtsverkehr ein Erektions-auslösendes Medikament in die Schwellkörper des Penis gespritzt. Alternativ können „Mini-Zäpfchen“ in die Harnröhre eingeführt werden (Medikamentöses Urethrales System zur Erektion, kurz MUSE).

Ist die Ursache der Erektionsstörung ein ärztlich festgestellter Testosteronmangel, gibt es die Möglichkeit, ein Testosteron-haltiges Gel auf die Haut aufzutragen oder Testosteron in die Muskeln zu injizieren. Im Falle dass keine der genannten Behandlungsmethoden Erfolg erzielt, kann operativ eine Penisprothese eingesetzt werden. Dabei werden die Schwellkörper des Penis durch Implantate ersetzt, die sich bei Bedarf mit Hilfe einer Pumpe auffüllen. Sind die Erektionsprobleme psychischen Ursprungs, kann eine Psychotherapie erfolgversprechend sein.

Was kann man tun, um seine Potenz möglichst lange zu erhalten?

Um seine Erektionsfähigkeit möglichst lange zu erhalten, muss auf einen gesunden Lebensstil geachtet werden. Eine gesunde Ernährung in Kombination mit ausreichend Bewegung wirkt sich positiv auf die Potenz aus. Ebenso gilt das für den (weitgehenden) Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Eine regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, der Blutfettwerte sowie des Gewichts ist ratsam. Stoffwechselerkrankungen sollten mit einer geeigneten Therapie behoben werden.

Quellen

  • Wu X, Batra R, Al-Akraa M, Seneviratne LN. Penoscrotal entrapment: a safe, innovative technique for removing metal constricting devices. BMJ Case Rep 2012; bcr2012006466.

  • Wylie K, Hallam-Jones RA, Steward D: The combination of penoscrotal rings and PDE5i's in the treatment of erectile dysfunction – the Sheffield PDE5i and ring duo technique. Two case reports. Sex Relatsh Ther 2006; 21: 209-15.

  • Yuan J, Hoang AN, Romero CA, et al.: Vacuum therapy in erectile dysfunction--science and clinical evidence. Int J Impot Res 2010; 22: 211-9.

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