Ärztin hört Lunge mit Stethoskop ab
  1. Was ist COPD?
  2. Symptome einer COPD
  3. COPD: Ursachen
  4. Diagnose einer COPD
  5. Behandlung einer COPD
  6. Häufige Fragen zu COPD
Ärztin hört Lunge mit Stethoskop ab

ICD-10-Code: J44.- Sonstige chronische obstruktive Lungenkrankheit

COPD ist die weltweit dritthäufigste Todesursache.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung tritt meist bei Rauchern auf. Sie benötigt eine langfristige Behandlung und konsequenten Rauchverzicht.

Auf einen Blick
  • COPD ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung
  • Wichtigster und beeinflussbarer Risikofaktor ist das Rauchen
  • Atemnot, Husten und Auswurf sind typische Symptome
  • Es gibt keine Heilung, aber eine konsequente Therapie kann das Fortschreiten verlangsamen

Was ist COPD?

COPD steht im Englischen für „chronic obstructive pulmonary disease“ und wird im Deutschen als chronisch obstruktive Lungenerkrankung bezeichnet. Die Erkrankung zeigt sich durch eine anhaltende und meist fortschreitende Behinderung der Atemwege (Atemwegsobstruktion), die das Atmen erschwert. Sie tritt mit steigendem Lebensalter häufiger auf. Die Lebenserwartung bei einer COPD ist meist vermindert.

Symptome einer COPD

Eine COPD zeigt sich meist erst nach vielen Jahren und wird ab der zweiten Lebenshälfte (etwa 50. Lebensjahr) spürbar.

Häufige COPD Symptome: AHA
  • A: Atemnot, bei Belastung und bei Fortschreiten auch in Ruhe
  • H: Anhaltender Husten
  • A: Auswurf

Die Symptome entwickeln sich langsam und schreiten mit der Zeit fort. Es kann zu Verschlimmerung (Exazerbation) der Beschwerden kommen, vor allem durch Infekte in den kalten Monaten.

Die Symptome einer COPD ähneln denen bei Asthma bronchiale. Allerdings sind von COPD meist ältere Menschen betroffen und die Beschwerden sind nicht anfallsartig, sondern stetig fortschreitend.

COPD: Ursachen

Bei einer COPD kommen eine Entzündung im Bereich der kleinen Atemwege (obstruktive Bronchitis) und eine Zerstörung von Lungengewebe (Emphysem) zusammen.

Der häufigste und vor allem beeinflussbare Risikofaktor ist das Rauchen. Die meisten Menschen mit COPD haben geraucht, aber nicht jede rauchende Person entwickelt eine COPD. Die inhalierten Stoffe beim Rauchen lösen Entzündungen aus und begünstigen den Abbau des Lungengewebes.

Neben dem aktiven Rauchen zählen auch Passivrauchen, Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung zu den Risikofaktoren. Bestimmte berufliche Stäube und Chemikalien wie Steinkohle und Cadmium sind ebenfalls mit der Entwicklung einer COPD assoziiert.

Eine seltenere Ursache einer COPD ist der sogenannte Alpha-1-Antitrypsinmangel. Bei dieser erblichen Stoffwechselerkrankung fehlt Alpha-1-Antitrypsin, welches dem Abbau von Proteinen entgegenwirkt. Dadurch kommt es bei einem Mangel zu einem vermehrten Abbau von Proteinen und Lungengewebe. Bei Menschen, die vor dem 50. Lebensjahr an einer COPD erkranken, sollte diese Ursache in Betracht gezogen werden.

Ein Mensch lehnt eine angebotene Zigarette ab

Diagnose einer COPD

Für die Diagnose einer COPD wird neben dem ärztlichen Gespräch und der körperlichen Untersuchung auch eine Lungenfunktionsprüfung durchgeführt. Dabei wird anhand bestimmter Atemmanöver getestet, wie die Lungenfunktion ist. Diese Untersuchung eignet sich auch zur Verlaufskontrolle einer COPD.

Beim erstmaligen Auftreten der Beschwerden kann auch ein Röntgen des Oberkörpers und der Lunge hilfreich sein, um andere Erkrankungen wie einen Lungentumor auszuschließen. Auch eine Blutuntersuchung kann abhängig von der Befundkonstellation durchgeführt werden.

Stadien einer COPD

Es gibt zwei Klassifikationen, die in Kombination zur Beurteilung einer COPD eingesetzt werden: GOLD-Klassen und das ABCD-Schema.

  • GOLD: steht für “Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease”.

  • ABCD: Beim ABCD-Schema wird in die Kategorien A, B, C und D eingeteilt.

Die Einteilung in GOLD-Klassen schätzt den Schweregrad der Atemwegsobstruktion anhand von Werten der Lungenfunktionstestung ein.

In das ABCD-Schema fließen die Anzahl der Verschlimmerungen, Krankenhausaufenthalte sowie die Beschwerden der Betroffenen ein. Dafür werden spezielle Frageinstrumente genutzt. Das ABCD-Schema ist maßgebend für die Therapieentscheidung.

Behandlung einer COPD

Die Behandlung einer COPD ist individuell und richtet sich nach der Schwere der Symptome, Anzahl der Exazerbationen und Ergebnissen der Lungenfunktionstestung.

Allgemeine Maßnahmen
  • Rauchverzicht und Vermeidung von inhalativen Noxen
  • (Physiotherapeutisches) Atemtraining
  • Körperliches Training
  • Impfung gegen Influenza, um vor Atemwegsinfekten durch Influenza zu schützen
  • Impfung gegen Pneumokokken, um vor Infektionen durch Pneumokokken zu schützen
  • Impfung gegen COVID-19

Welche Medikamente werden bei COPD eingesetzt?

Die meisten Medikamente bei einer COPD werden inhaliert. Wichtig ist hierbei die korrekte Handhabung. Es handelt sich um kurz- und langwirksame ß2-Sympathomimetika und Muskarinrezeptor-Antagonisten, die die Atemwege weiten sollen. Die kurzwirksamen Präparate werden bei Bedarf verwendet, die langwirksamen sind zur regelmäßigen Anwendung gedacht. Je nach Schweregrad können diese noch mit inhalativen Glukokortikoiden kombiniert werden.

Akute Verschlimmerungen einer COPD sind potenziell lebensbedrohlich und sollten stationär behandelt werden!

Bei der chronisch obstruktiven Lungenentzündung handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Alle Maßnahmen zielen darauf ab, den Fortschritt der Erkrankung aufzuhalten.

Wann sollte bei einer COPD ein Arzt aufgesucht werden?

Liegt ein chronischer Husten mit Auswurf und Atemnot vor, so sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden. Bei sich verschlimmernder oder stark ausgeprägter Atemnot sollte gegebenenfalls auch ein Notruf abgesetzt werden!

Vorbeugung einer COPD

Rauchen ist der wichtigste beeinflussbare Faktor für die Entstehung einer COPD. Daher sind der Rauchstopp bzw. Rauchverzicht sowie das Vermeiden von Passivrauchen die beste Vorbeugung einer COPD. Dies ist auch für Erkrankungen wie Bluthochdruck oder das Raynaud-Syndrom von Vorteil.

Häufige Fragen zu COPD

Die Diagnostik umfasst mindestens ein ärztliches Gespräch, eine körperliche Untersuchung und eine Lungenfunktionstestung, deren Ergebnisse Hinweise auf Verengung der Atemwege und somit eine COPD geben können.

Eine COPD macht sich meist erst ab dem 50. Lebensjahr bemerkbar, obgleich die zugrunde liegenden Krankheitsmechanismen bereits Jahre davor beginnen. Eine Erkrankung vor dem 50. Lebensjahr ist ungewöhnlich und Hinweis für eine seltene Ursache (Alpha-1-Antitrypsinmangel).

Die COPD ist die dritthäufigste Todesursache weltweit. Die chronische Erkrankung kann nicht geheilt, das Voranschreiten aber aufgehalten werden.

Bei einer COPD kann man, sofern zutreffend, aufhören zu rauchen. Das ist die effektivste Maßnahme, die man selbst durchführen kann. Weiterhin sind (physiotherapeutisch angeleitetes) Atemtraining und körperliche Aktivität im Rahmen der Belastbarkeit hilfreich.

Eine COPD kann nicht zum Stillstand gebracht werden, das Fortschreiten kann aber verlangsamt werden. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, für die es aktuell keine Heilung gibt.

Quellen

  • Chen CZ, Shih CY, Hsiue TR, et al.: Life expectancy (LE) and loss-of-LE for patients with chronic obstructive pulmonary disease. Respir Med. 2020; 172:106132.

  • Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). AMBOSS. 2021. https://www.amboss.com/de/wissen/chronisch-obstruktive-lungenerkrankung/ (zugegriffen am 20.09.2021)

  • Herold G: Chronisch Obstruktive Lungenkrankheit (COPD). In: Herold G (Ed), Innere Medizin 2021. 348–54.

  • Treatment: Chronic obstructive pulmonary disease (COPD). NHS. 2019 https://www.nhs.uk/conditions/chronic-obstructive-pulmonary-disease-copd/treatment/ (zugegriffen am 20.09.2021)

  • Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP): S2-Leitlinie „Diagnostik, Prävention und Therapie der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD)“. Langfassung. AWMF-Register Nr. 020-006. 2018.

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